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Nicht mal 3.000 Einsatzkräfte sichern den Tag der Deutschen Einheit in Berlin

GdP kritisiert mangelnde Unterstützung aus dem Bundesgebiet

Foto: Spreepicture

Berlin. Mit kritischen Worten reagiert die Gewerkschaft der Polizei auf die mangelnde Bereitschaft zur Unterstützung der Hauptstadtpolizei am Tag der Deutschen Einheit. Bund und Länder schicken gerade einmal sieben Einheiten mit knapp mehr als 600 Kräften nach Berlin, der angeforderte Bedarf lag dreimal so hoch.

Volle Sicherheit mit 66 Prozent der benötigten Einsatzkräfte

„Die Bedeutung der Hauptstadt wird gravierend unterschätzt und wir sind ehrlich gesagt entsetzt über diese Sorglosigkeit. Die Musik spielt nicht nur am morgigen Tag der Deutschen Einheit und bei Beachtung der aktuellen Situation in unserem Land in der Hauptstadt“, so GdP-Landesvize Stephan Kelm am späten Freitagvormittag. In der Tat ist eine Reihe von Großveranstaltungen für das Wochenende angesagt, für die nächste Woche hat sich Extinction Rebellion angekündigt, am nächsten Freitag steht die Räumung des Linken Szeneobjekts Liebig 34 auf dem Plan. Berlin hat allein für den morgigen Tag alle verfügbaren 21 Einsatzeinheiten in den Dienst berufen, zwei davon aus einem geschützten freien Wochenende. Mit den Unterstützungskräften aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Nordrhein-Westfalen und der Bundespolizei ergibt das aber gerade einmal rund 2600 Kolleginnen und Kollegen anstatt der angepeilten mehr als 4.000.

GdP fordert doppelte Vergütung für angeordnete Mehrarbeit

„Das ist für die zu erwartenden Lagen ein ambitionierter Kräfteansatz und wird eine Herausforderung für die Berliner Polizei. Ich ziehe schon jetzt meinen Hut vor den Kolleginnen und Kollegen, die wieder einmal ihr Bestes geben werden, in den kommenden Tagen wieder alle privaten Bedürfnisse zurückstecken, sich wieder voll in den Dienst dieser Stadt und unseres Landes stellen und so das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit schützen. Die Landespolitik sollte das endlich entsprechend anerkennen und die angeordnete Mehrarbeit doppelt vergüten“, so der frühere Hundertschaftsführer Kelm. Neben dem Streichen des geschützten freien Wochenendes rechnet die GdP mit zahlreichen Überstunden, Dienstzeitverlagerungen sowie kurzfristigen Alarmierungen und kündigte an, mit Gewerkschaftern den Einsatz zu betreuen.
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