Zum Inhalt wechseln

Pressemitteilung

Stellungnahme der GdP Brandenburg zum 10-Punkte-Sofortprogramm der CDU-Fraktion Brandenburg gegen Gewalt und Missbrauch an Kindern und Jugendlichen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Brandenburg nimmt das von der CDU-Fraktion Brandenburg vorgelegte 10-Punkte-Sofortprogramm mit großer Aufmerksamkeit zur Kenntnis. Dieses sieht entscheidende Maßnahmen gegen die steigende Zahl von Fällen körperlicher und seelischer Gewalt sowie sexuellen Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen vor.

Die alarmierenden Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2023 mit über 950 Fällen von häuslicher Gewalt und 434 Fällen von sexuellem Missbrauch in Brandenburg unterstreichen die Notwendigkeit, eine umfassende Strategie zu entwickeln, um diese tiefgreifenden Probleme zu bekämpfen.
Die Landesvorsitzende der GdP Brandenburg, Anita Kirsten, kommentiert: „Die von der CDU-Fraktion vorgeschlagenen Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt, um den Schutz und die Sicherheit der jüngsten und schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft zu gewährleisten. Entscheidend ist jedoch, dass diese Maßnahmen durch eine deutlich verstärkte Präventionsarbeit und eine erhöhte Sichtbarkeit der Polizei im digitalen wie im analogen Raum ergänzt werden. Jedes Kind muss wissen, dass es sich im Notfall an die Polizei wenden kann - dafür müssen wir als Polizei aber auch sichtbar und ansprechbar sein“.

10-Punkte-Plan bedarf weiterer Maßnahmen

Ergänzend zu den vorgeschlagenen Maßnahmen der CDU-Fraktion weist die Gewerkschaft der Polizei auf die Bedeutung weiterer Schritte hin, die seit Jahren von unserem Cyberkriminologen Prof. Dr. Thomas Gabriel Rüdiger vorangetrieben werden. Dazu gehören insbesondere:

- Flächendeckende Präventionsveranstaltungen zu digitalen und analogen Sexualdelikten an Schulen in Kooperation mit Sicherheitsbehörden, Landesmedienanstalten und dem Bildungsministerium.

- Die Förderung der digitalen Bildung ab der 1. Klasse, um Kinder für den sicheren Umgang mit Medien zu sensibilisieren und sie vor Cybergrooming und Cyberflashing zu schützen.

- Die Verbesserung der digitalen Polizeipräsenz zur Erhöhung der Abschreckung im Netz und die Verlagerung von Ressourcen in den digitalen Raum.

Die Gewerkschaft unterstreicht die Notwendigkeit eines gemeinsamen politischen Willens, die Präventionsarbeit sowie den Revierdienst vor Ort ernst zu nehmen und die entsprechenden Stellen sowohl im Vollzug als auch bei den Angestellten auszubauen und zu besetzen. „Um unsere Kinder wirksam zu schützen und Täter konsequent zur Rechenschaft zu ziehen, muss die Polizei sowohl virtuell als auch real greifbar sein. Dazu gehört auch der Ausbau der Fachhochschule am Standort Oranienburg für mehr Kapazitäten in der Aus- und Fortbildung“, so die Landesvorsitzende weiter.

Die GdP Brandenburg ist bereit, in enger Zusammenarbeit mit der Politik und allen relevanten Akteuren die Umsetzung dieser Maßnahmen aktiv zu unterstützen und weiter voranzutreiben. Nur so kann der Kinder- und Jugendschutz in Brandenburg nachhaltig verbessert werden.

This link is for the Robots and should not be seen.