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Nach erneuten Messerattacken in Hannover: GdP fordert Überprüfung präventiver Maßnahmen

Hannover.

Nachdem es am Wochenende erneut zu zwei Messerangriffen in Hannover kam, ruft die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen dazu auf, Möglichkeiten für präventive Maßnahmen bestmöglich zu auszuschöpfen.

Die GdP Niedersachsen weist vor dem Hintergrund von zwei weiteren Messerangriffen am Wochenende auf die große Bedeutung polizeilicher Präventionsarbeit hin. In großstädtischen Bereichen wie dem Stadtgebiet Hannover sei es wichtig, dass die Polizei im Straßenbild sichtbar ist, unter anderem um Gewalttaten vorzubeugen, erklärt der Vorsitzende der Bezirksgruppe Hannover, Lars Barlsen. Es sei ein wichtiges Signal an potentielle Täter und die Bevölkerung, dass die Polizei hier Präsenz zeige – und zwar nicht erst, wenn etwas passiert sei. „Bereits jetzt fahren wir vor allem am Wochenende verstärkt Präventionseinsätze, um deutlich zu zeigen: Wir sind hier und haben euch im Blick“, erklärt Barlsen.

Weiterhin gilt es aber, zusätzliche Maßnahmen in Betracht zu ziehen. „Die Kriminalitätsstatistik weist für Hannover im letzten Jahr einen Anstieg der Messerangriffe von fast 6 Prozent aus. Die Verschärfung des Waffenrechtes aus dem Jahr 2020 ermöglicht die Einrichtung von Waffenverbotszonen, in denen auch anlasslose Kontrollen durch die Polizei möglich sind. Zumindest in Bereichen mit viel Publikumsverkehr, in Naherholungsgebieten und Freizeiteinrichtungen sollte diese Möglichkeit öfter in Betracht gezogen werden,“ fordert der Landesvorsitzende der GdP Niedersachsen, Kevin Komolka.

Grundvoraussetzung dafür sei aber, dass genügend Personal für die Kontrollen zur Verfügung stehe: „Es ist aktuell so, dass im Zweifel die Präventionsarbeit als erste zurückgefahren wird, wenn angespannte Einsatzlagen anstehen. Das gilt es bei den Maßnahmen zu berücksichtigen, denn ein Mehr an Prävention darf keinesfalls zulasten des bestehenden Personals erfolgen,“ unterstreicht Komolka.
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