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Landesjournal Niedersachsen November 2011 -
BERUFSUMFELD POLIZEI:
Zukunftsfähigkeit muss Programm sein
- GdP präsentiert in der Landespressekonferenz Attraktivitätsprogramm für die Polizei -

Demografieknick, geringere Schülerabgangszahlen, Wettbewerb der Arbeitgeber um die Köpfe: Der öffentliche Dienst wird zunehmend Probleme bekommen, mittel- und langfristig noch geeignete Nachwuchskräfte zu gewinnen. Worauf die Polizei verstärkt achten muss, um gegen düstere Aussichten gewappnet zu sein, verrät das neu aufgelegte Attraktivitätsprogramm der GdP Niedersachsen.


Dietmar Schilff, Landesvorsitzender der GdP Niedersachsen (Foto: Archiv)
Landespressekonferenz mit dem GdP-Landesvorsitzenden Dietmar Schilff (links), Elke Gündner-Ede (stellv. Vors.) und Torben Hildebrandt (Vorstandsmitglied Landespressekonferenz)
Foto: C. Hoffmann

Landesvorsitzender Dietmar Schilff und Elke Gündner-Ede, stellv. Landesvorsitzende, saßen am 7. Oktober zu Gast in der Landespressekonferenz im Nds. Landtag und hatten Gelegenheit, die runderneuerte Fassung des 37-Seiten-Papiers in ihren Grundzügen zu erläutern.

Bereits in Ausgabe Oktober hatte Dietmar Schilff im Leitartikel des LandesJournals Hintergründe und die Kernforderungen des Attraktivitätsprogramms beschrieben. Inzwischen wurde es auf der Sitzung des Beirats, dem zweithöchsten Gremium der GdP Niedersachsen, am 4. Oktober thematisiert.

      Sorgen um die Zukunft der Polizei in Niedersachsen
Auf der Pressekonferenz nun stellte Dietmar Schilff das Programm der Öffentlichkeit vor und begründete die wichtigsten Maßnahmen, mit denen die Attraktivität des polizeilichen Berufsbildes im Land deutlich erhöht werden könnte. Unter anderem sind dies eine dauerhaft höhere Zahl von Neueinstellungen, mehr Beförderungen und bessere Entwicklungsperspektiven der Beschäftigten in Polizeivollzug und -verwaltung.

„Damit die Nachwuchsgewinnung auch künftig funktioniert, muss der Polizeiberuf attraktiver werden. Immer komplexere Aufgaben, immer schwierigere Einsätze und die immens gestiegene Gewalt gegen die Polizei machen dies dringend nötig,“ erläuterte Schilff eines der Hauptprobleme und beschreibt verschiedene Felder mit Handlungsbedarf: „Neben finanziellen Verbesserungen geht es der GdP um gute Rahmenbedingungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie im Gesundheitsmanagement. Zudem brauchen die Beschäftigten ausreichende berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, damit wir künftig keine qualifizierten Kräfte an andere Bundesländer oder die allgemeine Verwaltung verlieren.“

      Jährlich 700 Anwärter bis 2030 nötig
Bis zum Jahr 2030 werden mehr als 11.000 Polizeibeschäftigte in den Ruhestand gehen. Dazu scheiden zusätzlich knapp 2.000 Kolleginnen und Kollegen aus anderen Gründen aus, so dass rund 13.000 Neueinstellungen benötigt werden. „Dieser Bedarf kann nur durch jährlich 700 Anwärterinnen und Anwärter kompensiert werden, die in der Summe 13.300 Neueinstellungen darstellen würden,“ rechnete der GdP-Landesvorsitzende vor.

„Gute Leistungen benötigen gute Entwicklungschancen“, ergänzte Elke Gündner-Ede: „Das gilt für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der Polizei sowie für ihre verbeamteten Kolleginnen und Kollegen in der Verwaltung genauso wie für den Vollzugsbereich. Innere Sicherheit ist eine Gemeinschaftsleistung der gesamten Polizei.“

      Zwölf Jahre bis zur ersten Beförderung
Im Beamtenbereich sind umgehend 1.500 zusätzliche Beförderungsmöglichkeiten vom Eingangsamt A9 nach A10 nötig, um das derzeit größte Problem etwas abzumildern. „Viele Polizistinnen und Polizisten müssen derzeit bis zu zwölf Jahre warten, bis sie zum ersten Mal im gehobenen Dienst befördert werden. Und wenn die Perspektive nicht nachhaltig verbessert wird, dann bleibt es für die Mehrzahl bis zur Pensionierung dabei“, kritisierte Dietmar Schilff. „Der enorme gesellschaftliche Wert der Arbeit muss auch entsprechend honoriert werden“, fordert er. „Seit Jahren werden bei der Polizei tiefgehende Einschnitte gemacht, wodurch erheblich zur Konsolidierung des Haushaltes in Niedersachsen beigetragen worden ist,“ erklärte er vor den Pressevertretern und resümierte: „Jetzt muss diese Landesregierung endlich auch einmal etwas für die Polizeibeschäftigten tun!“

UR/CH

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