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Warum es dieses Jahr keinen WM-Planer der GdP gibt

Foto: Rainer Sturm/pixelio
Foto: Rainer Sturm/pixelio

In den vergangenen Jahren hat die GdP zu den Europa- und Weltmeisterschaften der Herren im Fußball regelmäßig WM-Planer herausgegeben, sodass in den Dienststellen alle Termine, Begegnungen und Ergebnisse der Turniere auf einen Blick präsent waren. Bei der WM in Katar stellen wir diese Planer nicht zur Verfügung. Der stellvertretende Landesvorsitzende Sebastian Timke erklärt, warum.

Sebastian Timke
Sebastian Timke
"Wer mich kennt, der weiß, dass Fußball für mich zum Leben dazugehört. In den letzten Jahrzehnten habe ich kaum ein Länderspiel der Deutschen Mannschaft während eines internationalen Turniers verpasst. Meine Dienstplanung war, soweit möglich, immer ganz eng mit dem Spielplan der Nationalmannschaft bei den Turnieren verbunden.

In der GdP war es mir darum auch immer ein wichtiges Anliegen, den Fußball zu fördern und durch die WM- und EM-Planer die Spannung und besondere Stimmung während der Turniere in die Dienststellen zu tragen.

Die WM in Katar brachte mich nun in ein Dilemma. Denn während der Sport, der Wettkampf, das Spiel und alles, was damit zusammenhängt, einen wichtigen Teil meines Lebens ausmacht, ist ein anderer Teil von mir geprägt von den Grundwerten der gewerkschaftlichen Arbeit: Solidarität, Freiheit, soziale Gerechtigkeit, Mitbestimmung, Unbestechlichkeit, Demokratie und die Interessen von Arbeitnehmenden. Offensichtlich ist beides bei der WM in Katar nicht miteinander in Einklang zu bringen. Ist es aber möglich, bei den Spielen mitzufiebern und gleichzeitig die Umstände, unter denen das Turnier zustande kommt, zu verurteilen?

Für mich habe ich den Entschluss gefasst, dass das nicht möglich ist. Gemeinsam mit dem Landesvorstand sind wir aber überzeugt davon, dass es sich dabei um eine ganz persönliche Entscheidung handelt und jeder für sich entscheiden sollte, wie man damit umgeht, ohne dass das Verhalten des oder der Einzelnen zu bewerten ist. Die GdP als gewerkschaftliche Organisation stellt sich aber eindeutig gegen das Event ‚Fußballweltmeisterschaft Katar 2022‘. Aus diesem Grund wird es auch keine Planer, Tippspiele oder sonstige Verbindungen zu der Veranstaltung aus unserem Haus geben. Wir sind uns sicher, ihr habt Verständnis für diesen Schritt.

Wir freuen uns als GdP Niedersachsen aber bereits auf die Europameisterschaft 2024 in Deutschland und werden hier auch, wie schon bei der WM 2006, dazu beitragen, dass dieses Turnier für unsere Kolleginnen und Kollegen ein unvergessliches Erlebnis wird.“
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