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GdP drängt auf schnelle Restlieferung und Klarstellung zu vermuteten Risiken

Mainz.

Das Thema Schutzwesten bietet weiter Zündstoff. Die GdP hatte in DEUTSCHE POLIZEI berichtet, dass die Restlieferung von 914 Schutzwesten für die Kolleginnen und Kollegen in den operativen Einheiten auf Eis liegt.

Hintergrund: Die Firma Second Chance, die seit 2001 bis Mai 2004 insgesamt 4.183 Schutzwesten ausgeben konnte, ist nach eigenem Angaben einem Materialvorlieferanten aufgesessen und muss den Restauftrag stornieren. Das Innenministerium will jetzt die Lieferung der restlichen Schutzwesten neu europaweit ausschreiben.

Darüber hinaus sind wieder Gerüchte aufgetaucht, dass der in Rheinland-Pfalz ausgegebene Schutzwestentyp Sicherheitsrisiken aufweisen würde. Angeblich sei bei vergleichbaren Westen in den USA bei Tragezeiten von mehr als 5 Jahren bzw. bei Wassereinwirkung die Schutzwirkung erheblich gemindert. Es sei auch zu Todesfällen gekommen. Direkt eingeleitete Untersuchungen der deutschen Sicherheitsstellen bestätigen die Risiken nicht. Die umstrittenen amerikanischen Westen seien der Schutzklasse III a, die deutschen Zylon-Westen der Schutzklasse I zurechenbar. Es gebe erhebliche Qualitätsunterschiede. Die Zylon-Westen der deutschen Polizei seien eine der am umfassendsten getesteten und damit auch sichersten Schutzwesten.

Solche internen Berichte bringen mehr Information, aber sie sind kein Ersatz für eine offizielle Klarstellung des Innenministers zu den vermuteten Risiken.


Die GdP hat deshalb Innenminister Walter Zuber aufgefordert,

1. Bestellung und Auslieferung der noch fehlenden 914 Schutzwesten so schnell wie möglich zu veranlassen und

2. eine offizielle Klarstellung vorzunehmen, dass die in Rheinland-Pfalz ausgegebenen Schutzwesten für die Polizistinnen und Polizisten kein Sicherheitsrisiko darstellen.