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GdP-Bundesvorsitzender in „DEUTSCHE POLIZEI“-Interview

Malchow warnt angesichts von Belastungen vor „Schindluder mit dem Notruf“

GdP-Chef Oliver Malchow bei einem TV-O-Ton. Foto: Zielasko
GdP-Chef Oliver Malchow bei einem TV-O-Ton. Foto: Zielasko
Berlin.

Das schnelle Melden von Ereignissen per Handy zwingt nach den Worten des Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, die Polizei angesichts der schlechten Personalsituation immer öfter dazu, über die Priorität von Noteinsätzen entscheiden zu müssen. „Die Notrufe nehmen aus meiner Sicht schon deshalb zu, weil fast jeder ein Handy unterwegs dabei hat und die 110 viel schneller und einfacher wählen kann. Früher musste man erst mal einen Festnetzanschluss oder eine Telefonzelle suchen“, sagte er.

Missbrauch passt sich technischen Möglichkeiten an

Zudem erleichtere die smarte Technik es den Menschen, die Polizei zu verständigen. „Die Kolleginnen und Kollegen auf der Einsatzleitstelle werden dann häufig mit ein und demselben Vorgang mehrfach konfrontiert, müssen das abarbeiten und entsprechende Maßnahmen einleiten.“

Jedoch passe sich auch der Missbrauch den technischen Möglichkeiten an, sagte Malchow in einem Interview mit der GdP-Mitgliederzeitung „DEUTSCHE POLIZEI“ (Märzausgabe). Er verwies auf zahlreiche Fehlalarme und Falschmeldungen, die bei der Polizei eingingen. Durch diesen „Schindluder mit dem Notruf“ würden überflüssige Einsätze gefahren und Kräfte womöglich von anderen wirklich wichtigen Stellen fern gehalten.“ Der GdP-Chef wies in diesem Zusammenhang aber nachdrücklich darauf hin, dass der Notrufmissbrauch eine Straftat nach Paragraf 145 Strafgesetzbuch darstelle. Allerdings bleibe die 110 nach wie vor die Telefonnummer, um Vorfälle zu melden.

Zu vermehrten Videos im Internet, die Polizistinnen und Polizisten bei der Arbeit filmen, sagte Malchow: „Das geht schon in Richtung Selbstjustiz. Die Kolleginnen und Kollegen werden bei ihren Tätigkeiten sehr häufig aufgenommen. Und im Netz wird das aufgenommene Bildmaterial durchaus manipuliert, also zum Beispiel werden die entscheidenden Szenen bewusst weggelassen. Das führt zu verzerrten und tendenziösen Darstellungen und verletzt die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen.“

Auf der anderen Seite muss die Polizei dem GdP-Chef zufolge noch intensiver in die Auswertung der sozialen Medien einsteigen – nicht nur zum Schutz der eigenen Kollegen, sondern auch weil dort immer häufiger Rechte von Bürgern verletzt und Straftaten begangen werden. "Deshalb forcieren wir auch die Debatte um eine wirksamere Bekämpfung der Cyberkriminalität oder der Kinderpornografie."
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