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Philipp: "Die ersten am Anschlagsort wären Kanonenfutter"

GdP Berlin: Mit 16 Schuss, Tonfa und Pfefferspray

Berlin.

Die bundesweiten Festnahmen dreier mutmaßlicher IS-Terroristen und die im Zuge der Ermittlungen deutlich gewordenen konkreten Anschlagspläne in der Düsseldorfer Innenstadt zeigen, wie sehr die Gefahr mittlerweile auch Deutschland betrifft. Dennoch verwies der Berliner Senat in seiner Antwort auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tom Schreiber (SPD), dass die Planung einer zusätzlichen Anti-Terror-Einheit in der Hauptstadt weder notwendig noch geplant sei. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) teilt diese Einschätzung, weist mit Blick auf die potenzielle Anschlagsgefahr aber auf ganz andere Missstände hin.

SEK in der Stadt verteilen
„Wir benötigen keine neue Einheit, die einen speziellen Namen trägt, die wir aber weder quantitativ noch qualitativ so ausstatten könnten, dass sie die Bezeichnung Anti-Terror-Einheit verdient“, sagt Kerstin
Philipp, Landesvorsitzende der GdP. Außerdem hätte man mit dem SEK bereits eine Institution, die im Fall eines Anschlages sowie bei einer Anscheinslage zum Einsatz kommt. Dies sei bei den vielen erfolgreichen Anti-Terror-Razzien in den letzten Monaten deutlich geworden. Trotzdem bedarf es gerade im personellen Bereich spürbaren Zuwachs. Zwar seien die neu geschaffenen Stellen ein Anfang,
mehr aber auch nicht. Philipp: „Wir bräuchten mindestens die doppelte Anzahl an Beamten und Beamtinnen, um akzeptabel aufgestellt zu sein. Außerdem ist die Konzentration auf einen Standort sehr gefährlich. Wir müssen das SEK auf mindestens zwei Orte in Berlin verteilen und die Möglichkeit schaffen, innerhalb von zwei Minuten an einen Hubschrauber heranzukommen. Wir werden einen Anschlag
nicht verhindern können, aber wir müssen dafür sorgen, die Reaktionszeit so gering wie möglich zu halten.“

Mit dem Funkwagen chancenlos
Noch viel größere Probleme sieht die Landesvorsitzende bei der Ausstattung der Streifenbeamten und -beamtinnen. „Jedem sollte klar sein, dass die Spezialisten nicht die Ersten am Anschlagsort wären.
Unsere Polizisten und Polizistinnen im Funkwagen und die Einsatzhundertschaften wären im Fall eines solchen Angriffs hoffnungslos unterlegen und nur Kanonenfutter für die Attentäter“, mahnt Philipp, die
in diesem Zusammenhang auch auf die massiven Lücken im dringend benötigten Einsatztraining hinwies. „Mit gerade einmal 16 Schuss aus der Dienstwaffe hätte man einer AK47 wenig entgegenzusetzen.
Da kann man dann nur noch Tonfa, Pfefferspray und das Handfunkgerät schmeißen. Bis man die vorhandene MP aus dem Funkwagen herausgepuzzelt hat, vergeht fast eine Minute. Das sind unzählige Sekunden, die Leben kosten können. In der Zeit prasseln Schüsse auf die Kolleginnen und Kollegen ein, denen unsere Schusswesten, wenn man denn überhaupt eine passende besitzt, nicht mal ansatzweise standhalten würden“, so Philipp.
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