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Tarif- und Besoldungsrunde 2018 Bund/VKA

Dritte Verhandlungsrunde mit gutem Ergebnis

Potsdam.

Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes, des Bundes und der kommunalen Arbeitgeber haben gestern Abend ihren erfolgreichen und guten Abschluss gefunden.


Nach massiven Warnstreikaktionen und Kundgebungen der Beschäftigten in den verschiedenen Bundesländern, legten die Verhandlungsführer endlich zur dritten Verhandlungsrunde ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch. Schon am Sonntag, den 15. April 2018 vermeldeten die Medien eine leichte Annäherung der Verhandlungsführer. Das größte Problem schien die geforderte Mindesterhöhung von 200 €/Monat darzustellen. Das ist durchaus nachvollziehbar, denn davon würden Beschäftigte gerade in den unteren Einkommensgruppen am meisten profitieren und das ist die größte Personengruppe, die wir in den Verhandlungen vertreten.

Um wettbewerbsfähig im Kampf um die besten Köpfe zu sein, ist aus Gewerkschaftssicht eine generelle Anhebung der Entgelttabellen notwendig. Dieses Ansinnen ist derzeit nur über eine Mindestanhebung in gewisser Größenordnung vorstellbar, will man die zugrunde liegende Tabellensystematik nicht gänzlich missachten.
Aufgrund der besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingung, muss das diesjährige Angebot höher sein als vor 2 Jahren; so Frank Bsirske zu den Demonstranten vor dem Verhandlungshotel in Potsdam.

Die Arbeitgeber signalisierten in den Gesprächen Bereitschaft, in den höheren Entgeltgruppen bei Spezialisten wie IT- Fachleuten, Ärzten, Technikern und anderen Beschäftigten mit Hochschulabschluss etwas mehr ausgeben zu wollen, da dort der Fachkräftemangel sie schon jetzt dazu zwingt, attraktiver zu werden.
Bei Beschäftigten der unteren Einkommensgruppen (EG 1 - EG 8) sehen sie diese Notwendigkeit (noch?) nicht, denn das Angebot an Bewerbern auf dem Arbeitsmarkt sei immer noch gut.
Unstrittig stellte sich dagegen die Angleichung der Jahressonderzahlungen für Beschäftigte der VKA von Ost- an Westniveau dar.

Eine größere Annäherung bei anderen Themenfeldern und Personengruppen (z. B. bei Krankenhäusern, Sparkassen, Urlaub) blieb jedoch zunächst aus. Man sprach von Komplikationen. So wurden am Montagabend die Verhandlungen mit der Aussage „es wird noch gerechnet“ beendet und die Wiederaufnahme für den Dienstagvormittag vereinbart. Bis in die Nachtstunden saßen dann einige Gruppen der Arbeitgebervertreter und Gewerkschaftler jeweils in kleineren Arbeitsgruppen und taten eben dieses. Am Dienstagmorgen wurde eine Annäherung in den Verhandlungen vermeldet.

Gegen 14.30 Uhr trafen sich dann die Verhandlungsführer zu den finalen Verhandlungen.
In unregelmäßigen Abständen wurde der Bundestarifkommission der GdP mehrmals mitgeteilt, dass es zu Zeitverschiebungen in den Verhandlungen kommen wird.
Letztendlich zogen sich die Verhandlungen bis in die späten Nachtstunden des 17. April 2018.


Die Tarifvertragsparteien haben sich dann auf eine durchschnittliche Lohnerhöhung
von 7,5 % bei einer Laufzeit von 30 Monaten verständigt. Unter dem Strich ist das die höchste Steigerung seit Jahren.

Diese Erhöhung wird in drei Schritten vollzogen. Zum 1. März 2018 im Schnitt 3,19 Prozent, zum 1. April 2019 im Schnitt 3,09 Prozent und zum 1. März 2019 im Schnitt weitere 1,06 Prozent. Zusätzlich gibt es rückwirkend zum 1. März 2018 für die Entgeltgruppen 1 bis 6 eine Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro.

Die verwendete Formulierung „im Schnitt“ resultiert daraus, dass dieses Mal die prozentualen Erhöhungen nicht gleichmäßig über alle Entgeltgruppen übertragen werden. Alle Tabellenwerte wurden gesondert betrachtet und individuell angehoben.
So soll gewährleistet sein, dass die Veränderungen der Tabellenwerte bei den unteren Entgeltgruppen bis fast an den geforderten Mindestbetrag heran reichen.


Weiterhin konnte nun auch die schon lange fällige Angleichung der Jahressonderzahlung für VKA- Beschäftigte der neuen Bundesländer in vier Schritten festgeschrieben werden.

Detailliertere Informationen könnt Ihr dem Tarifflyer entnehmen.

Wir danken allen Kollegen, die sich an den Aktionen beteiligt haben für ihre Unterstützung.

Jörg Günther

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