Deutschlandradio-Debatte: GdP-Chef über Ängste angesichts von Terror, Anschlägen und Amokläufen
Malchow: Die Unordnung im Raum und der schwache Staat verunsichern die Menschen
"Jemanden, der ängstlich ist, erreiche ich nicht"
Die Polizei spürt Malchow zufolge schon seit Jahren eine zunehmende Verunsicherung der Bevölkerung. Bürger würden zudem bestimmte, vermeintlich gefährliche Situationen und Räume meiden. Das habe einerseits mit dem Rückzug der Polizei aus der Fläche zu tun, andererseits mit einer steigenden Aufgabenlage seiner Kolleginnen und Kollegen. Allein der Besuch des amerikanischen Präsidenten Obama in Hannover habe über drei Tage 6.000 Kräfte gebunden. Oder die Belastung der Polizei bei der Begleitung von Fußballspielen. Es gebe viel mehr Einsätze, die nur wenig mit klassischer Prävention oder Kriminalitätsbekämpfung zu tun hätten.
Auf der Straße sähen die Bürger zwar vorbeifahrende Streifenwagen, doch der ansprechbare Beamte werde immer seltener.
Die Flüchtlingssituation habe viele Menschen verunsichert, da das große Unbekannte auf Deutschland zugekommen war, und das in großer Zahl. Der Staat habe in dieser Zeit sich selbst gegebene Regeln „ bei Seite gepackt“. Das habe die Verunsicherung nicht geschmälert. Zwar spiegelten aktuelle Zahlen Gründe zur Verunsicherung nicht wider, doch wenn jemand ängstlich sei, dann „erreiche ich ihn nicht“.
Die Polizei müsse aber die daraus resultierenden Verhaltensweisen im Kopf behalten, so, ob jemand nicht mehr durch den Park gehe, weil er Angst habe, Opfer einer Straftat zu werden, oder ob er es tue, weil es dort tatsächlich passieren könne.
Malchow bekräftigte die Forderung nach 20.000 Stellen mehr für die Polizei. 20 Millionen Überstunden schöben die Kolleginnen und Kollegen vor sich her. Das entspreche etwa 9.000 Stellen. Stünden schon morgen 16.000 mehr Polizistinnen und Polizisten auf der Straße, hätte man gerade den Personalstand der Jahrtausendwende erreicht. Angesichts der Aufgabenfülle müssten es jedoch spürbar mehr sein.
Auf der Straße sähen die Bürger zwar vorbeifahrende Streifenwagen, doch der ansprechbare Beamte werde immer seltener.
Die Flüchtlingssituation habe viele Menschen verunsichert, da das große Unbekannte auf Deutschland zugekommen war, und das in großer Zahl. Der Staat habe in dieser Zeit sich selbst gegebene Regeln „ bei Seite gepackt“. Das habe die Verunsicherung nicht geschmälert. Zwar spiegelten aktuelle Zahlen Gründe zur Verunsicherung nicht wider, doch wenn jemand ängstlich sei, dann „erreiche ich ihn nicht“.
Die Polizei müsse aber die daraus resultierenden Verhaltensweisen im Kopf behalten, so, ob jemand nicht mehr durch den Park gehe, weil er Angst habe, Opfer einer Straftat zu werden, oder ob er es tue, weil es dort tatsächlich passieren könne.
Malchow bekräftigte die Forderung nach 20.000 Stellen mehr für die Polizei. 20 Millionen Überstunden schöben die Kolleginnen und Kollegen vor sich her. Das entspreche etwa 9.000 Stellen. Stünden schon morgen 16.000 mehr Polizistinnen und Polizisten auf der Straße, hätte man gerade den Personalstand der Jahrtausendwende erreicht. Angesichts der Aufgabenfülle müssten es jedoch spürbar mehr sein.
Die Debatte aus der Frauenkirche samt anschließender Publikums-Fragerunde
Thema und Gäste
Terror, Anschläge, Amokläufe: Die Weltnachrichten rücken näher an unseren Alltag. In diesem Sommer war Deutschland direkt von solchen "Breaking News" betroffen. Verändert das unseren Blick auf unser Land? Wie wollen wir mit unseren Ängsten umgehen?
Darüber diskutierten in Dresden beim FORUM FRAUENKIRCHE die Theologin Christina Aus der Au, der Politologe Johano Strasser, der Intendant des Deutschlandradios, Willi Steul sowie der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow.
Darüber diskutierten in Dresden beim FORUM FRAUENKIRCHE die Theologin Christina Aus der Au, der Politologe Johano Strasser, der Intendant des Deutschlandradios, Willi Steul sowie der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow.