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Pressemitteilung vom 13.11.2019

GdP Niedersachsen begrüßt höhere Strafen für „Gaffer“

Landesvorsitzender Schilff: „Nur mit ausreichend Personal und Technik umsetzbar“

Symbolbild: ASf
Symbolbild: ASf
Hannover.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen begrüßt den Beschluss des Bundeskabinetts, „Gaffen“ künftig strenger zu bestrafen, ausdrücklich. „Denn so wird deutlich gezeigt, welches Verhalten der Staat nicht toleriert“, sagte der GdP-Landesvorsitzende Dietmar Schilff am Mittwoch. Auch in Niedersachsen kommt es immer wieder vor, dass das Handy gezückt und hemmungslos bei Unfällen fotografiert und gefilmt wird. "Jeder einzelne solcher Vorfälle ist einer zu viel", so Schilff.

Es sei jedoch häufig so, dass gar nicht genügend Kolleginnen und Kollegen vor Ort sein könnten, um eine Unfallstelle abzuriegeln und dafür zu sorgen, dass Einsatzkräfte effektiv helfen können - denn die Hilfe für Verletzte hat oberste Priorität (!) - und zusätzlich noch gegen Gaffer vorzugehen, also deren Identität festzustellen und eine Anzeige zu fertigen. „Es fehlt also oftmals das Personal zum Ahnden dieser Taten. Und die verschärfte Gesetzeslage lässt sich nur durchsetzen, wenn genügend Personal vorhanden ist – sowohl bei der Polizei als auch bei der Justiz, die für die entsprechenden Urteile sorgen muss – bzw. wenn technische Möglichkeiten wie Video- oder Fotoaufnahmen genutzt werden, womit man im Nachhinein die Gaffer rechtssicher zur Verantwortung ziehen kann“, so Schilff.

Der GdP-Landesvorsitzende weiter: „Grundsätzlich haben wir es hier mit einem gesellschaftlichen Problem zu tun. Es scheint ‚normal‘ geworden zu sein, Bilder von Schwerstverletzten oder sogar von Toten im Internet zu teilen – ohne Rücksicht auf die Opfer und Angehörige. Respekt muss wieder einen höheren Stellenwert bekommen – auch gegenüber der Polizei und deren Anweisungen am Unfallort, die von ‚Gaffern‘ oftmals einfach ignoriert werden. Ein starker Staat und somit strengere Gesetze sind das eine. Wir brauchen aber auch eine starke Gesellschaft, also Eltern, Lehrer und Menschen, die sich in ihrem Umfeld - am Arbeitsplatz, im Sportverein oder in der Kneipe - für einen respektvollen Umgang einsetzen."
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