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Tarifverhandlungen

Erste Tarifrunde ohne Angebot der Arbeitgeberseite

Die erste Runde der Tarifverhandlungen zum TVöD ist gestartet. Wir als GdP waren vor dem Verhandlungshotel in Potsdam und haben lautstark auf unsere Forderungen aufmerksam gemacht.

Mit einer Entgeltforderung von 10,5 Prozent, jedoch mindestens 500 Euro, für Auszubildende 200 Euro, gehen die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes (öD) in die Tarifverhandlungen für die etwa 2,5 Millionen Tarifbeschäftigten in Bund und Kommunen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. „Aktuell geraten große Teile der Bevölkerung zunehmend in finanzielle Bedrängnis, darunter auch nicht wenige Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Es muss auch in der Tarifrunde für unsere Kolleginnen und Kollegen einen ordentlichen Wumms geben“, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Jochen Kopelke.

Umso überraschter zeigte sich die GdP über das ausbleibende Angebot der Arbeitgeberseite in dieser ersten Tarifrunde. „Das Gejammere über schwierige Kassenlagen der Arbeitgeber geben wir postwendend zurück. Knappe Kassen sind für unsere Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst trauriger Alltag. Damit muss jetzt Schluss sein“, sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzender und Tarifexperte René Klemmer am Dienstag in Potsdam. Die Blaulichtfamilie leiste trotz immenser persönlicher Belastung erstklassige Arbeit für die Sicherheit der Gesellschaft 24/7, betonte der Gewerkschafter. „Von der oft zitierten Zeitenwende der Bundesregierung spüren wir herzlich wenig. In Krisen muss man sich nicht mit langwierigen Verhandlungen beschäftigen, weil allen klar ist: Wir brauchen einen Inflationsausgleich“, sagte der Tarifexperte.

Für die nächste Verhandlungsrunde wünsche er sich „weniger Worte und mehr Wumms“ von der Arbeitgeberseite. Außergewöhnliche Zeiten erforderten außergewöhnliche Maßnahmen. An die Arbeitgeberseite gerichtet, sagte Klemmer: „Unsere Kolleginnen und Kollegen werden ausgepresst wie Zitronen. Das schmerzt!“

Für die kommende Verhandlungsrunde Ende Februar erwarte die Gewerkschaft der Polizei ernsthafte Gespräche. „Noch mehr verschwendete Zeit hilft niemandem. Während die Beschäftigten bei Minusgraden draußen ausharren, sitzen die Arbeitgeber im Warmen, drehen Däumchen und treten auf der Stelle“, so Klemmer.
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