WSP aktuell vom 12.09.2013
Quo vadis, WSP?

Schon werden Stimmen an der Küste und im Binnenland laut, die auch für ihren Zuständigkeitsbereich eine „eigene“ WSP reklamieren. Auch aus anderen Bundesländern wird auf die Entwicklung in Niedersachsen geschaut, um sie ggf. im eigenen Land übernehmen zu können.
An dieser Stelle muss ganz deutlich gesagt werden: „Die Wasserschutzpolizei Niedersachsen ist weder eine “nice to have“–Einheit im Portfolio einer Polizeidirektion, noch ist sie zur Gewährleistung der inneren Sicherheit auf dem Wasser verzichtbar.“
Die Erfahrungen aus der Historie und den jüngsten Entwicklungen zeigen, dass dieser spezielle Dienstzweig seine Leistungsfähigkeit nur als Einheit bewahren kann. Erhoffte Synergien mit der Schutzpolizei haben sich nicht eingestellt. Eine regionale Anbindung aller WSP-Dienststellen an die Polizeidirektionen ist daher abzulehnen. Die Zuordnung eines Teilbereiches Küste an eine Polizeidirektion ist ebenfalls abzulehnen. In diesem Falle müsste konsequenterweise auch hier eine strikte regionale Anbindung erfolgen, um das regelmäßige Tätigkeitwerden z. B. einer PD Oldenburg im Zuständigkeitsbereich der PD Osnabrück zu vermeiden. In der PD Lüneburg wäre die WSP sogar als Teil der eigenen Behörde, als auch als Teil der PD Oldenburg tätig. Konfusion in Zuständigkeitsfragen innerhalb der Polizei, insbesondere aber für die Schifffahrtstreibenden, wäre die Folge. Das kann nicht im Sinne einer bürgerorientierten Polizei sein!

- Welche regionale Polizeidirektion sollte wasserschutzpolizeiliche Fragestellungen mit bundesweitem oder internationalem Bezug bearbeiten oder Richtlinienkompetenz gegenüber den anderen regionalen Polizeibehörden haben?
- Welche regionale Polizeidirektion sollte Standards für die Aus- und Fortbildung im maritimen Bereich vorgeben?
Bei einer dezentralen Anbindung der WSP ergeben sich mehr Fragen und Probleme, als dass sich Aufgaben- und Zuständigkeitsklarheit abzeichnen würde. Aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei ist daher für die Zukunftsfähigkeit der Wasserschutzpolizei nur eine Lösung möglich:
- Rückführung der Binnendienststellen zur Wasserschutzpolizei Niedersachsen
- zentrale Anbindung der Wasserschutzpolizei Niedersachsen
- Beendigung des permanenten Reformdrucks in der Wasserschutzpolizei
Michael Kock, Fachausschuss WSP, 12.09.2013