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Jeden Tag mehr als drei Übergriffe auf Brandenburger Polizisten

Alarmierender Anstieg von Gewalttaten gegen Polizeibeamte

Aus der heute vom Innenministerium veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2021 geht hervor, dass die Anzahl der Angriffe auf Polizeibeamtinnen und -beamte weiter gestiegen ist. So werden laut Statistik jeden Tag mehr als drei Kolleginnen und Kollegen angepöbelt, angespuckt oder angegriffen.

Da die PKS nur abgeschlossenen Verfahren beinhaltet, ist zu befürchten, dass die tatsächliche Zahl an tätlichen Angriffen auf Polizeibeamte weit höher ist.

Anita Kirsten, GdP-Landesvorsitzende: „Unsere Kolleginnen und Kollegen sorgen für die Sicherheit, schützen die Grundrechte jedes einzelnen und sichern damit auch unseren Rechtsstaat. Die Zahlen der Angriffe auf unsere Kolleginnen und Kollegen ist für eine freiheitlich demokratische Gesellschaft, in der wir leben, beschämend.“

Neben mehr Rückhalt in der Gesellschaft und Politik fordert die GdP auch den Dienstherrn auf, den Kollegen bei der Durchsetzung von Schmerzensgeldansprüchen und deren Übernahme bei Zahlungsunfähigkeit des Täters besser zur Seite zu stehen.

Kirsten: „Nach den teils schweren körperlichen und psychischen Belastungen durch einen tätlichen Angriff müssen die Kollegen um die Übernahme von Rechtskosten streiten und warten lange auf Entscheidungen zur Übernahme von mühsam erstrittenen Schmerzensgeldforderungen. Dieses Prozedere belastet zusätzlich und erschüttert das Vertrauen in den Dienstherren. Hier wünschen wir uns, dass der Dienstherr seiner Fürsorgepflicht besser nachkommt.“

Die euphorische Meldung über den niedrigsten Stand an Straftaten seit Bestehen des Landes Brandenburg sieht die GdP kritisch. Hier spiegeln sich deutlich die Auswirkungen der Corona-Pandemie wider. Dem Rückgang der Wohnungseinbruchsdiebstählen, bedingt durch vermehrtes Arbeiten im Homeoffice, stehen Bereiche mit einer hohen Dunkelziffer, wie häusliche Gewalt und Internetkriminalität, gegenüber, die von der PKS nicht erfasst werden können.

Kriminalität verschwindet nicht, sie verlagert sich.
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