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© pixabay@LaurentSchmidt
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14.10.2025

„Mit Spielzeugdrohnenabwehr kommen wir nicht weit“ – GdP MV fordert ernsthafte Strategie gegen Bedrohungen aus der Luft

Die Gewerkschaft der Polizei Mecklenburg-Vorpommern (GdP MV) warnt vor gefährlicher Selbsttäuschung in der Frage der Drohnenabwehr. Trotz wachsender Bedrohungslage fehle es an einer echten Strategie, ausreichenden Ressourcen und klaren Zuständigkeiten.

„Wir brauchen keine weiteren Lippenbekenntnisse auf Innenministerkonferenzen – wir brauchen endlich Umsetzung! Drohnenkompetenzzentrum klingt nach Hightech und Forschungslabor – in Wahrheit sind es in Mecklenburg-Vorpommern nur eine Handvoll engagierter Kolleginnen und Kollegen, die das Thema nebenbei stemmen. Das ist kein Konzept, das ist Improvisation.“, so der Landesvorsitzende der GdP Christian Schumacher.

Derzeit verfüge die Polizei lediglich über eine Grundausstattung, die mehr und mehr veraltet und für den mobilen Einsatz kaum geeignet sei. Die Geräte sind groß, sperrig und technisch überholt nicht auf dem neuesten Stand.

Schumacher weiter: „Während die Drohnentechnik sich rasant weiterentwickelt, treten wir auf der Stelle. Eine flächendeckende 24/7-Drohnenabwehr in MV ist undenkbar mit dem, was aktuell zur Verfügung steht. Wer eine Drohnenabwehr zum Spartarif haben will, wird am Ende nur eine Spielzeugdrohnenabwehr aus dem Online-Shop erhalten.“

Die GdP MV fordert daher:

  • ein landes- und bundesweites Gesamtkonzept
  • ausreichende und verlässliche Haushaltsmittel
  • bundesweite Vernetzung zur Sicherstellung von Standards und Kompatibilität,
  • und ausgebildetes Fachpersonal, das sich ausschließlich mit Drohnenabwehr beschäftigt
     

Hinzu kommen auch rechtliche Fragen, die geklärt werden müssen, z. B.: Wer darf wann eingreifen, was passiert bei Kollateralschäden, und wer haftet, wenn etwas schiefgeht?

Ohne klare politische Priorität, abgestimmte Konzepte und kontinuierliche Investitionen bleibt die Drohnenabwehr in Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern Stückwerk.

„Wenn wir unsere Bürgerinnen und Bürger schützen wollen, dann dürfen wir nicht länger improvisieren – wir müssen konzeptionell handeln“, so Christian Schumacher abschließend.