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GdP MV - Frauengruppe

Träumt ihr auch schon vom Sommerurlaub auf einer der Inseln dieser Welt?

Die Landtagswahl liegt hinter uns, ständige Entwicklungen der Corona-Situation bestimmen unseren Alltag und die Uhr läuft im neuen Jahr stetig weiter. Doch könnt ihr euch noch erinnern an die Resolution der Frauengruppe der GdP MV, welche auf der Landesfrauenkonferenz im Jahr 2021 verabschiedet wurde? Diese enthält Forderungen und konkrete Anpassungsvorschläge im Zusammenhang mit der Nachwuchskrise unserer Landespolizei. Unser Ansinnen ist es mit den Entscheider*innen an der FHöVPR Güstrow, der Landespolizei und der Politik ins Gespräch zu kommen.

Und da rückten wir, die Frauengruppe der GdP MV, die Reise auf ganz unterschiedliche Inseln in den Fokus. Unser Kompass für die Reiseplanung ist das Inselmodell von Vera F. Birkenbihl.
Diese stellt die Grundthese auf, dass jeder Mensch auf seiner eigenen Insel lebt und diese auch nicht mehr verlassen kann. Die Insel entsteht im Verlauf des Lebens durch Erfahrungen und Erziehung und enthält unsere Hoffnungen, Meinungen und Ängste.
So kann es im Austausch miteinander dazu kommen, dass Distanz durch aneinander vorbei, gegeneinander oder voneinander weg reden entsteht.
Ziel des Modells ist es Brücken zu bauen durch:
1. Zweinigung, das heißt wir akzeptieren die unterschiedlichen Meinungen, die gleichberechtigt nebeneinander bestehen, getreu dem englischen Sprichwort: „Let’s agree to differ“.
2. Kompromissfindung, also dem Finden eines gemeinsamen dritten Standpunkts oder eines gemeinsames Handelns.

Wir verstehen uns in diesem Thema als Brückenbauerinnnen und lassen uns leiten von einer Aussage Paul Watzlawicks: „Der Glaube, es gebe nur eine Wirklichkeit, ist die gefährlichste Selbsttäuschung.“

Es ist zwar noch nicht warm gewesen im Dezember und Januar, doch der Vorstand der Frauengruppe begab sich auf die erste Insel der FHöVPR.
Wir bauten eine digitale Brücke und trafen uns mit dem kommissarischen Direktor Dr. Metzger, dem Fachbereichsleiter Polizei Herrn Balschmiter und dem Leiter Personal und Organisation Herrn Rebühr, um über
    · die Betreuungssituation der Studierenden und Auszubildenden in den Wohnheimen,
    · die seit langem ausstehende Anpassung der Fachhochschullandesverordnung,
    · die Stellensituation an der FHöVPR,
    · die Abordnungen zur Unterstützung der FHöVPR aus den Polizeibehörden sowie
    · die Praxisausbildung ins Gespräch
zu kommen.

Neben der Einstellung einer Betreuungsperson in den Wohnheimen sind ebenso die Betreuung durch Vertrauenslehrer*innen und das Studierenden- und Auszubildendenbüro als auszubauende Schwerpunkte in der Begleitung der neuen Kolleg*innen erkannt.
Es muss jedoch auch anerkannt werden, dass wir nicht mehr von einer kasernierten Unterbringung, wie zu frühen Zeiten sprechen und der Grundrechtsschutz in der gemieteten Unterkunft gewahrt werden muss.
Doch der Sozialisationsprozess und die Erziehung zu Polizist*innen mit allen Beamtenpflichten, neben den Rechten beginnt an der FHöVPR und wird auch als wichtiger Baustein der Ausbildung und des Studiums verstanden.
So hat sich die FHöVPR mit Bildung einer Arbeitsgruppe der Frage der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Abschlussbericht der behördenübergreifenden Arbeitsgruppe „Berufliche Sozialisation von Polizeibeamtinnen und -beamten in der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern“ angenommen. Unter anderem sollen die IST-Situation erhoben, ein Leitbild entwickelt, ein Anforderungsprofil an Praktikumsbetreuer*innen, ein einheitlicher Bewertungsmaßstab und die Qualitätssicherung betrachtet werden. Wir waren uns einig, dass die Stärke unserer Ausbildung die Verzahnung von Theorie und Praxis ist. Auf die Ergebnisse und die sich daraus ergebenden Erfordernisse, welche in einem Jahr zu erwarten sind, sind wir gespannt.

Um als Fachhochschule weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, sind gewisse Anpassung erforderlich. So hat Dr. Metzger vor nunmehr 1,5 Jahren letztmalig im Austausch mit der Abteilung 1 des Ministeriums gestanden. Mit der Einsetzung von zwei Staatssekretär*innen und der damit verbundenen Aufsplittung von Verantwortungen wird es nicht einfacher werden die Bedarfe zu beraten.
Das Angebot der Frauengruppe mit dem Ministerium dazu ins Gespräch zu gehen, hat die FHöVPR dankend angenommen. Auch wenn es an der ein oder anderen Stelle unterschiedliche Überlegungen gibt, waren wir uns einig, dass Änderungen in der Bezeichnung und die Angleichung an andere Bildungsbereiche im Hochschulwesen zielführend sind. Bei dem Thema Regellehrverpflichtung konnte keine Einigkeit hergestellt werden.

Die Stellensituation an der FHöVPR ist nach wie vor problematisch. Mit der Verdoppelung der Einstellungszahlen und den gestiegenen qualitativen Ansprüchen an die Ausbildung, ist die Befristung der Stellen bis 2027 problematisch und eine erneute bedarfsgerechte Zuweisung neuer Stellen nicht erfolgt. Die Attraktivität der FHöVPR als Arbeitgeber*in ist dadurch gering und die eingearbeiteten Dozierenden suchen mit dieser Perspektive andere, feste Anstellungen auf dem Arbeitsmarkt. Daraus begründet sich auch der enorme Bedarf an Unterstützung durch die Landespolizei.

Wir haben mit Freude zur Kenntnis genommen, dass nach vielfachem Beraten des Hauptpersonalrates und der GdP MV eine Erhöhung der personellen Unterstützung der FHöVPR gerecht wurde. Es unterstützen kontinuierlich 30 bis 35 Kolleg*innen aus den Polizeibehörden im Rahmen einer Abordnung.
Die Schaffung von Poolstellen ist ein erster Schritt, um den Kolleg*innen die Wertschätzung zu geben, die temporär unterstützen.
Eine Frage, die dem Ministerium gestellt werden muss, ist inwieweit diese Stellen hinterlegt sind, um Beförderungen in der Abordnungszeit vorzunehmen. Wir haben uns zu Anreizsystemen ausgetauscht und es wurde von einer konzeptionellen Initiative der Polizeibehörden berichtet, in dem die Verwendung an der FHöVPR als Entwicklungs- und Karrierebaustein festgeschrieben wird. Dieses Konzept befindet sich noch in der Abstimmung auf der Behördenleiterebene mit dem Ministerium.
Wir werden konkret nachfragen, ob der Ansatz langfristig ist, welche tatsächlichen Anreize für die Betreffenden vorgesehen sind und inwieweit eine Förderung von Frauen berücksichtigt wird.

Wichtig ist es ebenso eine Nachverwendung für die Kolleg*innen zu institutionalisieren, die nach vielen Jahren der Verwendung an der FHöVPR die Motivation zeigen in den Behörden der Landespolizei ihren Dienst zu versehen. Auch das gehört zum wertschätzenden und anerkennenden Umgang mit unseren Kolleg*innen.
Das Ministerium wird von uns in die Pflicht genommen werden.

Der Schulterschluss mit der FHöVPR ist gelungen, wir haben die Brücke gebaut und unsere Perspektiven ausgetauscht. Wir haben Einigendes herausgearbeitet und unterschiedliche Auffassungen dargestellt.

Wir danken an dieser Stelle den Gesprächspartner für die Offenheit und laden alle Mitarbeitenden der FHöVPR sowie die Studierenden und Auszubildenden ein mit der GdP MV auch weiterhin ins Gespräch zu gehen. Eure Perspektiven lassen uns Brücken bauen.

Die nächste Insel ist bereits ins Visier genommen: das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Bau MV.

Der Reisebericht wird fortgesetzt…

Damit auch weiterhin Brücken gebaut werden können, nehmen wir euch mit auf die Reise. Wir bauen auf die hilfreichen Hände und Köpfe von klugen, starken, einfallsreichen und kreativen Kolleg*innen! Macht am 18. Mai 2022 von Eurem Wahlrecht Gebrauch und unterstützt unsere Kandidat*innen der GdP MV bei den Wahlen der Gleichstellungsbeauftragten und Personalräte! Gemeinsam können wir viele Dinge bewegen und zeigen Haltung.
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