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GdP will Frauen in Führungsfunktionen stärker vernetzen

GdP will Frauen in Führungsfunktionen stärker vernetzen - Foto: GdP
Hilden.

Unter dem Titel „Gleiche Karrierechancen für Frauen in der Polizei!?“ hat der Landesfrauenvorstand der GdP Ende Oktober erstmals die Kolleginnen des Höheren Dienstes zu einer eigenen HD-Tagung eingeladen. Die Fachtagung soll den Auftakt zu weiteren frauenspezifischen Veranstaltungen der GdP bilden, um so einen aktiven Beitrag zur Chancengleichheit in der Polizei zu leisten. Denn noch immer gilt: Je höher die Besoldungsgruppe ist, desto geringer ist der Anteil der Frauen bei der Polizei. Um das zu ändern, will die GdP Netzwerke von Frauen fördern.

„Wir sind mit dem Anteil der weiblichen Führungskräfte innerhalb der Polizei nach wie vor nicht zufrieden“, erklärte Landesfrauenvorsitzende Martina Filla deshalb gleich zu Beginn der Veranstaltung. „Es kann nicht sein, dass wir in den Einstiegsfunktionen A 13 zwar rund 30 Prozent Frauen haben, aber der Anteil in den darüber liegenden Besoldungsgruppen bei gerade einmal 11,8 Prozent dümpelt“. Kritikwürdig ist aus Sicht der GdP-Frauen auch der aktuelle Frauenförderplan des Innenministeriums. Er nenne zwar interessante Daten, biete aber keine konkreten Handlungsempfehlungen für eine Verbesserung der Chancengleichheit. „Wir werden uns deshalb als GdP dafür stark machen, dass der nächste Frauenförderplan anders aussieht“, kündigte die GdP-Landesvorsitzende auf der HD-Tagung an.

Geprägt war die Fachtagung vor allem durch fachliche und wissenschaftliche Beiträge. So stellte der Vorsitzende des Hauptpersonalrats der Polizei, Rainer Peltz, den aktuellen Sachstand bei der Dienstrechtsform vor, insbesondere in Bezug auf die Novellierung der Frauenquote. Dr. Elke Wiechmann von der Fernuni Hagen stellte die aktuelle Situation von Frauen in der Politik vor. Auch hier sind Frauen immer noch stark unterrepräsentiert. Dies sei ähnliche wie in der Polizei auf vielfältige Gründe zurückzuführen: Es gäbe immer noch eine traditionelle Rollenzuweisung, zudem herrsche eine klassische Arbeitsteilung vor und dadurch bedingt mangelndes Zeitbudget bei den Frauen. Weil Frauen seltener in Führungspositionen seien, hätten sie zudem geringere Ausgangschancen für den nächsten Karriereschritt.


Am Nachmittag stand der praktische Erfahrungsaustausch im Vordergrund. So stellte die Duisburger Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels aus Sicht einer Behördenleiterin dar, wo die Knackpunkte für Frauen bei den Aufstiegschancen liegen. Die bisherige Beförderungspraxis sei oft eine massive Hürde für die Kolleginnen. Viele Tagungsteilnehmerinnen berichteten aus der eigenen Praxis, dass sie trotz gleicher Leistung von ihren Vorgesetzten schlechter beurteilt wurden, als ihre männlichen Kollegen. Frau Dr. Bartels forderte die Frauen aber auch auf, sich selber mehr zu zutrauen und sich gezielt auf höhere Positionen zu bewerben. Die Frauen müssten sich dafür aber stärker in Projekte und Arbeitsgruppen einbringen, um in ihrer Behörde „sichtbarer“ zu werden. Auch Hospitationen und Tutorinnen-Erfahrungen seien für den Aufstieg wichtig.


In einer abschließenden Podiumsdiskussion, an der auch die Polizeioberrätin Claudia Römers und die DGB-Frauensekretärin Stefanie Baranski-Müller beteiligt waren, stand vor allem die Frage im Vordergrund, wie sich die Frauen in der Polizei stärker untereinander beraten und austauschen können. Viele Diskussionsteilnehmerinnen beklagten, dass es hierfür kaum Netzwerke gibt. GdP-Frauenvorsitzende Martina Filla kündigte deshalb an, dass sich der Landesfrauenvorstand in Zukunft verstärk um den Aufbau von Netzwerken kümmern wird. Für 2016 ist bereits ein Seminar zum Thema Networking für Frauen geplant. „Wir sind das Sprachrohr für die knapp 10 000 weiblichen Mitglieder in NRW“, sagte Filla. „Wir werden deshalb dafür sorgen, dass das Thema Chancengleichheit auch in der GdP auf der Tagesordnung bleibt.“
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