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Landesjournal Niedersachsen März 2017 - Leitartikel: Innere Sicherheit ist Topthema

Terroranschläge, akute Gefährdungslage, Flüchtlingssituation, Sozialbetrug, Silvestervorgänge in Köln und andernorts, Parlamentarischer Untersuchungsausschuss, Angriffe auf Polizeibeschäftigte und Rettungskräfte, Rechtspopulismus, Fußballgewalttäter, Einbruchskriminalität und so weiter: Die Innere Sicherheit ist auf einmal wieder bei allen Parteien „en vogue“.




Jahrelang spielte die Innere Sicherheit bei den Parteien eine eher untergeordnete Rolle, sicherheitspolitische Notwendigkeiten wurden sogar eingeschränkt. Die Politik wird das natürlich bestreiten, aber die Realität stellt sich für alle Insider anders da. Tausende von Stellen wurden in den Bundesländern und beim Bund abgebaut, und dort, wo nicht rapide Personal eingespart wurde, hat man für den auf uns zurasenden und vorauszusehenden demografischen Gau nicht vorgesorgt.

Jetzt auf einmal wird gehandelt, zu spät? Hoffentlich nicht! Es ist aber schon grotesk, die Warnungen von Sicherheitsexperten und auch von der GdP, die von Fachleuten beraten wird, wurden zur Seite gewischt und von dem ein oder anderen als „gewerkschaftliches Kampfgeschrei“ abgetan. Nun wird Aktivität gezeigt, teilweise wird bei Wirkungen von Sicherheitspaketen überzogen und die verschiedenen Parteien wollen sich mit Forderungen übertrumpfen.

Warum ist das so? Alles war in der Bundesrepublik und auch in Niedersachsen doch relativ ruhig, trotz des Ausfalls des Karnevalsumzugs aufgrund von Terrorwarnung im Frühjahr 2015 in Braunschweig und auch nach der Absage des Länderspiels im Herbst 2015 in Hannover.
Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, als die GdP 2015 bei politisch und polizeilich Verantwortlichen mal wieder mehr Personal eingefordert hat, da ansonsten die Belastung überhand nehmen und man einige Bereiche vernachlässigen würde. Die Antwort war, dass das nicht notwendig sei, man müsse sich auf das Wesentliche konzentrieren, es sei noch nie so viel Personal vorhanden wie derzeit und wer solle das denn bezahlen.

Die Umfragewerte für die etablierten Parteien waren relativ stabil, die angespannte Flüchtlingssituation wurde irgendwie mithilfe der Polizei und anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes sowie mit unzähligen ehrenamtlichen Händen geschultert, die AfD dümpelte vor sich hin, Pegida und deren unsäglichen Ableger konnte man sowieso nicht ernst nehmen.

Und dann ... kam die Silvesternacht 2015 auf 2016 in Köln und anderen Städten mit ihren widerlichen Auswüchsen. Auf einmal schnellten die Umfragewerte der AfD wieder nach oben, sie erreichte bei Landtags-und Kommunalwahlen bisher nie dagewesene Zustimmungswerte. Die Menschen fühlten und fühlen sich unsicher und fordern Maßnahmen ein. Der Amoklauf in München, die Anschläge von Würzburg, Ansbach, die Messerattacke der 15-jährigen Safia S. auf einen Kollegen der Bundespolizei im Hauptbahnhof Hannover und dann der schreckliche Terroranschlag am 19. 12. 2016 in Berlin taten ihr Übriges. In einer repräsentativen Emnid- N24-Umfrage aus Januar 2017 sind Innere Sicherheit und eine sicherheitswahrende Flüchtlingspolitik für 64 Prozent der Deutschen wahlentscheidend.

Einiges wurde nunmehr auf den Weg gebracht, es muss aber weiter gehandelt werden, sachlich, kons-truktiv und am besten mit großer Gemeinsamkeit der Parteien bei den sicherheitspolitischen Maßnahmen sowie bei der Verbesserung der äußerst angespannten Situation der Beschäftigten, die den Karren immer wieder aus dem Dreck ziehen und „den Laden am Laufen halten“.
Leider sieht die Realität auch bei uns in Niedersachsen anders aus. Es gibt unendlichen Streit und auch nicht zielführende Diskussionen im Landtag sowie in der Öffentlichkeit, teils zulasten der polizeilichen Arbeit, wie man am Untersuchungsausschuss sieht.

Die Innere Sicherheit muss immer Topthema sein und nicht erst, wenn etwas passiert. Das notwendige Geld muss dafür zur Verfügung gestellt werden, koste es, was es wolle.

Dietmar Schilff, Landesvorsitzender


Dietmar Schilff Foto: GdP

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Die Leitartikel aller Ausgaben von DEUTSCHE POLIZEI LandesJournal Niedersachsen des gewählten Jahres:

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Landesjournal Niedersachsen Dezember 2017 - Leitartikel: 31. Landesdelegiertentag in Osnabrück

Hannover, 30.11.2017. Die Delegierten des 31. Landesdelegiertentages, der vom 7. bis 9. November 2017 in Osnabrück stattfand, haben die Resolution „Investitionsprogramm für die Polizei“ einstimmig beschlossen. Mit insgesamt 175 Anträgen wurde dazu der gewerkschaftliche Fahrplan der nächsten vier Jahre festgelegt. Die klare Botschaft: die GdP bleibt „Richtungsweisend. Mit Sicherheit!“

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Landesjournal Niedersachsen November 2017 - Leitartikel: Niedersachsen hat gewählt, wir hatten die Wahl!

Hannover, 28.10.2017. Eines stand am Morgen nach der Landtagswahl fest: Die Regierungsbildung wird schwierig. Zwar wurde die SPD nach einer wahren Aufholjagd überraschend deutlich stärkste politische Kraft, doch die rot-grüne Koalition verlor durch das Wählervotum ihre Mehrheit. Die CDU musste ihr schlechtestes Ergebnis in Niedersachsen seit knapp 60 Jahren einstecken.

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Landesjournal Niedersachsen Oktober 2017 - Leitartikel: Landtagswahl in Niedersachsen - Bilanz und Ausblick

Hannover, September 2017. Es war ein wahrer Krimi: Am Tag der letzten Landtagswahl in Niedersachsen, am 20. Januar 2013, stand erst spätabends fest, dass die Regierung von CDU und FDP abgewählt war. Zuvor hatte sie zehn Jahre lang, zunächst mit Christian Wulff als Ministerpräsident (MP) und seit Juli 2010 mit David McAllister als MP, die Politik in Niedersachsen bestimmt.

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Landesjournal Niedersachsen September 2017 - Leitartikel: Vorgezogene Landtagswahl in Niedersachsen - GdP bleibt parteiisch

Hannover, August 2017. „Niemand soll so tun, als sei die Demokratie jederzeit perfekt. In der Tat, man kann sagen, dass die Demokratie die schlechteste Staatsform ist, außer all den anderen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert werden.“ Dieses berühmte Zitat von Winston Churchill ist in einem Sitzungsprotokoll des britischen Unterhauses vom 11. November 1947 nachzulesen. Verkürzt interpretiert bedeutet es, dass Demokratie zwar schwierig ist, aber dass es nichts Besseres gibt.

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Landesjournal Niedersachsen August 2017 - Leitartikel: Arbeitsbelastung bei der Polizei!

Hannover, Juli 2017.Das Thema „Arbeitsbelastung“ ist nicht neu, aber derzeit wieder höchst aktuell. Der Einsatz der 20 000 Kolleginnen und Kollegen beim G20-Gipfel in Hamburg verdient allergrößten Respekt. Alle, auch die ca. 2000 Kräfte aus Niedersachsen, haben bis zur Erschöpfung gearbeitet. Davon habe ich mir vor Ort zwei Tage lang selbst ein Bild gemacht und habe auch im Schanzenviertel Ausschreitungen beobachtet. Die Gewaltexzesse haben mich sehr erschüttert.

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Landesjournal Niedersachsen Juli 2017 - Leitartikel: "Richtungsweisend. Mit Sicherheit! Attraktivitätsprogramm für die Polizei Niedersachsen 2018 - 2022"

Hannover, 26.06.2017. Die Sorge um die Innere Sicherheit wird immer spürbarer. Die Verantwortung für ihre Gewährleistung ist eine Gemeinschaftsaufgabe allen gesellschaftlichen Bereichs. Frühkindliche, schulische und politische Bildung spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie ein stabiler Arbeitsmarkt und eine aktive Integrationsarbeit. Eine Hauptlast liegt aber unbestreitbar bei der Polizei. Damit sie ihren Beitrag im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger dieses Landes und zur Stabilisierung unseres Rechtsstaates erfolgreich leisten kann, müssen Rahmenbedingungen erfüllt sein. Dabei darf der finanzielle Aspekt keine Rolle spielen.

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Landesjournal Niedersachsen Juni 2017 - Leitartikel: Mehr Mut zur Prävention

Hannover, 27.05.2017. Aus Anlass des 22. Deutschen Präventionstages am 19. und 20. Juni 2017 in Hannover mit dem Motto „Prävention und Integration“ widmet sich der Leitartikel der Frage zur Rolle und Zukunft der polizeilichen Präventionsarbeit in Niedersachsen.

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Landesjournal Niedersachsen Mai 2017 - Leitartikel: GdP Position zur Einführung des Polizei-Clients

Hannover, 14.04.2017. Man kann dafür oder dagegen sein oder eine neutrale Haltung einnehmen, Fakt ist, dass es eine politische Entscheidung zur Einführung einer Ein-Plattform-Strategie, dem sogenannten Polizei-Client, bei weitgehender Vergabe an den Landesbetrieb IT.Niedersachsen (IT.N), gegeben hat. Dafür sind schon jetzt Millionen Euro ausgegeben worden und weitere werden folgen. Insofern ist nicht davon auszugehen, dass die Entscheidung rückgängig gemacht wird. Also müssen sich GdP und die Personalvertretungen um die Rahmenbedingungen und den Schutz der Beschäftigteninteressen bei der Einführung kümmern und das tun sie auch seit längerer Zeit.

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Landesjournal Niedersachsen April 2017 - Leitartikel: Ein Jahr Arbeit im PHPR

Gewalt gegen Polizeibeamte, Belastungen, Mangel an Polizeiärzten, Wartezeiten nach A 10, Eingruppierungsfragen, Mitarbeiterdatenschutz, Ausstattung mit neuen Einsatzmitteln, Einführung oder Anwendung technischer Einrichtungen, die geeignet sind, das Verhalten oder die Leistung der Beschäftigten zu überwachen, oder aber Beurteilungen, sind nur einige Themen, denen sich die Personalräte der GdP in ihrer täglichen Arbeit widmen.

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 alt=DP-Titelbild 3/2017

Landesjournal Niedersachsen März 2017 - Leitartikel: Innere Sicherheit ist Topthema

Terroranschläge, akute Gefährdungslage, Flüchtlingssituation, Sozialbetrug, Silvestervorgänge in Köln und andernorts, Parlamentarischer Untersuchungsausschuss, Angriffe auf Polizeibeschäftigte und Rettungskräfte, Rechtspopulismus, Fußballgewalttäter, Einbruchskriminalität und so weiter: Die Innere Sicherheit ist auf einmal wieder bei allen Parteien „en vogue“.

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Landesjournal Niedersachsen Februar 2017 - Leitartikel: Großer Erfolg der GdP für die Polizei

Aufgrund der durch die GdP erzielten Erfolge gibt es zahlreiche Neueintritte bei der GdP und wir erhalten etliche Mails und Briefe von Kolleginnen und Kollegen, die sich für das Engagement und für die Verbesserungen bedanken. Das freut uns sehr. Wir sagen aber auch, dass dies nur ein Zwischenschritt sein kann, weitere Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung sind notwendig und wir werden die Politik fortdauernd fordern.

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 alt=DP-Titelbild 1/2017

Landesjournal Niedersachsen Januar 2017 - Leitartikel - Digitalisierung 4.0

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Gewerkschaft der Polizei wünscht allen Mitgliedern und ihren Familien sowie denjenigen, die die Mitgliederzeitschrift immer interessiert lesen und nicht oder noch nicht Mitglied der größten Gewerkschaft in der Polizei sind, ein frohes und gesundes neues Jahr.

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