Erstmals GdP-Ehrenamtspreis „Grüner Bär“ verliehen
Schirmherr Hubertus Heil: Ehrenamt hält unsere Gesellschaft zusammen

„Ehrenamt ist Ehrensache! Mit Sicherheit!“

Minister Heil bekräftigte den Stellenwert des Ehrenamtes. An die Polizeibeschäftigten gewandt betonte er, neben den Herausforderungen im Dienstalltag engagierten sich viele in ihrer Freizeit auch noch ehrenamtlich für andere. „Das hat höchste Achtung und allen Respekt verdient“, sagte Heil.
Er zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, der sagte: „Die Gesellschaft würde ohne das Ehrenamt nicht überleben. Es würde alles funktionieren, aber wir würden erfrieren.“ Er meinte damit, so der Minister, dass „wir alle menschliche Wärme brauchen. Wir brauchen Sicherheit, Geborgenheit und ein lebendiges Miteinander“. Gerade in Krisenzeiten, wie „wir sie mit der Pandemie erleben“. In Deutschland gebe es rund 30 Millionen Menschen, die sich auf vielfältige Art und Weise engagieren. „Diese Vielfalt sehen wir auch beim Ehrenamtspreis der Gewerkschaft der Polizei“, unterstrich Heil.
Die Auswahl der Preisträger erfolgte durch eine zehnköpfige Jury. Zu deren Mitgliedern zählten der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, der niedersächsische Landespolizeichef Axel Brockmann sowie Vertreter aus verschiedenen Bereichen der Gewerkschaft der Polizei.
Heil überreichte gemeinsam mit Schilff der Erstplatzierten Alice Döring den ersten Grünen Bären. Die Brandenburger Kriminalkommissarin engagiert sich seit neun Jahren ehrenamtlich für die Sportjugend im Landessportbund Berlin e.V. Sie ist involviert in die Organisation von Freizeitreisen, übernimmt pädagogische Maßnahmen und verantwortlich für die Ausbildung von Betreuern.
Anja Piel vom DGB-Bundesvorstand ehrte den abwesenden zweiten Preisträger Martin Witt. Der Kriminaltechnische Assistent aus Niedersachsen ist seit 2016 Fotograf in Alarmbereitschaft für die Initiative „Dein Sternenkind“. Ein Kind, das während der Schwangerschaft, bei der Geburt oder kurz danach stirbt, wird auch als „Sternenkind“ bezeichnet. Wenden sich Eltern eines verstorbenen Neugeborenen an die Initiative macht sich Witt mit einem Notfallkoffer umgehend auf den Weg. Das Fotografieren der „Sternenkinder“ für deren Eltern erfordert viel Empathie und Professionalität. Piel betonte, die Motivation für sein Ehrenamt sei das Wissen um den Wert der Bilder und die Dankbarkeit der Eltern. Diese Bilder „hätten einen unschätzbaren Wert, da sie das Einzige sind, was ihnen von ihrem Kind bleiben wird“.
Jurymitglied Sven Hüber, stellvertretender Vorsitzender des GdP-Bezirks Bundespolizei, übergab dem Drittplatzierten Hans Kormann symbolisch seinen Preis. Der ehemalige Hauptkommissar wohnte der Verleihung Corona bedingt per Video aus dem heimischen Bayern bei. Kormann ist seit 38 Jahren als Ehrenamtler tätig. Er engagiert sich aktuell in fünf Projekten für Kultur, Sport und soziale Fragen. Dazu zählen auch Hilfstätigkeiten für den Arbeiter-Samariter-Bund und das Bayerische Rote Kreuz. Hüber betonte, alles, was man ehrenamtlich tue, bereichere das Zusammenleben aller und komme so auch einem selbst, seiner Familie und dem eigenen Lebensumfeld zugute. „Was man seiner Bürgergemeinschaft geben kann, ist nicht (oder nicht nur) Geld, sondern vor allem Zeit, das heißt eigene Lebenszeit, Energie, Kreativität, Zuwendung.“