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Landesjournal Niedersachsen August 2015 - Leitartikel - Mitarbeiterbefragung und Strategie der Polizei

Am 3. Juli 2015 wurde die landesweite Befragung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei Niedersachsen durch Innenminister Boris Pistorius und Landespolizeipräsident Uwe Binias gestartet – sie soll bis zum 15. August abgeschlossen sein. Danach wird die Auswertung der Antworten beginnen. Die GdP hat darüber berichtet und wird das weiterhin tun.


Konkreter Ausgangspunkt der Befragung war das strategische Ziel „Wir gestalten ein gesund erhaltendes Arbeitsumfeld, in dem dienstliche und persönliche Bedürfnisse vereint werden.“ Es sollen Schwachstellen in der Organisation aufgedeckt werden, es wird aber auch gefragt, was in der Organisation als gut und hilfreich wahrgenommen wird.

Die Themenbereiche beziehen sich insbesondere auf:

    • Arbeitsbelastungen und Arbeitszufriedenheit,
    • Gesundheit und Wohlbefinden,
    • Organisations- und Führungsklima,
    • Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben,
    • Vielfalt in der Polizei,
    • Berufszufriedenheit.
Der Polizeihauptpersonalrat war in der Vorbereitung der Befragung intensiv eingebunden und hat dem Vorhaben zugestimmt. Zwischen dem Landespolizeipräsidenten Binias und dem Vorsitzenden des Polizeihauptpersonalrates, Martin Hellweg, wurde eine Dienstvereinbarung zur Wahrung der Anonymität sowie hinsichtlich der Auswertungsrichtlinien und -ethik unterzeichnet.

Die Gewerkschaft der Polizei fordert seit jeher eine intensivere Beteiligung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Polizei ein. Insofern wird die Befragung begrüßt. Damit sie erfolgreich ist, wird es darauf ankommen, wie der Umgang mit den Antworten ist und welche Schlussfolgerungen gezogen werden. Im Landesjournal Niedersachsen der Deutschen Polizei für Juli 2015 (Link PDF >>>) war dazu eine erste Positionierung nachlesbar. Wir richten unseren Appell nun weiter an alle Polizeibeschäftigten, die Chance zu nutzen und durch die Teilnahme an der anonymen Befragung mitzuhelfen, unser Arbeitsumfeld attraktiver und künftigen Aufgaben entsprechend zu gestalten.

Drittes Fachforum Strategie 2020

Mit ähnlicher Zielstellung war bereits die vielzitierte Strategie 2020 an den Start gegangen. Am Freitag und Samstag, 3. und 4. Juli 2015, trafen sich in Hannover mittlerweile zum dritten Mal rund 170 Kolleginnen und Kollegen der Polizei Niedersachsen, um über die Zukunft zu debattieren und sich über die „Vor-Ort-Strategie-Arbeit“ in den Behörden und Einrichtungen zu informieren. Eingeladen waren auch erneut Mitglieder des Polizeihauptpersonalrates und der Bezirkspersonalräte.

Ging es beim ersten Forum im Jahr 2013 in der Findungsphase um die politische Positionierung des Innenministers, die Polizei in einem längerfristigen Strategieprozess und unter starker Beteiligung der Beschäftigten zukunftsfähig aufzustellen, wurde es 2014 bei der zweiten Veranstaltung schon konkreter, da Minister Pistorius ankündigte, die kennzahlenlastige und -gläubige PKS zu entrümpeln, indem auf einzuhaltende Vorgaben verzichtet werden sollte.

Beim dritten Fachforum wurden jetzt von den Strategiepaten der Behörden und Einrichtungen die konkreten Ziele zur Arbeitswelt, zu Finanzen und zu Technologien dargestellt und Kooperationen zwischen den Behörden vereinbart. Darüber hinaus beschäftigten sich die Teilnehmenden in mehreren Plenumsveranstaltungen mit den Themen Verfassungsschutz, Belastungen, Technologie, Diversität, Gleichstellung und Teilzeitarbeit, moderne Fortbildung, Cybercrime, attraktiver Arbeitgeber Polizei sowie mit dem Landeshaushalt. Im Forum „Belastung“ saß Angelika Kunert, Vorsitzende des Bezirkspersonalrates der PD Braunschweig, auf dem Podium und stellte eindrucksvoll den gestiegenen Umfang an Aufgaben und die Arbeitsbelastung dar. Im Forum „Landeshaushalt“ konnte ich in meiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Polizeihauptpersonalrates Notwendigkeiten darstellen, insbesondere zu zusätzlichen Investitionen, wenn die Polizei als Arbeitgeber in Zukunft attraktiv bleiben soll.

Innenminister Pistorius, der gemeinsam mit Staatssekretär Stephan Manke die kompletten zwei Tage anwesend war, hatte zu Beginn der Fachtagung die Mitarbeiterbefragung gestartet. Am Ende wurde dann vereinbart, dass ein Netzwerk „Aufgabenkritik“ gebildet werden soll. Während der ganzen Veranstaltung stellte nämlich das Thema Arbeitsbelastung den Schwerpunkt dar, sodass Landespolizeipräsident Binias sagte, dass nunmehr nicht mehr abstrakt über Belastungen geredet werden solle, sondern konkret Vorschläge von der Basis erforderlich seien, was man lassen oder reduzieren könne. Dazu solle die bereits eingerichtete E-Mail-Adresse der Strategie 2020 genutzt werden. Jeder Vorschlag werde eindringlich geprüft, bewertet und der politischen Leitung des Innenministeriums vorgelegt. Hierbei ginge es in der Folge um landesweit einheitliche Standards.

Insgesamt wurde auch das dritte Strategieforum von den anwesenden Personalratsvertreterinnen und -vertretern als positiv bewertet. Einig waren sie sich, dass die beiden Tage keine verlorene Zeit war. Dennoch sei es notwendig, die konkreten Ergebnisse noch intensiver mit allen Beschäftigten zu kommunizieren und die Ziele auch vonseiten der Führungsverantwortlichen mit Leben zu erfüllen.

Dietmar Schilff, GdP-Landesvorsitzender

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