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GdP zum Urteil im Prozess um die Polizistenmorde von Ulmet

Das erhoffte klare Signal, doch noch immer sitzt der Schock tief

Foto: H_Ko - stock.adobe.com
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Mainz.

Mit einer großen Erwartungshaltung blickten bundesweit Polizeibeschäftigte auf eine Entscheidung des Landgerichtes Kaiserslautern Ende November. Es sollte ein Urteil gesprochen werden über den Mann, der am frühen Morgen des 31. Januar 2022 eine junge Kollegin und einen jungen Kollegen kaltblütig erschossen hatte. Aus dem angeklagten Täter wurde ein verurteilter Mörder. Seine Strafe: lebenslängliche Haft mit der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld.

Das Urteil bringt sie uns nicht zurück

v.l.n.r: David Maaß, Landesvorsitzender GdP Saarland, GdP-Bundesvorsitzender Jochen Kopelke und Sabrina Kunz, Landesvorsitzende GdP Rheinland-Pfalz
v.l.n.r: David Maaß, Landesvorsitzender GdP Saarland, GdP-Bundesvorsitzender Jochen Kopelke und Sabrina Kunz, Landesvorsitzende GdP Rheinland-Pfalz
Sabrina Kunz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Rheinland-Pfalz, holte nach der rund zweieinhalbstündigen Urteilsverkündung tief Luft und bezeichnete den Richterspruch gegenüber den zahlreich versammelten Medienschaffenden als richtig und konsequent. „Eine Genugtuung kann und wird es sicherlich nicht sein“, unterstrich sie jedoch. Kunz hatte in der DP-Märzausgabe von einem Albtraum gesprochen, der für alle Polizistinnen und Polizisten bittere Realität geworden sei. Die kaum erträgliche Brutalität und Menschenverachtung des nunmehr verurteilten Mörders hat sie bis heute nicht losgelassen.

Nicht anders ergeht es dem GdP-Bundesvorsitzenden Jochen Kopelke, der wie auch der saarländische GdP-Vorsitzende David Maaß an der Urteilsverkündung persönlich teilnahm. Der zweifache Mörder habe seine verdiente Strafe erhalten, und das Urteil sei das von den Polizeibeschäftigten vom Gericht erhoffte klare Signal gewesen. „Trotzdem bringt es uns unsere beiden erschossenen Kollegen nicht wieder zurück“, sagte er mit gesenktem Blick. Noch immer sitze der Schock tief. Und noch immer begleite viele seiner Kolleginnen und Kollegen diese schreckliche Tat auf ihren Streifenfahrten, erzählte Kopelke noch vor dem Richterspruch „tagesschau.de“. Die Eigensicherung habe durch Kusel einen deutlich höheren Stellenwert eingenommen.

Trotzdem Hoffnung

Landesvorsitzende der GdP-Rheinland-Pfalz Sabrina Kunz im Gespräch mit der Presse
Landesvorsitzende der GdP-Rheinland-Pfalz Sabrina Kunz im Gespräch mit der Presse
Sabrina Kunz verbindet mit dem Urteil eine konkrete Hoffnung. Es werde womöglich bei der weiteren Verarbeitung des Albtraumes helfen. Vielleicht auch bei der Antwort auf die Frage, merkt sie sehr persönlich an, ob es sich lohne, das eigene Leben, die eigene Gesundheit auch weiterhin für das Gemeinwesen und den Beruf in Gefahr zu bringen.

„Andreas S. hat die beiden jungen Menschen auf kaltblütige Art und Weise aus dem Leben gerissen. Von Reue keine Spur. Sein Verhalten über die gesamte Verhandlungsdauer war beschämend“, unterstrich die GdP-Landeschefin. Kunz: „Dass er hierfür die Höchststrafe verdient hat, steht für uns außer Frage.“ Eine anschließende Sicherungsverwahrung hatte der Richter jedoch nicht angeordnet, man akzeptiere dies, führte die Gewerkschafterin aus. Gewünscht hätte man es sich anders!

Der Rechtsstaat hat sich durchgesetzt

Im Landgericht Kaiserslautern nach der Urteilsverkündung
Im Landgericht Kaiserslautern nach der Urteilsverkündung
Der Richter hat Kunz zufolge jedoch verdeutlicht, dass sich der Rechtsstaat durchgesetzt habe. „Und wenn der Rechtsstaat sich hier nicht durchzusetzen weiß, wann denn dann? Für uns als Polizeibeschäftigte kann nichts Schlimmeres geschehen. Wir alle durchlaufen – wie auch die Familie – bis heute“, und da sagt sie es noch einmal, „einen Albtraum.“

Die Ereignisse von Kusel zeigten, dass die Gewalt auf der Straße unmittelbar auf das Internet wirke, fügte GdP-Chef Kopelke hinzu. „Dort keimen sofort Hass und Hetze auf, damit weitere Straftaten. Wir brauchen eine schnelle Intervention der Polizei – auch im digitalen Raum. „Dort ist die Polizei noch nicht gut genug aufgestellt. Selbst der Politik ist nicht klar, wie sie dagegen wirksam vorgehen soll.“
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