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Landesjournal Niedersachsen März 2007 - GDP-MITGLIEDERBEFRAGUNG – MEINUNGSBAROMETER 2006: Gesamtergebnis liegt vor: 5592 Kolleginnen und Kollegen haben sich beteiligt; Auszug aus den Vorbemerkungen und dem schriftlichen Bericht des Institutes - Teil 1 -

Die von der GdP Niedersachsen im November 2006 durchgeführte Mitgliederbefragung ist ausgewertet. Das IwFB (Institut für wirtschaftspsychologische Forschung und Beratung GmbH) legt der GdP den Gesamtbericht vor. Im März werden GdP-Gremien, Polizei und Öffentlichkeit informiert.

Zur Erinnerung: Die Delegierten der GdP Niedersachsen im November/Dezember 2005 beschließen die Durchführung einer Mitarbeiterbefragung. Der Geschäftsführende Vorstand (GsV) beauftragt eine Arbeitsgruppe mit der Vorbereitung und Durchführung der Befragung. Da der GdP nicht alle Daten der Beschäftigten in der Polizei vorliegen, beschließt der GsV, eine Mitgliederbefragung aller aktiven GdP-Mitglieder in der Polizei durchzuführen.

Aus der Mitarbeiterbefragung wurde die Mitgliederbefragung (MAB). Den Auftrag zur MAB erhielt das IwFB. Ende Oktober/Anfang November 2006 wurden die Fragebögen über die Bezirks- und Kreisgruppen an die Mitglieder in den Dienststellen verteilt. Am 1. Dezember 2006 endete die Befragung endgültig. Alle Fragebögen wurden in einer anonymisierten Form dem IwFB zur Auswertung überlassen. Parallel wurde in der PI Emsland eine Befragung unter allen Polizeibeschäftigten durchgeführt um festzustellen, ob die Aussagen der GdP-Mitglieder mit denen aller Beschäftigten – ohne Rücksicht auf gewerkschaftliche Zugehörigkeit – Parallelitäten aufweisen oder eklatant voreinander abweichen.

Wir berichten in dieser Ausgabe über die Ziele der Befragung, die Stichprobenbeschreibung durch das IwFB, die Beschäftigungsverhältnisse der Befragten, ihre Tätigkeitsbereiche, ihre Funktionen, die Verteilung der Geschlechter, die Tätigkeitsdauer und die Verteilung der Rückläufe auf die Direktionen und Einrichtungen. In der nächsten Ausgabe von DEUTSCHE POLIZEI gehen wir dann auf einzelne Themenfelder und die dazu gehörenden Analysen ein.

r. f.

    Auszug aus den Vorbemerkungen und dem schriftlichen Bericht des IwFB

    von Prof. Dr. Bernd Runde und Boris Schmidt.

    Vorbemerkung

    Dieser Bericht enthält im Kern die Ergebnisse der Häufigkeitsauszählung sowie Prüfungen für alle Einzelfragen des Fragebogens. Basis der Datendarstellung sind die Ergebnisse für alle Befragten. Spezifische Häufigkeitsauszählungen für die einzelnen Polizeidirektionen bzw. Organisationseinheiten stehen in separaten Unterberichten zur Verfügung. Der gesamte Bericht ist so aufgebaut, dass nach einer zusammenfassenden inhaltlichen Beschreibung der Ergebnisse zunächst die Zusammensetzung der Stichprobe entsprechend der im Statistik-Teil des Fragebogens enthaltenen Fragen dargestellt wird.

    Stichprobenbeschreibung

    Mit den Grafiken werden zur Beschreibung der Stichprobe die im Statistikteil des Fragebogens erhobenen Angaben zur beruflichen Situation, zur Zugehörigkeit zu einer Polizeidirektion oder vergleichbaren Organisationseinheit sowie zum (Schicht-)-Dienstmodell dargestellt. Angegeben werden jeweils die Anzahl der Personen, die einem bestimmten Merkmal zuzuordnen sind („N“) sowie der %-Anteil, bezogen auf die Gesamtzahl aller ausgewerteten Fragebögen („%“). Bei Personen, die „keine Angabe“ angekreuzt oder die betreffende Frage ausgelassen haben,
    fehlt die Zuordnung zum entsprechenden Merkmal.
    1 Management Bericht

    1.1 Ziel der Befragung

    Die Mitgliederbefragung, deren Ergebnisse diesem Bericht zugrunde liegen, wurde vor dem Hintergrund folgender Zielvorstellungen konzipiert und durchgeführt.

    1. Die Meinungen, Einstellungen und aktuellen Stimmungen der Mitglieder der GdP sollten systematisch erfasst werden, um darauf aufbauend die aktuellen Diskussionen um Veränderungsinitiativen der Polizei Niedersachsen ergänzen zu können.

    2. Auf Basis der erfassten Perspektiven der internen Expertinnen und Experten sollen Hinweise abgeleitet werden, wie zukünftige Innovationen und Veränderungen optimierter gestaltet werden können.







































    1.2 Repräsentativität der Befragung

    Im Herbst 2006 sind im Auftrag der Gewerkschaft der Polizei Niedersachsen (GdP) 11.404 Fragebögen an Mitglieder verschickt worden, von denen im vorgegebenen Zeitfenster (plus 10 Tage) 5.592 Personen geantwortet haben. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 49,04%. Weitere 212 Fragebögen sind erst deutlich nach Ablauf der Befragungsfrist eingetroffen und konnten aufgrund der Zeitplanung nicht weiter berücksichtigt werden. Unter Berücksichtigung der insgesamt zurückgeschickten Fragebögen ergibt sich somit eine Rücklaufquote von 50,89%.

    Es bestehen nach Analyse der Daten (hinsichtlich Geschlecht, Organisationseinheit und Funktion) keine Zweifel an der Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse auf die Zielpopulation aller GdP-Mitglieder. Für eine Mitgliederbefragung kann diese Rücklaufquote darüber hinaus als ausreichend bezeichnet werden. Dennoch sollten diese Aussagen nicht darüber hinweg täuschen, dass die Hälfte der angeschriebenen Mitglieder nicht überzeugt werden konnte, sich durch eine Beteiligung an der Befragung an dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess der Polizei Niedersachsen, der auch durch die vorliegenden Daten systematisch aufgebaut und gesteuert werden kann, zu beteiligen. Die Gründe hierfür dürften sehr unterschiedlich sein; daher sollte in jedem Bereich bzw. jeder GdP-Region sehr genau analysiert werden, ob Problembereiche bestehen, die in dieser Befragung nicht thematisiert wurden. Die Beantwortung der Fragen erfolgte vollständig, so dass von den abgegebenen Fragebögen alle für die Analysen berücksichtigt werden können.


    1.3 Umgang mit den Ergebnissen

    In der politischen Diskussion und Auseinandersetzung um die Ergebnisse in diesem Bericht werden erwartungsgemäß (wenigstens) folgende Kritiken formuliert werden:

    Die Ergebnisse liefern keine neuen Erkenntnisse, da bereits alle dargestellten Fakten vorher bekannt waren.“ Dies war eine Vermutung, und entsprechenden Argumenten konnte stets mit Hinweis auf fehlende Belege begegnet werden. Mit diesem Bericht sind Fakten geschaffen, die eine Sachargumentation ermöglichen!

    Die Ergebnisse sind fehlerhaft“. Dieses Argument wiegt schwer, wenn nachweislich Fehler auftreten. Die Daten sind zielbezogen unter weitestgehender Einhaltung der Standards empirischer Sozialforschung erhoben und ausgewertet worden. Jedem Kritiker können daher die Rohdaten unter vorheriger Bewilligung der Auftraggeber (GdP Niedersachsen) zur Reanalyse und somit Fehlerüberprüfung übergeben werden.

    Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ“. Diese Kritik ist erfahrungsgemäß die hilfreichste, um Ergebnisse - vor allem solche, die der eigenen Denkrichtung entgegenstehen – auch öffentlichkeitswirksam ins Zwielicht zu rücken. Den entsprechenden Kritikern ist daher sorgfältig und sachgerecht zu antworten. Zunächst einmal ist der Begriff Repräsentativität kein wissenschaftlich definierter Begriff, obgleich vermeintliche Experten dies gerne anders darstellen. Vielmehr handelt es sich hierbei um ein Konstrukt, das im Kern die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse auf die zugrunde liegende Population entweder quantitativ oder qualitativ umschreibt. Es gibt zahlreiche Kriterien um das Nicht-Vorhandensein der Repräsentativität zu belegen. So spricht man dann von einer nicht repräsentativen Umfrage, wenn nicht allen Mitglieder der Population (hier also allen GdP-Mitgliedern) gleiche Beteiligungsmöglichkeiten eingeräumt werden. Auch werden die Ergebnisse dann als nicht repräsentativ gewertet, wenn die Zusammensetzung der Stichprobe hinsichtlich befragungsrelevanter statistischer Kriterien nicht der Grundgesamtheit entspricht. Beide Kriterien sind in dieser Befragung nicht verletzt, so dass an dieser Stelle der Hinweis genügen kann, dass es keine Fakten gibt, die gegen eine Repräsentativität sprechen. Vielmehr wurden durch die Erhebungsmethodik explizit auch Belege gesucht, die eine Verletzung der Repräsentativität unterstützen. Diese Belege wurden nicht gefunden!

    Die Ergebnisse sind nur auf GdP-Mitglieder zu beziehen und lassen keine Aussagen auf die Polizeibeamtinnen und –beamte der Polizei Niedersachsen zu“. Diese Befragung ist als Mitgliederbefragung entwickelt und durchgeführt worden und hat insofern keinen Anspruch auf die Erhebung eines Meinungsbildes aller Polizeibeschäftigten erhoben. An dieser Stelle könnte daher der oder die Kritiker/in insofern das Studium dieses Berichts beenden, als dass vielleicht die Meinung von mehr 5.000 Polizeibeschäftigten als nicht maßgeblich angesehen wird. Wenn dem so sein sollte, ist jedes weitere Argument sinnleer. Präventiv wurden jedoch Hinweise gesucht, die es ermöglichen sollten, über die Aussagekraft der Ergebnisse weiter nachzudenken. So wurden in einer speziellen PI der Polizeidirektion Osnabrück nicht nur die GdP-Mitglieder angeschrieben, sondern alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Ergebnisse dieser Mitarbeiterbefragung der PI (Emsland/Grafschaft Bentheim) zeigen sehr deutliche Parallelitäten zu der Mitgliederbefragung. So sind nahezu alle Ergebnisse bis auf ca. 0,2 Skalenpunkte (!) identisch. Nur das Themengebiet „direkter Vorgesetzte/r“ zeigt zum Teil Ergebnisunterschiede von bis zu 0,5 Skalenpunkten auf, ein Ergebnis das nachvollziehbar ist, da gerade im Bereich des direkten Vorgesetzten die größten Varianzen zwischen den Organisationseinheiten auftauchen.

    Zusammenfassend können somit die Daten genutzt werden, um bisherige Gestaltungsmaßnahmen innerhalb der Polizei Niedersachsen zu reflektieren.
    Sie sollten und können auch genutzt werden, um zukünftige Entwicklungen zu steuern und insofern die Innovations- und Veränderungsfähigkeit der Polizei in Niedersachsen aufrechtzuerhalten.
    Fortsetzung in DEUTSCHE POLIZEIAusgabe April 2007 (Teil 2 >>>).
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