Coronavirus-Infektionen und Untersuchungen
„Die aktuellen Zahlen zeigen, dass wir als Berliner Polizei nicht von der Corona-Pandemie verschont bleiben. Umso wichtiger ist es, dass die Polizeiführung hier mit uns an einem Strang gezogen und die Möglichkeit schnellerer Testverfahren bei Kräften mit Symptomen geschaffen hat. Wir hoffen, dass das Virus bei keinem Infizierten gravierende Auswirkungen hat und sie alle schnell wieder gesund in den Dienst zurückkehren können“, so Christian Hanisch, stellvertretender Landesvorsitzender der GdP. Nach derzeitigen Informationen gibt es 22 bestätigte Infektionen im Kollegenkreis (Dir 1, Dir 2, Dir 5, Dir 6: jeweils 1; Dir E/V: jeweils 2; Dir 4: 4; PA: 5 und LKA: 7). Für 80 Beschäftigte wurde durch Amtsärzte Quarantäne angeordnet, 366 weitere befinden sich auf amtsärztliche Empfehlung in Quarantäne, 44 sind aus Risikogebieten zurückgekehrt und deshalb vorsorglich zuhause. Seit Montag besteht an der Radelandstraße die tägliche Chance für 40 Kolleginnen und Kollegen mit Symptomen, sich auf das Virus testen zu lassen. Innerhalb von 48 Stunden soll ein Ergebnis vorliegen.
Schutzausstattung
In den letzten Wochen sind nach Angaben der Behördenleitung bereits 4.500 FFP2/3-Masken und 3.600 Flaschen Desinfektionsmittel ausgegeben worden. Von denen zuletzt ankommenden 14.000 Masken wurden nochmals 5.000 an die Direktionen verteilt, 2.000 an die Feuerwehr, 7.000 werden im Lager bereitgehalten. Es wurden 400.000 weitere Masken der Kategorie FFP2/3 bestellt, die Hälfte soll bereits Ende der Woche eintreffen. Zudem soll der Polizeiärztliche Dienst 22.000 Mund-Nasenschutz-Hauben bekommen, um sich sowie Betroffene während der Untersuchung auszustatten. Für die Dienststellen mit Publikumskontakt hat man 160 Plexiglasscheiben geordert, Ende nächster Woche sollen die ersten 80 kommen. Zu Desinfektionsmitteln und Handschuhen gibt es derzeit keine Angabe. Die Polizeiführung ist aber am Thema Flächendesinfektion dran und sondiert Angebote. GdP-Landesvize Hanisch: „Unsere Worte zeigen Wirkung. Wir gehen die Probleme gemeinsam an. Die Informationspolitik ist besser geworden und auch bei der Schutzausstattung ist Licht am Horizont. Wir freuen uns, dass unsere Polizeipräsidentin das Thema engagiert angeht. Es wird eine organisatorische Mammutaufgabe sein, die Sachen jetzt ordentlich an die Basis zu bringen, weil eigentlich alle Dienststellen dringend Schutzausstattung benötigen.“
Risikogruppen, Parkraumbewirtschaftung und Abrufbereitschaft
In den letzten Tagen kam vermehrt die Frage von Kolleginnen und Kollegen in den nach RKI benannten Risikogruppen auf, wie sie derzeit verfahren sollen. Wie raten, den Haus- oder behandelnden Arzt zu kontaktieren und seiner Empfehlung zu folgen. Schwierig gestaltet sich aktuell eine einheitliche Lösung zur Parkraumbewirtschaftung. Die GdP appelliert hier nochmal an den Berliner Senat, die Parkraumbewirtschaftung auszusetzen und es so allen systemrelevanten Berufsgruppen zu ermöglichen, statt des ÖPNV das Privatfahrzeug zu nutzen. „Außerdem regen wir an, die Einsatzkräfte, die weder zur Funkwagenbesetzung oder Kontaktverbotskontrollen noch in Leitstellen, Stäben oder anderen unabwendbaren Tätigkeiten gebraucht werden, in 24-stündiger Abrufbereitschaft zuhause zu lassen und dadurch die Handlungsfähigkeit in den nächsten Wochen zu gewährleisten. Klar sollte aber sein, dass Bereitschaftszeit in jedem Fall Dienstzeit ist und dementsprechend angerechnet werden muss“, so Hanisch.