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DGB-Bundeskongress

Seniorenpolitische Forderungen beschlossen

Berlin.

Dieser Gewerkschaftskongress stand außergewöhnlich stark unter dem Einfluss von Pandemie, Krieg und enormen Preissteigerungen. Gleichwohl haben die Delegierten des DGB-Bundeskongresses klare Positionen beschlossen, die zukunftsweisend für die Gestaltung der Arbeits- und Lebenswelt der Gewerkschaftsmitglieder sind.

Der Krieg in der Ukraine lag wie ein Schatten über diesem Kongress. Wo kein Frieden ist, sondern Krieg herrscht, sind alle Forderungen für eine zukunftsweisende Gewerkschaftspolitik zweitrangig. Deshalb verurteilten die Delegierten einstimmig die russischen Aggressionen gegen die Ukraine und forderten den russischen Präsidenten auf, die Aggression zu beenden und die Ukraine als selbstbestimmenden, demokratischen Staat anzuerkennen. Die Teilung Europas in Ost und West, getrennt durch Schutzstreifen, Mienenfelder und Stacheldrahtzäune, will niemand mehr.

Als einziger Seniorenvertreter in der 17-köpfigen GdP-Delegation müsste man sich eigentlich „verloren“ vorkommen. Aber nachdem die Mandatsprüfungskommission festgestellt hat, dass fast 21 Prozent der Delegierten älter als 60 Jahr sind, kehrte sich das Bild.

Bei den Wahlen zum geschäftsführenden DGB-Vorstand besetzen drei von vier Vorstandsposten Frauen. Das gab es noch nie. In ihrer Grundsatzrede sprach die neue Vorsitzende Yasmin Fahimi von betrieblicher Mitbestimmung, Transformation der Arbeitswelt und deren zukünftige Gestaltung. Die über 1,1 Mio. Seniorinnen und Senioren im DGB kamen darin nicht direkt vor. In der Aussprache sagte der GdP-Bundesseniorenvorsitzende Ewald Gerk: „…Es hätte uns Seniorinnen und Senioren sehr gefreut, wenn der DGB hier einmal öffentlich gesagt hätte: Jawohl, wir stehen zu unseren Seniorinnen und Senioren im DGB. Unsere Seniorinnen und Senioren leisten für diese Gesellschaft eine herausragende Arbeit. Wo wäre diese Gesellschaft, wo wären die Familien ohne die Betreuung der Kinder durch die Senioren etc.? Wo wären wir ohne das Engagement der Seniorinnen und Senioren bei den Tafeln? Wo wären wir ohne ihr Engagement bei den Sozialverbänden und den Kirchen oder auch den Gewerkschaften? Senioren leisten nicht nur, sondern Senioren benötigen auch unsere/eure Unterstützung als Gewerkschaft. …Wir stellen fest: man will unsere Zukunft für uns bestimmen. Gebt uns eine Chance. Unterstützt uns dabei, dass wir unsere Zukunft mitgestalten können. Das ist wichtig, und das ist zukunftsweisend für die junge Generation der Zukunft. Das Beispiel der Ausgrenzung der Rentnerinnen und Rentner bei der Energiepauschale zeigt, wie man mit uns Älteren umgeht, nämlich in einer Art und Weise, wie wir es nicht verdient haben….“.

Antragsberatung

Zentraler Seniorenantrag ist B027: Die Lebenssituation älterer Menschen verbessern. Weil die Senioren immer noch nicht eigenständig antragsberechtigt sind, musste die Ochsentour über den DGB-Bundesvorstand gegangen werden. Mit dem Antrag wird die Bedeutung der gewerkschaftlichen Seniorenpolitik hervorgehoben. Sie wirkt nämlich gleichbedeutend mit den Zukunftsthemen „Transformation der Arbeit“ und „Soziale Absicherung“. „Wichtig ist mir an dieser Stelle, dass wir dem Antrag nicht nur auf dem Papier zustimmen - das ist sicherlich ein erster Schritt -, sondern dass wir das tatsächlich leben, vorantreiben und Altersdiskriminierung in jeder Form Einhalt gebieten. Unsere Gesellschaft muss die besonderen Bedürfnisse von Senioren nicht nur bei der Digitalisierung oder beim ÖPNV bedenken, sondern auch in allen anderen Lebensfeldern, sagte Anja Piel, in deren Ressort die Seniorenpolitik fällt.

Schade fand ich, dass neben wenigen Delegierten im Seniorenalter sich sonst niemand zu Wort meldete. Gleichwohl waren die Wortbeiträge der Seniorenvertreter umso gewichtiger. GdP-Seniorenvorsitzender Ewald Gerk führte aus, dass Senioren sich immer noch als Anhängsel fühlen und weder Stimme noch Antragsrecht haben. Aus GdP-Sicht haben wir uns den Teil Mobilität ganz anders vorgestellt. Wir fordern nämlich, dass der interkommunale Verkehrsbereich und der Personennah- und fernverkehr zukunftsweisend umgestaltet werden muss. Die Städte, die Kommunen sind autogerecht gestaltet worden, aber nicht für Fußgänger, nicht für Fahrradfahrer, nicht für Personen mit Kinderwagen und schon gar nicht für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen. Und genauso ist es doch beim kommunalen ÖPNV. Wer innerhalb von Ortschaften für den öffentlichen Personennahverkehr Geld verlangt, der macht doch etwas verkehrt. Wir wollen doch, dass die Städte sauber werden, dass sie für die Bewohner letztendlich lebenswert sind. Kostenlose Shuttles (Beispiel: Bürgerbusse) wären ein erster Schritt in eine für Menschen gemachte Kommune.

Wir als Seniorinnen und Senioren im Deutschen Gewerkschaftspunkt haben bis dato schon viel erreicht. Dieses soll jedoch Ansporn dafür sein, sich noch nachhaltiger für die berechtigten Anliegen der Senioren einzusetzen.

Ewald Gerk
Bundesseniorenvorsitzender
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