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Maskerade

Was ist das wahre Bild? Was steckt dahinter?

Kesselsdorf.

Vor kurzem kritisierte die GdP Sachsen, dass es immer wieder krumme Hunde gäbe, die schwierige Situationen wie die derzeitige Corona-Krise auf das Schändlichste ausnutzen. Neue Betrugsmaschen durch das Auftreten als vermeintliche Mitarbeiter sozialer Einrichtungen oder überteuerte Angebote dringend notwendiger Materialien sind nur zwei Beispiele. Und nun geht auch noch ein Shitstorm durch die eigenen Reihen, dass sich einige unserer Kolleginnen und Kollegen im Stich gelassen fühlen. Ursache für diesen Aufschrei war ein gut gemeinter Spot der Polizei Sachsen mit lobenswertem Inhalt: die Unterstützung von sächsischen Kliniken in diesen unsäglichen Zeiten mit Feinstaubmasken. Selbstverständlich müssen diejenigen, die in der ersten Reihe stehen und dafür sorgen, dass die gesundheitlichen Auswirkungen so gering wie möglich gehalten werden auch als erstes mit Schutzmitteln bedacht werden. Und selbstverständlich ist jeder einzelne dazu aufgerufen, durch eigenes Handeln jeden nur möglichen Beitrag zu leisten - jeder Bürger, aber auch jede Institution, Polizei nicht ausgenommen. An der Idee gibt es also überhaupt nichts zu kritisieren. Auch nicht an der öffentlichen Darstellung nach außen.

Doch wie sieht es mit der Darstellung nach innen aus? Hier hätten die Verantwortlichen mit mehr Fingerspitzengefühl und Transparenz dafür sorgen können, dass dieser Aufschrei vermieden oder zumindest abgemildert worden wäre.
Auch unsere Kolleginnen und Kollegen stehen in der ersten Reihe und leisten mit ihrer Arbeit einen enormen Beitrag, die Auswirkungen des Corona-Virus einzudämmen. Dazu bedarf es ebenfalls eines hohen Schutzes, ähnlich wie im medizinischen Bereich.

Einfach nur die Ansage „Für den Schutz der Polizeibeschäftigten ist gesorgt!“, verbunden mit den entsprechenden Zahlen hätte für mehr Verständnis gesorgt. Einfach nur die Information, dass die Bestände des Polizeiverwaltungsamtes und der Dienststellen und Einrichtungen der Polizei anteilsweise an andere Behörden und Hilfsorganisationen aber auch an die Polizei umverteilt werden, hätte beruhigender gewirkt. Einfach mal darüber zu kommunizieren, dass 1.200 Feinstaubmasken FFP 2 und 5.200 Hygienemasken sowie 700 Einweganzüge für die eigenen Leute zurückgestellt werden und an weiteren Beschaffungen gearbeitet wird, wäre sinnvoll gewesen.

Oder ist man sich etwa bewusst, dass man mit diesen Informationen unsere Kolleginnen und Kollegen vorführt und diese Informationen falsch wären?
Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort zeichnen nämlich ein anderes Bild. Die Aussagen reichen von
    · „Bei uns in der Bereitschaftspolizei fehlt es an allem. Wir haben keine Masken, Brillen, Anzüge. Handdesinfektionsmittel ist alle. Wir haben nur noch Flächendesinfektion. Jetzt fängt die Schneiderin an, Masken selbst zu nähen.“ über
    · „Beim Desinfektionsmittel helfen wir uns schon mit Wasser (aus leeren Trinkflaschen, welche wieder aufgefüllt werden) und Seife über die Runde.“ bis
    · „Pro Beamten gibt’s eine kleine Flasche Desinfektionsmittel, eine Maske und keine Handschuhe.“

Wenn dies das wahre Bild sein sollte, kann man die Polizeiwelt nicht mehr verstehen.
Wo bleibt die Offenheit? Unsere Kolleginnen und Kollegen haben klare Ansagen und Sicherheit mehr als verdient.
Wir wiederholen es gern: gemeinsam müssen wir alles unternehmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und unsere Bevölkerung zu schützen. Wenn es sein muss, auch mit ungeliebten Maßnahmen.

Doch dazu gehört eben auch Transparenz und nicht zuletzt Zusammenarbeit aller – heruntergebrochen bis zum Polizeibeschäftigten in jedem erdenklichen Amt und Standort. Denn er steht, wie gesagt, in der ersten Reihe.

GdP - Eure Gesundheit ist uns wichtig!

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