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Landesjournal Niedersachsen April 2014 - Künftige Handlungsfelder

Der GdP-Landesvorsitzende Dietmar Schilff über die Resolution des 30. Ordentlichen Delegiertentages 2013, die unter dem Titel "Kompetenz durch Vielfalt" Forderungen der GdP für eine attraktivere Polizei und eine gerechtere Gesellschaft thematisiert hat.


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Dietmar Schilff, GdP Landesvorsitzender 2013
Dietmar Schilff, GdP Landesvorsitzender
Foto: HH

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vom 19. bis 21. November 2013 wurden auf dem 30. Ordentlichen Delegiertentag der GdP Niedersachsen in Cuxhaven die Forderungen der GdP für eine attraktivere Polizei und eine gerechtere Gesellschaft diskutiert und beschlossen. Neben wichtigen Anträgen zu konkreten Verbesserungen in Einzelfragen befasste sich der Kongress auch mit einem Leitantrag unter dem Motto „Kompetenz durch Vielfalt“. Da diese Resolution in der Polizei, in der Politik und bei gesellschaftlichen Organisationen weithin beachtet und ausgesprochen positiv bewertet wurde, möchten wir - wie vielfach gewünscht und bereits in der Januar-Ausgabe des Landesjournals geschehen - einige Ausschnitte noch einmal darstellen, auch um künftige Handlungsfelder aufzuzeigen.

 
Der GdP geht es neben der Verbesserung der eigenen Struktur und neben den originären Belangen innerhalb der Polizei auch immer um gesellschaftliche Fehlentwicklungen und politische Fehlentscheidungen, die in der Folge oft unmittelbare Auswirkungen auf die Polizei haben. Auch das zeichnet die GdP aus und dafür ist sie anerkannt, dass sie über den Tellerrand blickt.

Die GdP appelliert an die handelnden Personen und Organisationen, umgehend tätig zu werden und wird dies in Gesprächen und Veranstaltungen selbst fortlaufend einfordern.


Dietmar Schilff

GdP-Landesvorsitzender



Resolution: Kompetenz durch Vielfalt

„Der Zusammenhalt einer Gesellschaft spiegelt sich im Umgang miteinander wider: Wie gehen wir mit Minderheiten um, wie werden Menschen integriert, welche Bildungschancen hat man, was ist mit der Gleichstellung, wie gehen wir mit unseren Kindern um, wie behandeln wir unsere Großeltern und Eltern, in welcher Arbeitswelt sind wir tätig, wie sieht die Beteiligung in politischen Fragen aus und wie gestaltet sich das Zusammenleben mit unseren Nachbarn in einem vereinigten Europa? Was zeichnet unsere Gesellschaft aus, wie wollen wir leben, wie tolerant sind wir anderen Meinungen und Lebensformen gegenüber?

Die GdP Niedersachsen ist der festen Überzeugung, dass der Zusammenhalt unserer Gesellschaft derzeit noch gut ist. Unsere Demokratie ist gefestigt und extremen Positionen, die wir gerade nicht zur Vielfalt zählen, stellt sich die Mehrheit der Menschen entschlossen entgegen. Das ist aber kein Automatismus. Deshalb sind Investitionen in Bildung und in gute Arbeit so wichtig. Zudem müssen die Beteiligungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger verbessert werden, Politik darf es nicht mehr zum Selbstzweck geben. Unsere Gesellschaft muss bunt, verschiedenartig und uneinheitlich sein, das und anderes zeichnet unser Gemeinwesen der Zukunft aus.

Auch innerhalb der Polizei gilt: Kompetenz durch Vielfalt. Die Gewerkschaft der Polizei setzt sich seit Jahren für Meinungsvielfalt und stärkere Beteiligung an Entscheidungsprozessen ein. Eine unserer Forderungen ist, die Polizei durch verstärkte Einstellungen von Menschen mit Migrationshintergrund zukunftsfähig, vielfältiger und kompetenter werden zu lassen. Und wir müssen das Wort Gleichstellung nicht nur kennen, sondern endlich auch leben.

Die GdP Niedersachsen wehrt sich gegen Einfalt statt Vielfalt und setzt sich seit ihrer Gründung für eine gerechte Bewertung und Erhöhung der Perspektiven für die gesamte Polizei ein. Dabei legen wir auch besonderes Augenmerk auf unsere Tarifbeschäftigten und unsere Verwaltungsbeamten/-innen. Einer erneuten Spartentrennung - auch schon während der Ausbildung, einem neuen Gegeneinander von S und K, stellen wir uns weiterhin vehement entgegen und fordern dieses Engagement ebenfalls von der Politik und der Polizeiführung ein. Die GdP hat sich mit dem Attraktivitätsprogramm Leitlinien und der Politik damit ein Aufgabenheft gegeben. Mit der Erfüllung der dort enthaltenen Forderungen und durch die Einbindung aller relevanten gesellschaftlichen Gruppierungen kann dazu beigetragen werden, dass die Polizei kompetent, vielfältig und dadurch zukunftsfähig aufgestellt ist.

Die Menschen innerhalb und außerhalb der Polizei können sich auf die GdP verlassen. Wir fordern weder einen Polizeistaat noch die Totalüberwachung. Wir wollen Freiheit sowie die Entfaltung des/der Einzelnen und sind für Gruppendynamik. Wir brauchen gute inhaltliche Diskussionen, halten eine kritische Auseinandersetzung beim polizeilichen Einschreiten und bei den Eingriffsbefugnissen für durchaus angebracht und stehen konstruktiven Argumenten aufgeschlossen gegenüber. Wir fordern aber auch Kritiker dazu auf, der Polizei in unserer Gesellschaft zu vertrauen.

Die Mitglieder können mit ihrer GdP und die GdP durchaus auch mit sich zufrieden sein; Selbstzufriedenheit ist allerdings nicht angebracht. Daher muss und wird sich die GdP immer aufs Neue hinterfragen und versuchen, die Notwendigkeit gewerkschaftlicher Interessenvertretung bei den Polizeibeschäftigten zu verstärken.

Aus den Vorbemerkungen ergeben sich vielfältige Forderungen und Erfordernisse, die kurz-, mittelfristig und nachhaltig durch konkrete Maßnahmen zu positiven Veränderungen führen müssen. Dabei sind die Prinzipien Beteiligung und Solidarität unumstößliche Leitplanken.“

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