Zum Inhalt wechseln

GdP begrüßt mehr als dreihundert neue Kolleginnen und Kollegen an der Polizeiakademie

Landeschef Cioma plädiert für Wohnraum, Bundesbesoldung und mehr Ausbildungskapazitäten

Foto: GdP

Berlin. Am heutigen Montag beginnt für 312 junge Menschen ihre auf zweieinhalb Jahre angelegte Ausbildung zum mittleren Polizeivollzugsdienst (Schutzpolizei) an der Polizeiakademie. Die Gewerkschaft der Polizei freut sich auf die zukünftigen Polizistinnen und Polizisten der Hauptstadt, wünscht ihnen einen guten Start und richtet klare Worte an Berlins Politik und auch die Öffentlichkeit.

Insgesamt 612 geplante Neueinstellungen im Herbst (Polizeivollzug)

„Heute beginnt für mehr als dreihundert junge Menschen ein neues Kapitel und ich bin froh, dass sie sich für die Berliner Polizei entschieden haben. Uns ist klar, dass wir auf dem Weg noch jeden vierten bis fünften Auszubildenden verlieren werden, weil sie den Beruf oder die Laufbahn wechseln möchten, Prüfungen nicht schaffen oder aber disziplinarisch nicht in die Polizei passen. Eine Vielzahl derjenigen, die heute ernannt werden, sehen wir ab dem Jahr 2022 auf der Straße und den Dienststellen. Sie sind die Zukunft und die sieht gar nicht so übel aus“, sagt GdP-Landeschef Norbert Cioma am Montagmorgen. Bereits am letzten Freitag stand für die neuen Auszubildenden der traditionelle Gang zum Polizeiärztlichen Dienst an, heute erfolgt die Ernennung an der Polizeiakademie in Ruhleben. Bei 48 der 312 Einstellungen handelt es sich um Lebensältere (30 bis 39 Jahre). Am 1. Oktober folgen für die Herbsteinstellungen in diesem Jahr noch 300 für den gehobenen Dienst an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR), davon 210 für die Schutz- und 90 für die Kriminalpolizei.

Politiker haben Hausaufgaben, die Auszubildenden etwas vor sich

Neben ernst gemeinten Begrüßungsworten an die Auszubildenden appellierte der Vorsitzende der Hauptstadt-GdP auch an die Öffentlichkeit und schrieb Berlins Politik ein paar Sachen ins Aufgabenheft: „Es wird weder der Realität noch unseren Auszubildenden gerecht, ständig negativ über den Nachwuchs zu sprechen. Die neue Akademieleiterin Tanja Knapp hat ein paar Stellschrauben zurückgedreht und innovative Ideen wie die Integration der Lebensälteren in die normalen Klassen und Ansätze zur besseren Verzahnung von Theorie und Praxis. Berlins Politik aber sollte wissen, dass Stellen allein nicht reichen, die räumlichen und personellen Kapazitäten an HWR und Akademie sind jetzt schon komplett überlastet.“ Darüber hinaus fordert Cioma im Kampf um junge Talente die Schaffung von Wohnraum für Auszubildende des öffentlichen Dienstes sowie eine Besoldung auf Bundesniveau. Abschließend richtete er nochmal das Wort an die neuen Kolleginnen und Kollegen: „Hängt Euch voll herein! Anders als es so mancher von sich gibt, ist die Ausbildung kein Zuckerschlecken. Wir haben hohe Anforderungen und die sind auch nötig, denn die Verantwortung unserer Berufung ist groß. Ihr braucht Interesse und den Willen zur Leistungsbereitschaft, um ein Teil der Hauptstadtpolizei zu werden.“

Diese Pressemeldung als PDF
This link is for the Robots and should not be seen.