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„Schutzmann ärgere dich nicht!“ – Ein (leider) ganz alltäglicher Erfahrungsbericht

Dienstvorbereitung eines Bundespolizisten an einem deutschen Großflughafen: „Es ist wieder soweit. Vor mir liegt ein weiterer erwartungsvoller Arbeitstag an einem der größten deutschen Flughäfen. Dort verrichte ich meinen Dienst als Kontroll- und Streifenbeamter der Bundespolizei. Ich sitze nun im Auto und werde in wenigen Minuten meinen Dienstort erreichen. Zu meiner Dienststelle fahre ich einige Kilometer, […]

Dienstvorbereitung eines Bundespolizisten an einem deutschen Großflughafen:

„Es ist wieder soweit. Vor mir liegt ein weiterer erwartungsvoller Arbeitstag an einem der größten deutschen Flughäfen. Dort verrichte ich meinen Dienst als Kontroll- und Streifenbeamter der Bundespolizei.

Ich sitze nun im Auto und werde in wenigen Minuten meinen Dienstort erreichen. Zu meiner Dienststelle fahre ich einige Kilometer, da ich es mir leider kaum leisten kann in einem zum Flughafen nahegelegenen Wohnort mit S-Bahn Anschluss zu wohnen. Wie die meisten meiner Kollegen fahre ich deshalb mit meinem PKW zur Dienststelle. So nun noch die letzte Kurve und ich biege auf die Terminalstraße ein, wo sich das Parkhaus befindet in dem meine Kollegen und ich parken können.

Mich erwartet ein nicht ganz ungewöhnliches Bild: Zahlreiche PKW stehen Schlange am Parkhaus und versuchen hineinzufahren. Dies ist jedoch nicht so leicht. Denn mir und meinen Kollegen steht nur ein gewisses Kontingent an Parkplätzen zur Verfügung und daher müssen wir leider anstehen. So warten wir nun in unseren Autos bis wir einen Platz bekommen, um letztendlich den weiteren Fußweg zur Dienststelle gehen zu können. Diese Zeit plane ich mittlerweile schon ein um rechtzeitig zum Dienst erscheinen zu können. 30 Minuten später – endlich – ein freier Platz im Parkhaus. „Puh Glück gehabt“ denke ich mir…heute hat es nicht ganz so lang gedauert. Nach zwei Runden im Parkhaus habe ich dann auch den freien Parkplatz gefunden und laufe nun zu meiner Wache.

Es ist heute recht warm und deshalb trage ich noch meine privaten Shorts und ein T-Shirt, um meine Uniform nicht gleich auf dem Weg zum Dienst zu verschwitzen. In der Wache angekommen suche ich mir nun einen freien Sachbearbeiterraum, um mich umzuziehen. Momentan sind leider alle durch Vernehmungen belegt und daher nehme ich meine Uniform mit auf die Toilette um mich dort umziehen zu können. (Sie fragen sich sicher, warum ich nicht einfach die Umkleide benutze? Wir haben leider nicht für jede Kollegin und jeden Kollegen eine Umkleidemöglichkeit bzw. einen Umkleideschrank oder dieser befindet sich weitere 15 Minuten entfernt im gegenüberliegenden Terminal.)

So nun trage ich meine Uniform. Ich ziehe mir noch meinen Einsatzgürtel und die Schutzweste an.
Meinen Dienst kann ich jedoch noch nicht antreten, da ich hierfür meine Schusswaffe noch empfangen muss. Diese befindet sich zur Zeit provisorisch in einer gesicherten Holzkiste auf einer anderen Wache, zu der ich nun laufe. Das ist nun seit einigen Wochen so und wird wohl noch für viele Monate so bleiben, da meine Wache keinen eigene Waffenkammer besitzt.

Zurück auf meiner originären Wache setze ich mich an einen PC, um aktuelle Lagemeldungen und meine Dienstmails zu lesen. Hierbei fällt mir ein wichtiges Schreiben auf, welches mein Vorgesetzter unbedingt unterschrieben von mir benötigt. Ich drucke und laufe zum anderen Ende der Wache, weil dort unser Kopierer und Drucker steht. Wir haben leider nur diesen einen. 5 Minuten später bin ich zurück und gebe dieses unterschriebene Formular ab.

Nun kann mein Dienst aber endlich beginnen und ich frage den zuständigen Personalkoordinator was er für mich geplant hat. Ich bin für die grenzpolizeiliche Einreisekontrolle vorgesehen – zirka 1.500 Passagiere – ganz normaler Durchschnitt für eine Einreisekontrolle.

Im Laufschritt bewege ich mich nun mit weiteren Mitarbeitern zu den Kontrollboxen, um meine
Kollegen rechtzeitig abzulösen, da diese Dienstschluss haben und auf dem Nachhauseweg nur ungern im Stau stehen.

So kurz durchatmen. Gleich geht es los. Die ersten Passagiere, vermutlich Geschäftsreisende erreichen abgehetzt die Kontrollbox und legen ihre Pässe bei mir vor. Ich muss sie leider vertrösten, da sich mein PC noch nicht hochgefahren hat und ich meine polizeilichen Kontroll- und Fahndungssysteme somit nicht öffnen kann.

Ein paar Minuten später ist es dann soweit. Ich kann den Reisenden grenzpolizeilich kontrollieren und begrüße ihn recht herzlich, auch wenn er aufgrund der technisch bedingten Wartezeit sichtlich genervt ist und mich auch – nicht gerade freundlich – darauf hinweist, dass ich dafür verantwortlich wäre wenn er seinen Anschlussflug verpasse. Ich versuche dies jedoch durch ein charmantes Lächeln zu überspielen, weise ihm noch seinen weiteren Weg und denke mir „wenn er wüsste, wie nervig mein Weg ist, bis ich hier in der Kontrollstelle sitzen kann…“.

Dein Freund und Helfer“

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