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Andreas Schuster von Ministerpräsident Dietmar Woidke mit „Coin“ ausgezeichnet

GdP-Ehrenvorsitzender als erster Brandenburger mit der Münze geehrt

Interview

Cottbus.

Ein streitbarer und kritischer Kopf, dem die Landesregierung, die Verwaltung und die gesamte Brandenburger Polizei viel zu verdanken haben. So bezeichnete Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke im Februar 2022 den ehemaligen Landesvorsitzenden der GdP Andreas Schuster bei dessen Ausscheiden aus dem Amt. Jetzt legte der Regierungschef nach: Im April 2023 verlieh er dem langjährigen Gewerkschaftsführer und jetzigen GdP-Ehrenvorsitzenden im Rahmen eines Krankenbesuchs die neu gestiftete „Coin“ - als erstem Brandenburger überhaupt.

Ein Regierungschef, der auf einen Kaffee vorbeikommt – das passiert auch nicht oft. Andreas Schuster spricht im Interview mit der GdP-Geschäftsstelle über diesen besonderen Tag.

Lieber Andreas, im Oktober 2021 hast Du aufgrund einer Erkrankung Deinen Rücktritt von all Deinen Ämtern erklärt. Nicht nur in der GdP, auch in weiten Teilen der Brandenburger Politik, hat dies großes Bedauern hervorgerufen. Ministerpräsident Dietmar Woidke würdigte Dein Wirken im Februar 2022 mit den Worten, Du hättest keinen Konflikt gescheut und den Finger stets in die Wunde gelegt, wenn es darum ging, die Arbeitsbedingungen der Polizei zu verbessern und auf Probleme aufmerksam zu machen.“ Das zeugt von einer besonderen Beziehung?

Andreas Schuster: Ja, wir kennen uns viele Jahre lang und durch unsere Arbeit sehr, sehr gut. Ich denke mal, 20 Jahre sind das schon. In dieser Zeit haben wir versucht, viel für die Polizei zu erreichen. Dabei haben wir uns oft gestritten und gegenseitig verflucht – klar, wir hatten ja auch unterschiedliche Ziele. Aber wir haben uns auch gegenseitig geschätzt, die Geradlinigkeit, Direktheit. Das Wichtigste: Wir sind immer im Gespräch geblieben, und egal, wie ungestüm oder sauer wir auch aufeinander waren, wir hatten immer ein Ergebnis, das für beide Seiten tragbar war…

…und so seid Ihr auch nach Deinem Ausscheiden aus dem Amt im Kontakt geblieben?

Mehr oder weniger, jetzt war es so, dass mich seine Referentin anrief mit dem Wunsch des Ministerpräsidenten, mich persönlich zu Hause zu besuchen, einen Krankenbesuch zu machen und sich nach meinem Gesundheitszustand zu erkundigen.

Hat Dich das überrascht?

Ja und nein. Direkt, nachdem ich mich von allen Ämtern zurückgezogen hatte, bekam ich einen Anruf von Dietmar Woidke, bei dem er sich nach meinem Befinden erkundigte. Damals kündigte er seinen Besuch schon an. Dass es jetzt jedoch in dieser Form passierte und ich dazu als erster Brandenburger mit dieser Coin geehrt wurde, freut mich persönlich sehr. In allererster Linie rechne ich ihm aber seinen Besuch bei mir unwahrscheinlich hoch an.

Wie können wir uns denn solch einen Besuch vom Regierungschef vorstellen?

Naja, es klingelte, und dann stand der Ministerpräsident in der Tür. Noch während des Hereinkommens sagte er: „Es ist mir unglaublich wichtig, dir diese Münze zu überreichen, als Anerkennung für deine langjährige wichtige Arbeit.“ Danach haben wir uns unterhalten – mehr als drei Stunden lang. Das war ein Mix aus Krankenbesuch, Arbeitsgespräch und großer Politik. Von allem etwas.

Wenn ein Politiker und ein Gewerkschaftler sich so lange kennen – worüber wird dann bei einem privaten Besuch so gesprochen?

Natürlich ging es um meine Gesundheit, aber nur kurz. Dann waren wir schnell beim Thema Polizei und GdP – damals und heute. Unsere Zusammenarbeit begann ja mit Woidke als Innenminister und später dann als Ministerpräsidenten, nach katastrophalen Ergebnissen einer Speerschen Innenpolitik. Unser Resumee: Wir haben viel erreicht, aber nicht alles, was wir wollten. Attraktivität der Polizei 1.0 haben wir geschafft. 2.0 ist überfällig! Wir müssen für junge Menschen attraktiv sein. Für solche, die im Dienst sind, aber auch Pensionäre und Rentner. Die Themen Besoldung und Personalausstattung prägten grundsätzlich die Diskussion.

Alles in allem muss ich sagen, der Besuch war mir eine große Ehre. Das Gespräch war sozial, konstruktiv und interessant. Ich sehe, dass ich nicht vergessen bin und die Arbeit, die ich geleistet habe, weiterhin wertgeschätzt wird. Aber ebenso, dass unsere Polizei in Brandenburg einen hohen Stellenwert hat. Auch wenn wir nicht immer mit der Politik einig sind, zeigt der Besuch mir, wir werden gehört, wahrgenommen und geschätzt.

Lieber Andreas, wir wünschen Dir weiterhin alles Gute!

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Die Auszeichnung „Coin“, was hat es damit auf sich?

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