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#RespektfuerPolizei

Bilanz nach dem 1. Jahr #RespektfuerPolizei

Kesselsdorf.

Vor einem Jahr haben wir mit unserer Kampagne und dem dazugehörigen Video #RespektfuerPolizei den Nerv unserer Kolleg:innen, aber auch in vielen Teilen der Bevölkerung getroffen.

Dem Social-Media-Team der GdP Sachsen war es Herzensangelegenheit, die psychische Arbeitsbelastung von Polizeibeamt:innen öffentlich in einem emotionalen Video darzustellen und für mehr respektvollen Umgang miteinander zu werben, um damit dem negativen Trend entgegenzuwirken.
Die dazugehörige Kampagne wurde mit einem Beitrag im MDR Sachsenspiegel gestartet, wo neben einem Gespräch mit dem damaligen Landesvorsitzenden Hagen Husgen auch das Interview mit einer Kollegin ausgestrahlt wurde, welche von Angriffen und Gewalt im Dienst berichtete.

Zeitgleich wurden Informationen der Kampagne sowie das Video #RespektfuerPolizei auf unseren Pressekanälen veröffentlicht. Binnen weniger Stunden zeigte sich ein überwältigender Zuspruch zum Video. In unzähligen verbalen Feedbacks und „Likes“ in den sozialen Netzwerken verteilte sich das Video wie ein Lauffeuer mit millionenfachem Abruf und machte uns zu gefragten Gesprächspartnern bei Kolleg:innen, aber auch bei Presse und Politik.

Bereits wenige Tage nach dem Start übermittelten uns bundesweit Polizist:innen ihre Dankbarkeit für die Produktion des Videos - man „spreche Ihnen aus der Seele“. Ebenso wurden uns deutschlandweit Bilder und Informationen von „Danksagungen“ der Bevölkerung an die Kolleg:innen gesendet, welche einen direkt Bezug zur Kampagne aufwiesen. Darunter waren sowohl verbale Danksagen der Bürger:innen gegenüber Polizist:innen im Einsatz als auch z.B. Briefe und Blumen hinter dem Scheibenwischer von Streifenwagen mit „Danke #RespektfuerPolizei“. Auch aus dem deutschsprachigen Ausland erhielten wir viel Zuspruch.

Ebenso stellten wir fest, das schlagartig ein gesellschaftlicher Dialog zum Respekt und Umgang mit der Polizei geführt wurde. Die Akzeptanz der Polizei spielte wieder eine Rolle und in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen wurde von der Politik eine bessere Sicherheit, Ausstattung und Wertschätzung der Polizei gefordert.

Auch innerhalb der sächsischen Politik und Polizei wird wieder das Thema „Respekt für die Polizei“ beraten. Insbesondere auch zur Verbesserung und Erweiterung der Teams zur psychologischen Einsatznachsorge und die Erhöhung der Anzahl von Polizeipsychologen.

Viel Anerkennung haben wir speziell für unser Video auch von den „Profis“ bekommen und als besondere Anerkennung wurde dieses für den Deutschen Preis für Wirtschaftskommunikation in Berlin nominiert, dessen Dank wir gerne entgegennahmen.

Doch was ist bis jetzt passiert? Hat sich an der Grundsituation etwas verändert?

Leider müssen wir feststellen, dass wir trotz unserer unzähligen Gespräche keine wirkliche Veränderung feststellen konnten.

Um dies zu verdeutlichen, braucht man nur die erschreckenden Bilder der vergangen Wochen, wie bspw. zu Silvester in Berlin, zum Großeinsatz in Lützerath oder den Angriffen in Trier und Ulm anschauen, welche eine Verrohung der Gesellschaft widerspiegeln. Der Respekt gegenüber Einsatzkräften hat weiter stark nachgelassen.

Landesvorsitzender Jan Krumlovsky: „Die immer wieder angekündigte konsequentere Verfolgung von Angriffen gegen Polizist:innen und das volle „Ausschöpfen“ des Strafmaßes liegen noch in weiter Ferne. Es ist für Verantwortungsträger leider viel zu einfach, sich in Gesprächen zu zeigen und die Angriffe auf die Polizei zu verurteilen, aber letztendlich beim Handeln in Deckung zu gehen“.

„In einer Gesellschaft, die uneins über Maßnahmen der Regierung ist und dies z.B. in einem erhöhten „Demonstrationsgeschehen“ zum Ausdruck bringt, wird die Polizei zunehmend Angriffspunkt für verbale und körperliche Übergriffe. Dabei wird die Polizei als greifbare Verkörperung des Staates angesehen. Sie muss das öffentliche Recht um- und ggf. auch durchsetzen und wird somit „Prellbock für Alles““, so der GdP-Chef weiter.

Polizist:innen spüren extrem, wie die Wertschätzung seit Jahren sinkt und die Gewalt ihnen gegenüber steigt. Leider geht das mit der Abnahme des Ansehens dieses außergewöhnlichen (und schönen) Berufs einher.

„Die Polizei muss wieder, unabhängig eines gesellschaftlichen Diskurses, positiv als Partner und Garant der Sicherheit wahrgenommen werden - als Freund und Helfer, auf den in jeder Situation Verlass ist.“, forderte Jan Krumlovsky in Dresden, „Zudem soll vor Augen geführt werden, dass in jeder Uniform ein Mensch steckt, der eine hohe emotionale Kompetenz benötigt und manchmal auch Gesundheit oder Leben gefährdet, um diesen Beruf auszuführen.“

Ein Mensch in Uniform, der Respekt und Dankbarkeit verdient hat.

Der Polizeiberuf ist für eine Vielzahl der Polizeibeschäftigten nicht nur ein Job, sondern Berufung. Doch mit seinen ständig hoch anstrengenden und wechselnden Anforderungen auch extrem anspruchsvoll und belastend. Jeder Tag ist anders und unsere Kolleg:innen meistern jeden Dienst mit einer hohen Motivation. Das sollte unseren Respekt verdienen.

Bilanz 1 Jahr #RespektfürPolizei

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