Zum Inhalt wechseln

Weltfrauentag

FRAUEN in der POLIZEI - Weltfrauentag

Längst sind Polizistinnen in dem vermeintlichen Männerberuf akzeptiert und nicht mehr wegzudenken. Wenn es um Karrierechancen geht, haben vor allem Mütter und Teilzeitkräfte strukturelle Nachteile. Wenn es um erfüllende Tätigkeiten geht, gibt es diese strukturellen Nachteile insbesondere in der Schutzpolizei.

Als Teil des Teams sind Polizistinnen inzwischen längst willkommen. Was bis heute fehlt, sind gleichberechtigte Karrierechancen für die Frauen. Es ist festgelegt, dass nur 30 Prozent der Beschäftigten einer Abteilung mit Note „sehr gut“ oder „gut“ beurteilt werden dürfen. Oft stellen wir fest, dass für entsprechende Tätigkeiten aber gerade Frauen in Teilzeit nicht mehr betrachtet werden, weil der Gedanke vorherrscht, dass sie zu selten an der Dienststelle sind, um volle Leistung bringen zu können. Das hindert sie am Aufstieg – ganz besonders im gehobenen und höheren Dienst und bei der Bereitschaftspolizei. Bei den Leistungserwartungen wird vielfach immer noch vom Prototyp eines männlichen, vollzeitbeschäftigten und flexiblen Polizeibeamten ausgegangen, was Beschäftigten mit geringerer Flexibilität und Präsenz – meist Frauen mit Familienpflichten und Teilzeitbeschäftigte – häufig als Leistungseinschränkung ausgelegt wird und ihnen dann Minuspunkte bei der Beurteilung bringt.

Kein familienfreundlicher Beruf

Schwierig ist der Aufstieg bei der Polizei also vor allem für Frauen, die kürzertreten, weil sie Mutter sind. Insbesondere in der Schutzpolizei ist das der Fall. Der Polizeiberuf ist sowieso nicht gerade familienfreundlich. Wer im Wechselschichtdienst arbeitet, muss theoretisch rund um die Uhr einsetzbar sein. Wer im Ermittlungsbereich der Kriminalpolizei eingesetzt ist, kann nie sicher sein, abends pünktlich gehen zu können.
Wer in der Bereitschaftspolizei ist, ist von ständigen Dienstverschiebungen und Überstunden betroffen. Bei der Kriminalpolizei ist es inzwischen deutlich leichter, trotz Teilzeit einer sinnvollen Ermittlungstätigkeit nachzugehen. Homeoffice und Gleitzeit haben sich hier bewährt. Trotzdem hat die Kriminalpolizei strukturelle Probleme, was zu Haldenbildungen führt. Vor diesem Hintergrund wurde die Idee des Kriminalassistenten geboren. Die GdP möchte den Weltfrauentag dazu nutzen, um auf die Situation der Frauen in der Schutzpolizei hinzuweisen. Durch das Kooperationsmodell und die Spartentrennung werden die Kolleginnen der Schutzpolizei von den Errungenschaften der Kriminalpolizei in Sachen Familienfreundlichkeit ausgesperrt. Nur allzuoft bleibt nach Mutterschutz und Teilzeit „nur“ eine Verwendung in der DGOA und das in Präsenz vor Ort.

Die GdP Hamburg ist davon überzeugt, dass vor allem weibliche Teilzeitkräfte der Schutzpolizei einen wertvollen Beitrag bei der Kriminalpolizei leisten könnten. Insbesondere aufgrund ihres Berufsbildes ist es bei der Kriminalpolizei deutlich leichter, einer Teilzeitbeschäftigung, insbesondere im Home Office nachzugehen. Wenn man nun den guten Gedanken des Kriminalassistenten zu Ende denkt, dann bietet sich diese Funktion sehr für Teilzeitkräfte der Schutzpolizei an, die den Gedanken der Vereinbarkeit von Familie und Beruf priorisieren.

Es ist zu erkennen, dass diese bereits eine intensive polizeiliche Erfahrung mitbringen und dadurch erheblich geeignet erscheinen. In diesem Zusammenhang fordern wir ein, dass endlich alle Lehrgänge auch für Teilzeitkräfte angeboten werden. Hier liegen Chancen für die Polizei und für die sinnvolle Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Eine Win-Win-Situation. „Mann“ muss es nur wollen!
This link is for the Robots and should not be seen.