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Krankenquote der Thüringer Polizei zum wiederholten Male über 10 %, die GdP weiß Rat

Erfurt.

Der Berichterstattung des mdr war am Wochenende zu entnehmen, dass die durchschnittliche Krankenquote (KQ) der Thüringer Polizei in 2018 bei über 10% gelegen hat. Der CDU Generalsekretär, Raymond Walk, reagierte auf eine Antwort des Innenministeriums zu seiner kleinen Anfrage, aus welcher sich die mehr als 10% KQ ergeben, beinahe erwartbar mit der Forderung nach einer Analyse der Gründe. Diese Art der Reaktion ist Politikern, aber nicht nur denen Wesenseigen. Da muss man nämlich erstmal nichts machen. Aus Richtungen der Berufsverbände kamen Forderungen nach deutlich mehr Personal. Soweit, so schlecht. Im Jahre 2017 hat sich die GdP Thüringen entschlossen, die seit 2004 stetig steigenden KQ´en in der Thüringer Polizei zu hinterfragen.

In einer Onlinebefragung wurden alle Beschäftigten der Thüringer Polizei zur Qualität der vorherrschenden Arbeitsbedingungen in der Thüringer Polizei befragt. Vernichtend war das Ergebnis des Gesundheitszustandes der Thüringer Polizei. Schon 2017 fühlten sich 94% der Beschäftigten der Thüringer Polizei entweder psychisch oder psychisch und physisch belastet. Die Ursachenanalyse für die aktuellen Krankenzahlen ist also gemacht.
Ja, ein zentraler Stressor der zu psychischen und/oder physischen Belastungen führen kann, ist fehlendes Personal. Dieser Stressor ist immanent.
Als weitere wesentliche Stressoren wurden die wachsenden Belastungen/Anforderungen, Kritik an Vorgesetzten und die Organisation der Thüringer Polizei genannt.
Die am häufigsten auftretenden Gesundheitsbeschwerden waren Müdigkeit, Mattigkeit und Erschöpfung. Da wundert es nicht, dass sich 65% der Beschäftigten der Thüringer Polizei sich nach ihrer Arbeit leer und ausgebrannt fühlen und sich damit der Gefahr eines „Burn-outs“ nähern.
Die GdP Thüringen hat unter wissenschaftlicher Begleitung 11 Handlungsfelder zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen aus den Ergebnissen ihrer Mitarbeiterbefragung extrahiert. Es ist seit spätestens 2018 allerhöchste Zeit diese Handlungsfelder anzugehen.
Wir sind bereit, an jeder Stelle zu unterstützen, natürlich auch die „neue“ Gesundheitsmanagerin der Thüringer Polizei. Die GdP Thüringen fordert, 330 Neueinstellungen in den Polizeivollzug für die nächsten 10 Jahre, die Schaffung von exakt so vielen Haushaltsstellen A9 wie mittlere Dienste in der Thüringer Polizei und den Thüringer Justizvollzug beschäftigt sind, die regelmäßige Beförderung ins zweite Beförderungsamt in allen Laufbahngruppen, die außertarifliche Anhebung aller Tarifstellen in der Thüringer Polizei auf mind. E5, die Reduzierung der Wochenarbeitszeiten für Schichtdienst leistende Beamt*innen, die weitere Reduzierung der Wochenarbeitszeit nach 20 Jahren geleisteten Schichtdienst, den Ruhestand mit 60 Jahren nach 25 Jahren Schichtdienst. Und nicht zu vergessen, die Einführung von „Jobbike`s“ !
Das wären erste Ideen zur Verbesserung des Gesundheitszustandes der Thüringer Polizei, wir haben weitere!

Der Landesvorstand


Herausgeber: Gewerkschaft der Polizei, Landesbezirk Thüringen e.V. , Auenstraße 38a, 99089 Erfurt, Telefon: (0361) 598950 Fax: (0361) 59895-11
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