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Öffentliche Vorstellung Anti-Terrorzentrum Ringbahnstraße

GdP: Sicherheitsrelevante Mängel beseitigt, aber schon jetzt Platzprobleme

Berlin. Am heutigen Montag bekamen interessierte Medienvertreter einen Einblick ins neue Anti-Terrorzentrum an der Ringbahnstraße. Unter dem Motto „kurze Wege“ soll es zu einer physischen Zusammenführung von etwa 1.200 Dienstkräften des Landeskriminalamtes kommen. Die genaue Umsetzung wird noch ein paar Monate auf sich warten lassen. Erst ab November sollen Kolleginnen und Kollegen vor Ort ihren Dienst leisten können. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert die vorgezogene Showveranstaltung und grundsätzliche Probleme bei der Umsetzung von Bauprojekten für Berlins Polizei.

Eklatante Planungsmängel beseitigt

„Wir freuen uns selbstverständlich, dass die Umsetzung des Anti-Terrorzentrums jetzt langsam auf seine Zielgerade geht und der Innensenator noch im Wahlkampf eines seiner Prestigeprojekte öffentlichkeitswirksam vorstellen kann. Die Kolleginnen und Kollegen, die dort zukünftig ihren Dienst versehen sollen, sich aber momentan noch auf den anderen Dienststellen in den Büros stapeln, würden sich ihren zukünftigen Arbeitsplatz sicher auch gern mal aus nächster Nähe anschauen“, so GdP-Landesvize Thomas Spaniel am Montag. Geplant ist unter anderem die Zusammenführung der Beschäftigten von Berlins Spezialeinheiten sowie des Bereichs Staatsschutz, die sich momentan auf einzelne Liegenschaften in der Stadt verteilen. Die GdP hatte im Zuge des Projekts mehrfach auf eklatante Planungsmängel hingewiesen. So war zunächst nur eine Zufahrt geplant, die sowohl aus sicherheitstechnischer als auch einsatztaktischer Sicht problematisch gewesen wäre. Nachjustiert werden musste unter anderem auch beim Bodenbelag der Sportmöglichkeiten, der womöglich für Yoga ausgereicht hätte, aber nur bedingt für das Einsatztraining des Spezialeinsatzkommandos.

GdP: Bei Bauprojekten Puffer miteinplanen

„Ohne Frage freuen wir uns über eine moderne Liegenschaft und danken dem Innensenator, dass er das federführend vorangebracht hat. Durch die Ringbahnstraße erhalten wir nicht nur zusätzliche räumliche Kapazitäten, sondern führen auch die betroffenen Dienststellen sinnvollerweise an einem Ort zusammen. Leider hat man wieder einmal verpasst, nach vorne zu schauen und nachhaltig Kapazitäten zu schaffen. Die Planung ist vor Jahren erfolgt und man hat auch hier versäumt, an die Zukunft zu denken und zusätzlichen Bedarf durch den längst überfälligen Personalzuwachs mitzudenken. Für nachfolgende Projekte sollte Politik, wenn sie schon jahrelang über notwendige Bauprojekte diskutiert, personelle, räumliche und somit auch finanzielle Puffer miteinplanen“, so Spaniel. In der Tat würden die Kapazitäten vor Ort schon jetzt nicht mehr für das Personal ausreichen, da im Zuge des Breitscheidplatzanschlages Ende 2016 im LKA 6 sowie in den Staatsschutzbereichen LKA 5 und LKA 8 personell aufgerüstet wurde.
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