In der Fuballsaison 2010/2011 ist die Zahl der Strafverfahren und der freiheitsentziehenden Maßnahmen im Vergleich zur Vorjahressaison zurückgegangen. Ein Grund zur Entspannung ist das dennoch nicht, wie ein Blick auf die Zahl der Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz zeigt. Die Zahl der Verletzten stieg in der vergangenen Saison um 15 Prozent, die Zahl der durch Gewalttäter verletzten Polizisten sogar auf 22,4 Prozent. Auch bei der Zahl der Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz gab es einen deutlichen Zuwachs, von 704 auf 817 Fälle. Hinzu kommt: Bei den Verletzten weist die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei (ZIS) in ihrer Jahresstatistik nur die Verletzten der 1. bis 3. Bundesliga aus. Rechnet man auch die Regional- und die Landesligen hinzu, liegt die Zahl der Verletzten deutlich höher. Bei den Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz werden im ZIS-Jahresbericht sogar nur die 1. und 2. Bundesloga berücksichtigt. Die Zahl aller Verstößegegen das Sprengstoffgesetz liegt deshalb deutlich über den offiziellen Zahlen (DP 12/2011).
2011 ist die Einsatzbelastung der 18 Hundertschaften in NRW erneut gestiegen: Von den 39 Wochenenden von Januar bis September wurden an 13 Wochenenden das Erlassfrei für die Hundertschaften oder die Teileinheiten gestrichen. Hinzu kommt, dass vorab bereits für vier Wochenenden die größtmögliche Verfügbarkeit der Hundertschaften angeordnet worden ist. Dies bedeutet, dass in der Gesamtbetrachtung an 33 Prozent der zur Verfügung stehenden Wochenenden das Erlassfrei für Teileinheiten nicht gewährt werden konnte. In der Einzelbetrachtung lag der höchste Wert bei der 2. BPH und der 18. BPH mit jeweils 9 Streichungen, was einen Anteil von 23 Prozent ausmacht. Die GdP fordert deshalb drei zusätzliche Hundertschaften in NRW. (DP 11/2011)
60 Prozent aller konvertierten Mitglieder salafistischer oder anderer als extremistisch eingestufter islamistischer Gruppierungen in NRW haben Straftaten begangen. Jeder siebte zeichnet sich durch eine hohe Affinität zur Gewalt aus. Das belegt eine im September diesen Jahres veröffentlichte Studie des Verfassungsschutzes NRW, in der die Lebensläufe von 130 zum Islam konvertierten Deutschen untersucht worden sind. (DP 10/2011)
Von den 500 dem Verfassungsschutz bekannten Salafisten in NRW ist jeder Fünfte ein zum Islam konvertierter Deutscher oder ein hier geborener früherer Nicht-Muslim. (DP 10/2011)
In den kommenden zwei Jahren scheiden fast 1000 der knapp 36 000 in den Bereichen Gefahrenabwehr/Einsatz, Kripo, Verkehrs sowie Zentrale Aufgaben eingesetzten Polizeibeamten altersbedingt aus. Alleine 336 davon bei der Kripo. Nachersatzbedarf gibt es allerdings auch in den anderen Arbeitsbereichen der Polizei. (DP 09/2011)
Im vergangenen Jahr hat es in Nordrhein-Westfalen 6007 Fälle von Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamtinnen und -beamte gegeben. In 1460 Fällen waren die Übergriffe so schwer, dass die betroffenen Polizisten verletzt worden sind, in 340 Fällen führten die Angriffe sogar zu einer gefährlichen Körperverletzung. Das geht aus dem erstmals veröffentlichten „Lagebild Gewalt gegen Polizeibeamte“ hervor, in dem das Landeskriminalamt seit Anfang vergangenen Jahres alle Angriffe auf Polizisten erfasst. (DP 09/2011)
Während des dreijährigen Studiums sind die angehenden Polizeibeamtinnen und -beamten bei einem von zehn Polizeipräsidien aus ganz NRW als Ausbildungsbehörde eingestellt – von Aachen bis Bielefeld, von Münster bis Bonn. Ihnen sind 37 Kooperationsbehörden zugeordnet, die die Ausbildung während der Praktikaphasen vor Ort übernehmen. (DP 09/2011)
Bis 2014 steigt der Nachersatzbedarf in den Ermittlungsdiensten auf 240 pro Jahr. Dem stehen 1400 Kommissaranwärterinnen und -anwärter gegenüber, die 2014 ihr Bachelor-Studium beenden. (DP 08/2011)
Die Kriminalstatistik der einzelnen Ländern ist nur bedingt untereinander vergleichbar, weil das Anzeigeverhalten und die Schwerpunktsetzung bei der Kriminalitätsbekämpfung von einander abweichen. Hinzu kommen die unterschiedlichen Strukturen wie Grad der Verstädterung, Industrialisierung, Sozialstruktur. Dennoch fällt auf, dass NRW in der Ende Mai veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik 2010 in Bezug auf die Aufklärungsquote bei den meisten Straftatbeständen hinter dem bundesweiten Schnitt zurück liegt. (DP 07/2011)
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der von gewaltbereiten Fußballfans bei Spielen in den oberen vier Spielklassen begangenen Straftaten mehr als verdoppelt. Vier von fünf Straftaten sind am Rande von Spielen der 1. und der 2. Bundesliga entstanden. Das geht aus den Zahlen hervor, die die in Duisburg angesiedelte Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei (ZIS) kurz vor Ende der Fußball-Saison 2010/2011 veröffentlicht hat. (DP 06/2011)
Unter Schwarz/Gelb ist in NRW die Zahl der Betriebsprüfer massiv abgebaut worden. Ein Geschenk an die Unternehmen, das zu erheblichen Steuerausfällen geführt hat. Die rot/grüne Landesregierung will diese Entwicklung durch die Einstellung von 200 zusätzlichen Betriebsprüfern wieder umkehren, aber das reicht nicht, um alle Betriebe regelmäßig zu prüfen. (DP 04/2011)
Weil es in NRW nicht genügend Betriebsprüfer gibt, gehen dem Land jedes Jahr 500 Millionen Euro an Steuereinnahmen verloren. Nicht nur Großkonzerne, sondern auch viele kleinere und mittelständische Unternehmen werden häufig nicht entsprechend ihrer Gewinne besteuert. (DP 04/2011)
Der Großteil der Tarifbeschäftigten bei der Polizei muss mit Nettoeinkommen von weniger als 2000 Euro im Monat klar kommen. Das gilt selbst für höher qualifizierte Fachkräfte. (DP 02/2011)
Im Vergleich zu den Beamten sind Tarifbeschäftigte bei der Polizei oft niedriger eingestuft. Mehr als zwei Drittel gehören dem mittleren oder sogar dem einfachen Dienst an. (DP 02/2011)
Um auch in dünner besiedelten Gebieten einen möglichst lückenlosen Empfang des Digitalfunks sicher zu stellen, sollen in NRW 444 Sendestationen erreichtet werden. In den topografisch schwierigen Regierungsbezirken Köln (Eifel) und Arnsberg (Sauerland) sollen besonders viele Sendemasten errichtet werden. (DP 02/2011)
Von den 475 auf deutschen Autobahnen 2009 bei Unfällen getöteten Menschen sind 354 auf Streckenabschnitten umgekommen, in denen es keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt. Würde auch in Deutschland ein generelles Tempolimit auf Autobahnen eingeführt, würde die Zahl der Verkehrstoten nachhaltig sinken. (DP 01/2011)
Mit zunehmender Geschwindigkeit steigt die Gefahr von Fußgängern, einen Zusammenstoß mit einem Auto nicht zu überleben exponential an. Bei einem Unfall mit Tempo 30 liegt der Anteil der Fußgänger, die durch den Zusammenprall tödlich verletzt werden, bei 30 Prozent, bei Tempo 50 liegt sie bereits bei 80 Prozent. Ab Tempo 60 gibt es für Fußgänger keine Überlebenschance. Kommt es zu einem Zustoß mit einem LKW liegt die Todesrate noch höher. (DP 01/2011)