GdP fordert deutlich mehr Haushaltsmittel für Präventionsmaßnahmen bei Kinder- und Jugendkriminalität
Kopelke: Junge Menschen erreichen, bevor sie Täter werden


Unterdessen bekräftigte Kopelke erneut die Forderung nach einem „Runden Tisch“, an dem sich Politik, Integrationsbeauftragte, Wissenschaft, Sozialarbeit, Polizei und Rettungskräfte mit diesen Entwicklungen auseinandersetzten. Wichtig sei es dabei, faktenbasiert zu arbeiten, um jedweden populistischen Ansätzen den Wind aus den Segeln zu nehmen.
„Wir sehen junge Menschen, die auf einem falschen Pfad unterwegs sind. Es ist keine Option, diese Menschen aufzugeben. Im Gegenteil. Wir brauchen sehr schnell eine offene Debatte mit Ergebnissen. Das heißt, klare Konzepte und einen Plan, wer was umzusetzen hat“, verdeutlichte der GdP-Chef.
Nach Expertenangaben scheint das Anwenden von Gewalt in den vergangenen Jahren bei jungen Menschen wieder mehr Akzeptanz zu finden. Zudem würden klassische Männlichkeitsbilder in diesen Altersgruppen populärer. Beunruhigend ist Kopelke zufolge, dass rund ein Drittel befragter männlicher Jugendlicher angegeben hatten, „in ihrer Freizeit zumindest ab und an potenzielle Angriffswaffen wie Schlagstöcke, Messer, Gaspistolen oder Softairwaffen mitzuführen“.
Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) befragt regelmäßig einen repräsentativen Querschnitt an Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern in Niedersachsen. Für das ZDF haben die Wissenschaftler Zahlen des Jahres 2022 exklusiv ausgewertet.