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WSP aktuell vom 29.03.2011

Schiffsexplosion im Hafen Lingen: Erste Auswirkung fehlender Wasserschutzpolizei?

Lingen.

Am Abend des 28. März 2011 geriet im Werkshafen der Raffinerie Lingen-Holthausen ein Tanker beim Beladen mit 900.000 Litern Superbenzin in Brand und explodierte. Ein Übergreifen auf benachbarte Tankschiffe konnte durch die Feuerwehr verhindert werden. Rächen sich schon jetzt die massiven Personalkürzungen bei der Wasserschutzpolizei?

Bis 2007 war im umschlagstarken Hafen Lingen ein Beamter der Wasserschutzpolizei fest stationiert. Er überwachte die zahlreichen Sicherheitsbestimmungen beim Umschlag der Tankschiffe. Gefährliche Güter wie Superbenzin dürfen nur unter Beachtung besonderer Vorschriften transportiert und umgeschlagen werden. Für diese Aufgabe ist die Wasserschutzpolizei spezialisiert ausgebildet.

Mit der Reform der Wasserschutzpolizei in 2007 wurde der Posten in Lingen geschlossen. Die bisherigen Aufgaben wurden von der Wasserschutzpolizeistation in Meppen übernommen. Aber auch diese Station wurde jüngst auf Veranlassung des Innenministers Schünemann geschlossen. Nur noch sechs der ehemaligen Mitarbeiter versehen Dienst bei der Schutzpolizei und nehmen dabei auch (noch) wasserschutzpolizeiliche Aufgaben wahr.

Michael Kock, Vorsitzender des Landesfachausschusses Wasserschutzpolizei der GdP Niedersachsen: „Eine umfassende Überwachung der zahlreichen Schiffsumschläge in Lingen ist so nicht mehr möglich. Sicherheit zu gewährleisten und Gefahren von Mensch und Umwelt abzuwehren, ist oberste Aufgabe der Polizei. Ausreichendes und qualifiziertes Personal ist hierfür unabdingbar.“

Unter anderem durch dieses Ereignis, aber auch durch zahlreiche andere Alltagserfahrungen wird bereits deutlich, dass die massive Personalkürzung bei der Wasserschutzpolizei und die Schließung von Dienststellen der falsche Weg sind!
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