Gewalt rund um den Fußball
Einsatz am 23.10.2011 in der AWD-Arena
Die GdP hat dazu folgende Sichtweise: Pyrotechnik stellt eine Gesundheitsgefährdung dar und kann zu erheblichen Beeinträchtigungen sowie Sachbeschädigungen führen. Der beißende Qualm lässt sich nicht lenken und sorgt auch in anderen Blöcken und auf dem Spielfeld für Sicht- und Geruchsbehinderungen bis hin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Es ist unverständlich, was Pyrotechnik und Fankultur miteinander zu tun haben, ganz abgesehen von Böllern, die zu schweren Verletzungen, wie z.B. Knalltrauma führen. In vielen Stadien haben die Fanclubs tolle Möglichkeiten entwickelt, um ihrer Leidenschaft mit Fahnen, Symbolen, Bannern und anderen Materialien Ausdruck zu verleihen.
Auch ist die steigende Gewalt rund um die "schönste Nebensache der Welt" bis in die unteren Ligen ein großes Problem. Nach einem Bericht in der Osnabrücker Zeitung (OZ) vom 25.10.2011 ist der Kreis der "Problemfans" unter den Anhängern der 36 Bundesligisten ebenfalls erheblich gewachsen. Die Polizei geht laut OZ von fast 10.000 „Störern“ aus. 7.240 Anhänger stuft sie als „gewaltbereit oder gewaltgeneigt“ (Kategorie B), 2.445 Fans als „Gewalt suchend“ (Kategorie C) ein. Damit ist die Gesamtzahl der Problemfans erneut um 925 oder gut zehn Prozent gestiegen. Im Zehnjahresvergleich ist ein Zuwachs von 3.000 Störern zu verzeichnen. Die Zahl der Strafverfahren gegen Fans verharrt auf hohem Niveau. 5.818 Verfahren leitete die Polizei wegen Straftaten am Rande von Bundesliga- oder Pokalspielen ein, doppelt so viele wie vor zehn Jahren. In der Saison 2010/2011 sind 846 Menschen zu Schaden gekommen, was einen weiteren Anstieg um 8% zur Spielzeit 2009/2010 bedeutet. Die Einsatzzeiten der Polizei erreichten den zweithöchsten Wert seit 1998. 1,56 Millionen Stunden leisteten die Polizisten 2010/2011.
Die GdP ist mit den Vereinen im Gespräch und steht weiterhin für Präventionsmaßnahmen und Investitionen in die Fanbetreuung. Die GdP erwartet aber auch deutliche Worte und Maßnahmen der Vereinsführungen und keinen Kurswechsel bei dem Einsatz von Pyrotechnik.
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