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Der XX. Weltjugendtag in Köln war auch eine polizeiliche Meisterleistung

Köln/Berlin.

„Alle Pilger haben das Marienfeld verlassen. Seit 2.30 Uhr entspannte Gesamtsituation.“ Dieser Meldung in der Nacht zum Montag, 22. August 2005, folgten ein kollektives Aufatmen und nicht wenige Stoßgebete aus den Seelen tausender Organisatoren, Polizei- und Sicherheitskräfte. „Der XX. Weltjugendtag 2005 in Köln war nicht nur ein gelungenes und beeindruckendes Großereignis in der katholischen Welt, sondern auch eine polizeiliche Meisterleistung!“ bilanzierten der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Konrad Freiberg und der Vorsitzende des GdP-Landesbezirks Nordrhein-Westfalen, Frank Richter. Und weiter:“ Die deutsche Polizei hat mit ihrer hohen Professionalität nicht nur die Sicherheit der Teilnehmer des Weltjugendtages gewährleistet, sondern auch mit ihrer Freundlichkeit, Toleranz und Besonnenheit den denkbar besten Eindruck bei den Gästen aus aller Welt hinterlassen.“

Dank und Anerkennung erfuhren die Polizeibeamtinnen und -beamten auch vom prominentesten Gast des Weltjugendtages, Papst Benedikt XVI. Er ging auf die an seiner Residenz eingesetzten Polizeikräfte zu und bedankte sich für die guten Sicherheitsmaßnahmen.

 

 Besuch in der Leitzentrale des Kölner PP: Polizeipräsident Klaus Steffenhagen, GdP-Bezirksverbandsvorsitzender Peter Hugo, Einsatzführer LPD Dieter Klinger, GdP-Landesvorsitzender Frank Richter, POR Christoph Burbach, Leiter des Ständigen Stabes und GdP-Bundesvorsitzender Konrad Freiberg.
 
Mit zuletzt einer Million Teilnehmer erlebten Köln, der Kreis Bergheim und bis weit in die umliegenden Städte hinein Tage der Superlative, auch in der Beschreibung der Stimmung auf diesem Weltjugendtag. Ungläubiges Staunen bei Passanten der Kölner Innenstadt darüber, dass hunderttausende Jugendliche ein Fest feiern können, bei dem Alkohol und Drogen so gut wie keine Rollen spielten, der Müll, wenn es eben ging, entsorgt wurde, Rempeleien nur dem Gedränge geschuldet waren und die Begeisterung auch durch Regengüsse und körperliche Strapazen nicht zu dämpfen war. Eben kein „Event“ wie man es kennt.
 
Einen Überblick über die aktuelle Einsatzlage gibt der Kölner Polizeipräsident Klaus Steffenhagen dem GdP-Vorsitzenden Konrad Freiberg anläßlich seines Besuches beim Weltjugendtag in Köln.
Gewerkschaftspolitik am Rande des Weltjugendtages: Klaus Steffenhagen, Polizeipräsident Köln, Andreas Kossiski, Vorsitzender der GdP-Kreisgruppe Köln und Konrad Freiberg, GdP-Bundesvorsitzender.Aus erster Hand: Einsatzführer LPD Dieter Klinger (l.) und POR Christoph Burbach, Leiter des Ständigen Stabes (2.v.r.) informieren den GdP-Landesvorsitzenden Frank Richter und Konrad Freiberg, GdP-Bundesvorsitzender.
 
Dennoch waren die Sorgen der Verantwortlichen bis zur letzten Minute groß. Die Welt ist leider nicht so, wie diese jungen Teilnehmer es sich wünschen. Für die Sicherheitskräfte heißt es, nach den Terroranschlägen von London eine schwierige Balance zwischen Sicherheit und religiösem Ereignis zu wahren. Rund um die Uhr waren bis zu 4000 Einsatzkräfte in zwei Schichten und unterstützt aus verschiedenen Bundesländern im Einsatz. Spezialeinheiten aus dem ganzen Land sorgten für die Sicherheit des Papstes - auch unerkannt in der Menge der Pilger. Die Bundeswehr überwachte den Luftraum. Auch Polizeibeamte aus Spanien, Portugal, Italien und Polen taten ihren Dienst in Köln und wurden von den Pilgergruppen aus ihren Heimatländern stürmisch begrüßt.
 
Alle Informationen laufen während des Weltjugendtages in der Leitzentrale des Kölner PP zusammen.Alles unter Kontrolle: Ständig werden Änderungen der Besuchsverläufe prominenter Gäste aktualisiert.Alle Hände voll zu tun hat der Besucherdienst des PP Köln, um die zahlreiche Prominenz zu betreuen. Von links: Andrea Grote, Martina Kaiser und Peter Stamm.
 
Die betroffenen Einwohner und Autofahrer nahmen die massiven Behinderungen gelassen. Klaus Steffenhagen, Polizeipräsident von Köln: „Wir als Polizei waren für die Kölner Bürgerinnen und Bürger jederzeit in allen Belangen ansprechbar. Unser Bürgertelefon stand für aktuelle Informationen zur Verfügung. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen in dieser Woche sage und schreibe mehr als 5300 Anrufe entgegen. In 99 Prozent der Fälle ging es darum, den Anrufern Umwege um die Straßensperren zu erklären. Lediglich ein geringer Anteil der gesamten Anrufer reagierte mit Unverständnis und führte Beschwerde über die Verkehrssperrungen. - Dank der Mithilfe vieler Medien waren die Meisten gut informiert und hatten sich zeitig und umfangreich mit den Hinweisen zur Verkehrslage auseinander gesetzt.“

Zu den Superlativen des Weltjugendtages zählen auch zweifellos diese: Von den rund 9 Kilometern Absperrgittern, die es in Deutschland gibt, standen 7,5 Kilometer in Köln. Wenig Glück dürfte der Rest des Landes auch bei der Anmietung eines Dixie-Klos gehabt haben. Für die weltlichen Bedürfnisse der Pilger wurden in Köln und Umgebung allein 23 000 Stück benötigt.
 


Warten auf den Papst? Frank Richter, Peter Hugo, Peter Stamm, Konrad Freiberg und Thomas Krämer auf dem Marienfeld am Tag vor dem Großereignis.
 Speziell für den Weltjugendtag eingerichtet wurde die Leitzentrale für den Einsatzabschnitt Verkehr eingerichtet. Hier wurden auch die erstmals per Zeppelin übermittelten Verkehrsdaten ausgewertet.
Bei dem Luftschiff handelte es sich um das Kernstück eines wissenschaftlichen Großversuches des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Echteinsatz.
 
 
 
Eindrücke vom Weltjugendtag 2005 in Köln.
 
 
 
 Fotos: Rüdiger Holecek
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