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Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes kritisieren vor Demonstration am 14.12. fehlende Wertschätzung

Hannover:.

Im Vorfeld der Demonstration am 14. Dezember in Hannover haben GEW, ver.di und GdP die schlechten Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst zum Thema eines Pressegesprächs gemacht und die Wiedereinführung des Weihnachtsgeldes gefordert.

Gegenüber Sat1, dem NDR, der Deutschen Presse-Agentur, dem Weser-Kurier, der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, der Neuen Presse, der Oldenburgischen Volkszeitung und anderen wurden vor allem die radikalen Verschlechterungen der vergangenen Jahre angeprangert. Dazu erzählten Haupt- und Realschullehrerin Laura Pooth (Leer), Feuerwehrmann Mario Kraatz (Hannover) und Polizist Rainer Holze (Braunschweig) ungeschönt aus ihrem Berufsalltag.

Holze, seit März Personalrat in der Polizeiinspektion Braunschweig und dortiger GdP-Kreisgruppenvorsitzender, berichtete zum Beispiel über die Ausweitung seines ehemaligen Arbeitsbereichs von 80 auf 200 Kilometer bei der Autobahnpolizei, mit erheblich dichterem Verkehr und deutlich mehr Unfällen als früher. „Zur eigentlichen Verkehrsüberwachung sind wir kaum noch gekommen“, sagte er. Außerdem habe die Aggressivität von Rasern und Verkehrssündern erheblich zugenommen. „Respekt gegenüber der Polizei gibt es kaum noch“, resümierte er: „Zwar bedankt sich die Politik regelmäßig zu Weihnachten bei uns, aber das Weihnachtsgeld und die Freie Heilfürsorge haben sie uns trotzdem gestrichen“, kritisierte Rainer Holze, wobei er zugleich die trotzdem anhaltende Motivation der Kolleginnen und Kollegen darstellte.

Darum fordert der GdP-Landesbezirk zusammen mit den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes die Wiedereinführung der Sonderzahlung und demonstriert dafür am 14. Dezember in Hannover. Darüber hinaus prangerte die GdP die fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten - insbesondere für den Bereich A 9 und Tarifpersonal - und weitere Probleme der Polizei Niedersachsen an.

Die unzureichenden Zulagen für Nacht- und Wochenenddienste kritisierte Mario Kraatz auch für die Feuerwehr, ebenso wie den drohenden Nachwuchsmangel und die zunehmende Gewalt gegen Ordnungs- und Rettungskräfte. Zusammen mit Schicht- und Wechseldiensten führe dies zu extremen Belastungen.

Lehrerin Laura Pooth beklagte zunehmenden Verwaltungsaufwand statt der eigentlichen Lehrtätigkeit sowie die größer werdenden Klassen mit immer unterschiedlicheren Leistungen der Kinder und Jugendlichen, womit individuelle Förderung fast unmöglich werde. Die sozialpädagogische Unterstützung sei an ihrer Schule mit einer halben Stelle für mehr als 500 Schüler (an zwei Standorten) zeitlich klar überfordert. Sie verlangte außerdem, die Altersgrenze von 67 Jahren bei Lehrkräften zu senken.

Im von Ulf Birch (ver.di), Rüdiger Heitefaut (GEW) und Christian Hoffmann (GdP) begleiteten Pressegespräch riefen die Gewerkschafter abschließend noch einmal zur Teilnahme an der Demonstration und der „Weihnachtsbaum-Aktion“ am 14. Dezember in Hannover vor Staatskanzlei und Finanzministerium auf.


CH

Pressegespräch mit (v.l.n.r.) Ulf Birch, Rüdiger Heitefaut, Laura Pooth, Rainer Holze und Mario Kraatz.
Foto: Christian Hoffmann (GdP)

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