Zum Inhalt wechseln

Personalvertretung ohne Pflichtlektüre – GdP stattet GJAV aus

Landeschef Cioma übt Kritik an Polizeipräsidentin und Gesamtpersonalrat

Foto: GdP

Berlin. Seit Anfang Juni haben Berlins Polizeianwärter und -anwärterinnen eine neue Gesamt-Jugend- und Auszubildendenvertretung (GJAV), die für Ihre Interessen und Rechte eintritt. Geführt von Fabian Reichert und Melissa Miether wehrt sich ein fünfzehnköpfiges Gremium nun seit über einem halben Jahr gegen zahlreiche Hürden, die der Zukunft der Berliner Polizei in den Weg gestellt werden. Die Gewerkschaft der Polizei sieht die GJAV als ein autarkes Gremium und gleichberechtigten Gesprächspartner, kritisiert Polizeiführung sowie Gesamtpersonalrat und hat alle Gremiumsmitglieder heute mit der Pflichtlektüre PersVG (Personalvertretungsgesetz) ausgestattet.

Keine Unterstützung – GJAV wird blockiert

„Ich finde es entsetzlich, dass wir uns nach außen für junge Menschen als attraktiver Arbeitgeber mit enormer Verwendungsbreite und tollen Karrierechancen hinstellen, gleichzeitig aber jenen, die tragende Verantwortung übernehmen wollen, derart viele Steine in den Weg geworfen werden“, so GdP-Landeschef Norbert Cioma am Dienstagvormittag. Seit Juni verfolgt er persönlich die Geschehnisse rund um die GJAV und steht im ständigen Austausch mit den Betroffenen. „Mal abgesehen davon, dass die GJAV durch den Vorstand des Gesamtpersonalrats null Unterstützung erfährt, oftmals außen vorgelassen und teilweise blockiert wird, kann es nicht sein, dass ein gewählter Vorsitzender eines Gremiums monatelang bei seinem früheren Direktionsleiter um Asyl betteln muss, weil man der GJAV kein Büro bereitstellt“, so Cioma weiter.

GdP stattet GJAV mit PersVG aus

Zwar habe sich die Bürosituation mittlerweile geklärt, auch weil Cioma bei Polizeipräsidentin Dr. Barbara Slowik vermehrt auf eine Lösung gedrängt hat, andere Zusagen zur Verbesserung der Arbeitssituation aber wurden nicht eingehalten. Der GdP-Landeschef: „Die Polizeipräsidentin hat mir zugesichert, dass dem kompletten Gremium Exemplare des PersVG zur Verfügung gestellt werden, ausgegeben wurden deren zwei. Als wir das Anfang Januar erfahren haben, ist mir fast die Hutschnur geplatzt, weshalb wir heute fraktionsübergreifend jedem Mitglied des GJAV-Gremiums ein Exemplar übergeben haben.“ Abschließend machte Cioma noch einmal deutlich, dass er behördenweite Akzeptanz und Anerkennung für die GJAV erwartet. „Ich sehe eine Reihe engagierter Leute, denen nicht egal ist, wie unsere Polizei in zehn Jahren aussieht, die sich Gedanken machen und vor allem unseren Nachwuchs im Blick haben. Dass sie deshalb durch einzelne Personen unserer Polizei im Social Media attackiert werden, wirft nicht gerade ein gutes Licht auf uns als Behörde. So vergraulen wir junge Leute und berauben uns eines enormen Potenzials“, so Cioma abschließend.

Diese Pressemeldung als PDF
This link is for the Robots and should not be seen.