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GdP MV - Frauengruppe

Alltagsheldinnen der Polizei rocken gemeinsam den Frauentag - Feiertag – Kampftag in Schwerin

Schwerin.

Die Frauengruppen der GdP Bundespolizei, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie der Bundesfrauenvorstand haben den freien Tag genutzt, um in Kooperation eine Frauentagsveranstaltung in Schwerin unter dem Motto „Alltagsheldinnen in der Polizei“ durchgeführt.

Was Frauen leisten

Bei der Eröffnung hat unsere Bundesfrauenvorsitzende Erika Krause-Schöne deutlich gemacht, dass die „Corona-Pandemie gezeigt hat, was Frauen leisten. Sie übernehmen noch immer den Hauptteil der Sorgearbeit und auch dadurch sind sie unsere Alltagsheldinnen.
Herzlichen Dank an die Politik, dass auch in Mecklenburg-Vorpommern nach Berlin dieses Jahr der 8. März erstmalig ein Feiertag ist. Im Dienstalltag sind unsere Alltagsheldinnen nicht nur Polizeivollzugsbeamtinnen, sondern auch Verwaltungsbeamtinnen und insbesondere unsere Tarifbeschäftigten.

Frauen aus dem Bundesgebiet, u.a. Berlin, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern, Führungskräfte der Bundespolizei und der Länderpolizeien MV und SH machten sich auf den Weg, um das Thema Frauen in Führung zu bewegen.

Die Präsidentin des Landtages MV Birgit Hesse hat die Schirmherrschaft dieser Veranstaltung übernommen und in ihrem sehr persönlichen Grußwort den Dank und die Anerkennung für die Leistungen der vielen Frauen in der Polizei zum Ausdruck gebracht.
Die Veranstaltung hat großes Interesse auf der politischen Ebene erfahren. So haben uns digitale Grußworte von Reem Alabali-Radovan (Staatsministerin beim Bundeskanzler und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration), Jacqueline Bernhardt (Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz) und Wenke Brüdgam (Beauftragte der Landesregierung für Gleichstellung und Frauen) erreicht, die unseren Alltagsheldinnen Dank und Anerkennung entgegenbracht, haben.
Die Teilnahme der innenpolitischen Sprecherin der Bündnis 90/Die Grünen Constanze Oehlrich, der innenpolitischen Sprecherin der SPD Martina Tegtmeyer, der gleichstellungspolitischen Sprecherin der SPD Mandy Pfeifer und des Innenstaatssekretär Wolfgang Schmülling haben verdeutlicht, dass die GdP auch am Frauentag eine gute Adresse ist.

Die Vielzahl der Grußworte begrenzte uns noch weitere Gäste zu Wort kommen zu lassen. So hat uns der ebenso anwesende Vorsitzende des Innenausschusses im Landtag MV Ralf Mucha (SPD) seine Worte schriftlich zukommen lassen.

Grußwort MdL Ralf Mucha

„Liebe Kolleginnen und Kollegen,

dass wir heute den 8. März als Feiertag in M-V feiern, haben wir uns politisch erkämpft.
Nein, nicht um einen weiteren Feiertag zu haben, sondern weil der Internationale Frauentag eine solche Sichtbarkeit verdient hat.
Dieses Jahr findet er unter dem Motto
„Wer Fachkräfte sucht, kann auf Frauen nicht verzichten!“ statt – wie treffend!

In unserem Bundesland ist weniger als 1/3 des Personals der Polizei weiblich.
Damit sind Frauen immer noch unterrepräsentiert - auch wenn die Zahl erfreulicherweise kontinuierlich gewachsen ist.
Ich möchte Ihnen allen meine Anerkennung und meinen Respekt aussprechen für die harte Arbeit, die Sie jeden Tag leisten, um unsere Gemeinden zu schützen und sicherer zu machen. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum öffentlichen Leben.

Gleichberechtigung entsteht, wenn die Ausgangsbedingungen so verteilt werden, dass die Aufstiegschancen nicht an einem Geschlecht, sondern an der Qualifikation hängen. Bezahlung ist ein klassisches Beispiel, aber noch aktueller ist auch die Möglichkeit Heimarbeit zu nutzen. Gerne werden hier die Frauen als Nutznießer in klassische Rollen gepackt, weil es die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hervorhebt, ohne dabei zu betonen, dass die Heimarbeit Gleichberechtigung schafft, weil auch die Väter so berufliche Freiräume für ihre Partnerinnen schaffen können und sollen:
Schichtdienst? – Kein Problem, ich kümmere mich um die Kinder.
Weiterbildung? Na klar, ich arbeite an dem Tag von zuhause.
Schule/Kindergarten/Hort fällt aus? Alles gut, übernehme ich.

Ich denke, es ist wichtig, dass wir uns alle für eine Kultur einsetzen, in der Frauen in der Polizei nicht nur akzeptiert, sondern wirklich unterstützt werden. Das bedeutet, dass wir sicherstellen müssen, dass Frauen in Führungspositionen vertreten sind und dass wir uns aktiv dafür einsetzen, dass Frauen die gleichen Möglichkeiten wie Männer haben, Fortbildungen zu besuchen und in allen Bereichen der Polizeiarbeit tätig zu sein.

Ich habe mir den Landesvorstand und die Kreisgruppenvorsitzende der Gewerkschaft angesehen - und da ist noch Luft nach oben!

Ihr Frauen müsst im Dienst das Gleiche leisten wie eure männlichen Kollegen, ihr müsst euch auch genauso alle aufeinander verlassen. Das sollte eine Gleichberechtigung selbstverständlich machen.

Ich möchte Ihnen allen meinen Dank aussprechen für die harte Arbeit, die Sie leisten, um unsere Gesellschaft sicherer zu machen. Ich möchte auch vor allem die Frauen in der Polizei ermutigen, sich weiterhin für die Gleichstellung und Chancengleichheit einzusetzen und diejenigen zu unterstützen, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen.

Wir haben für den Frauentag als Feiertag gekämpft und hier muss es weitergehen.
Denn Gleichberechtigung ist für die SPD nicht einfach eine Worthülse, sondern dafür werden wir uns weiterhin einsetzen – dass wir dabei nahe an den Gewerkschaften sind, ist eine klare Sache!

Danke für Ihre/Eure Aufmerksamkeit.“

Maßnahmen zur Erhöhung der Gleichberechtigung in der Landesverwaltung

Um einen Einstieg in das Thema zu finden, hat Frau Christiane Schilf, Leiterin des Fortbildungsinstituts der FHöVPR MV Zahlen mitgebracht und erläutert, welche Maßnahmen zur Erhöhung der Gleichberechtigung in der Landesverwaltung umgesetzt werden.

Diese werden in individuumszentrierte und organisationszentrierte Maßnahmen unterschieden. Erstere haben die Kompetenzstärkung zum Ziel, wie z.B. die Potentialanalyse, das Führungs- und Teamfeedback, die Fortbildungsreihe Frauen in Führung in der Landesverwaltung, sowie Mentoring und Coaching.

Die organisationszentrierten haben eine besondere Alltagsrelevanz, wie z.B. flexible Arbeitszeitmodelle, gleichstellungsförderliches Klima, geschlechtergerechte Sprache, gleichstellungsförderliche Führungskompetenzmodelle, deutliche Organisationsunterstützung für Familien / Elternzeit – auch für Männer und prominente Darstellung von Frauen in Führungspositionen.

In den letzten knapp 10 Jahren hat sich der Anteil der Frauen in der Landespolizei um geringe 6 % auf 1.841 (von 5.880) erhöht. Das sind 31,3 % Frauenanteil. Der Anteil der weiblichen Führungskräfte bildet diesen Anteil hingegen nicht ab.
Die Potentialanalyse zeigt, dass Frauen in einigen Persönlichkeitsdimensionen die Nase vorn haben, und in den Führungs- und Teamfeedbacks haben Frauen besonders positive Rückmeldungen in Bezug auf Beteiligung, Verantwortungsübernahme, Kommunikation, Kritik und Vertrauen.

Nach einer Kaffeepause, die zur Vernetzung und zum Austausch genutzt wurde nahmen auf der Bühne die Bundesfrauenvorsitzende der GdP Erika Krause-Schöne, der Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung Christian Pegel, die Staatssekretärin im Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport SH Magdalena Finke und die Leiterin des Fachbereichs Polizei an der FHöVPR MV Sibylle Hofmann sowie der Ständiger Vertreter des Präsidenten der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt Frank Goerke für die Podiumsdiskussion statt. Dr. Anne Melzer von der FHöVPR MV moderierte und stellte Fragen zu:

  • politische Missionen in Bezug auf die Förderung von Frauen und Gleichstellung durch politische Entscheidungsträger*innen
  • Entwicklung und Förderung von Frauen in der Polizei
  • Aspekte der Vereinbarkeit von Beruf und Leben im Zusammenhang mit der Attraktivität des Polizeiberufs

Hier können leider nicht alle Inhalte wiedergegeben werden, einige Aussagen greifen wir auf.
Es wurde dargestellt, dass Frauen sich hinterfragen, selbstkritisch sind. Entspricht dieser Job, dieser Aufstieg meinen Fähigkeiten.
Wichtig ist die Vernetzung, um diese Frage zu klären, insbesondere mit Frauen, die in den Positionen bereits tätig sind.
Die Frauen des höheren Dienstes in MV haben sich in Vorbereitung auf die Podiumsdiskussion getroffen und ihre Perspektiven ausgetauscht. So konnte Frau Hofmann ihre persönliche Situation genauso wie die Facetten unterschiedlicher Erfahrungen einbringen.

Na klar wurde auch die Genderfrage gestellt. Erika Krause-Schöne unterstrich, dass Frauen nicht vorkommen, wenn sie nicht benannt werden. Herr Pegel machte deutlich, dass es für ihn eine Frage des Respektes ist.
Ebenso unterstrich er in seinem Abschlussstatement: „Hört den Kindern zu. Die größte Baustelle aus Länderpolizeisicht ist Hiltrup, insbesondere mit Blick auf die Entwicklung der digitalen Bildungsangebote. So kann die Vereinbarkeitsfrage teilweise begegnet werden.

Frau Finke ermutigte und schloss mit: „Wir brauchen mehr Männer, die gleichberechtigte Sorgearbeit übernehmen.

Unsere Bundesfrauenvorsitzende Erika Krause-Schöne bekräftigte, dass „wir mehr Frauen als Vorbilder in der Polizei im höheren Dienst brauchen. Wir brauchen Frauen, die Frauen unterstützen in der Tandembildung und der Personalauswahl und wegbegleitend durch Mentoring unterstützen. An die Politik: Wir brauchen dafür Geld, denn ohne Geld wird es nicht gelingen.“

Nach einem inhaltsreichen Vormittag stärkten wir uns bei leckerer Suppe, die die Kolleg*innen der Einsatzküche der Bundespolizei Ratzeburg für uns servierten. Ein großer Dank dafür.
Einige Gäste blieben noch und ließen den Tag in Schwerin mit Livemusik von der Band Marco and friends ausklingen.
An dieser Stelle sei unseren Sponsor*innen der PVAG und BBBank für die finanzielle Unterstützung gedankt. Der Krönlein Agentur danken wir für die kreativen Blumenpräsente und die musikalische Begleitung der Veranstaltung.
Und den vielen Helfenden sei an dieser Stelle ebenso gedankt, ohne euch wäre die Veranstaltung nicht so persönlich und professionell geworden.

Solche Formate zeigen, dass die GdP Sprachrohr der Kolleg*innen ist und die Organisation mitentwickelt. Wollt auch ihr Teil der Entwicklung sein, habt ihr Ideen und Perspektiven, die eingebracht werden sollen? Schreibt uns an frauengruppe-mv@gdp.de .

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