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GdP-Gespräche mit der Politik

Politisches Gespräch mit dem Vorsitzenden der CDU- Landtagsfraktion

Hannover, 06.05.2011:.

Am 05. Mai 2011 suchte der GdP-Landesvorsitzende, Dietmar Schilff, den Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Nds. Landtag, Björn Thümler, auf. Begleitet wurde Dietmar Schilff vom stellv. GdP-Landesvorsitzenden, Jörg Mildahn.

Auch in diesem Gespräch ging es um die derzeitigen Probleme in der Nds. Polizei sowie um den Umgang mit der GdP seitens der Politik. Die GdP-Vertreter teilten dem Fraktionsvorsitzenden am Anfang des Gesprächs unmissverständlich mit, dass die Sprachlosigkeit von Innenminister Schünemann gegenüber der GdP, auch auf die Politik der Landesregierung insgesamt ausstrahlt. Die GdP als das seit jahrzehntelang anerkannte mitgliederstärkste Sprachrohr der Polizeibeschäftigten, in der selbstverständlich auch unterschiedliche politische Sichtweisen normal seien, zu missachten, sei ein schwerer politischer Fehler, der nicht hinnehmbar sei.

Gespräch zwischen dem Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Nds. Landtag, Björn Thümler (Mitte), dem GdP-Landesvorsitzenden Dietmar Schilff (re.) und dem stellv. GdP-Landesvorsitzenden, Jörg Mildahn, am 06.05.2011

Gespräch zwischen dem Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Nds. Landtag, Björn Thümler (Mitte), dem GdP-Landesvorsitzenden Dietmar Schilff (re.) und dem stellv. GdP-Landesvorsitzenden, Jörg Mildahn, am 06.05.2011

Neben der Darstellung der kritischen Sichtweise der GdP zu den fatalen Folgen des A 11-Dienstpostenkonzeptes, appellierten die GdP-Vertreter an den Fraktionsvorsitzenden, sich insbesondere für eine Verbesserung der schlechten Beförderungssituation im Bereich A 10 einzusetzen. Es dürfe nicht weiter hingenommen werden, so Dietmar Schilff, dass diejenigen, die in erster Linie für die guten Ergebnisse verantwortlich sind, eine völlig unzureichende Perspektive auf eine Beförderung nach A 10 hätten. Zumal A 9 g. D. mit den in den letzten Jahren erfolgten Verschlechterungen bei der Beamtenbesoldung und darüber hinaus noch stärkeren Einschnitten bei der Polizei, nicht einmal mit A 9 m. D. vor Einführung der zweigeteilten Laufbahn vergleichbar sei. Die Kollegen/-innen befänden sich nach teils jahrzehntelanger Tätigkeit im Eingangsamt, und bei denjenigen, die dann doch noch befördert werden könnten, seien Wartezeiten von 10 Jahren und länger keine Seltenheit. Es sei unerträglich, dass Kollegen/-innen nach 40-jähriger Dienstleistung mit A 9 in Ruhestand gehen müssten. Die jahrelange Forderung nach sofortiger Umsteuerung und damit massiver Verkürzung der Wartezeiten habe die GdP erneut am 07. April 2011 nach einem Gespräch mit dem Präsidenten des LPPBK aufgestellt, so Dietmar Schilff. Hier erwarten die Kollegen/- innen ein sofortiges deutliches Signal.

Des Weiteren warnten die GdP-Vertreter davor, die Polizei wieder durch eine aktuell geführte, längst als überwunden geglaubte Trennung der gemeinschaftlichen Aufgabenwahrnehmung von S und K, zu spalten. Die polizeilichen Erfolge und die durch die Politik in der Öffentlichkeit dargestellte Aufklärungsquote, sind gerade aufgrund der durchgeführten Maßnahmen der Reform aus den 90er Jahren und auch durch deren Beibehaltung bei der Umorganisation 2003/2004 erzielt worden.

Ein weiterer Punkt in dem Gespräch war die Anrechnung von Bereitschaftszeiten auch für Verwaltungsbeamte/-innen und Tarifbeschäftigte. Die GdP hat dazu bereits am 23.02.2011 das LPPBK aufgefordert, die Belastung aller bei geschlossenen Einsätzen einheitlich zu vergüten.
(Anm. d. Red.: Nach GdP-Informationen scheint sich hier nunmehr eine Lösung abzuzeichnen. Dass jetzt zum wiederholten Male auch andere auf einen von der GdP initiierten Zug aufspringen und sich diese selbst nicht getätigten Erfolge anrechnen lassen wollen, sei nur am Rande erwähnt. Wichtig ist der GdP das Ergebnis, dass endlich auch unserer Kolleginnen und Kollegen aus dem Verwaltungsbereich die Bereitschaftsstunden gleich wie der Vollzug angerechnet bekommen. Das gleiche muss im Übrigen auch für die tarifbeschäftigten Kollegen/-innen gelten.)

Des Weiteren wurden im Verlauf der konstruktiven Diskussion, wie schon in den bisher geführten politischen Gesprächen auch, mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden folgende Themen erörtert:

    • Gewalt gegen Polizeibeamte/-innen
    • Gesundheitsvorsorge und -fürsorge (Gesundheitsmanagement)
    • Perspektiven für Verwaltungs- und Tarifbereich
    • Gebäudemanagement
    • Sicherungsverwahrung
    • Gewalt rund um Fußballspiele
    • Vorratsdatenspeicherung
    • Einsätze anlässlich der CASTOR-Transporte und Beteiligung anderer Bundesländer und des Bundes an den Kosten
    • Tarifergebnis und Übertragung auf den Beamten- und Versorgungsbereich
    • Investitionen in Baumaßnahmen und Gebäudeunterhaltung
    • Demographische Auswirkungen auf die Polizei

Der stellv. Landesvorsitzende, Jörg Mildahn, informierte Herrn Thümler darüber hinaus über die seit 30.04.2011 von der Tageszeitung "Weserkurier" initiierte Skandalisierung eines polizeilichen Vorganges in Verden und bemängelte die dadurch unberechtigte Diskreditierung von untadeligen Polizeibeamten. Herr Thümler nahm diesen Vorgang sehr aufmerksam zur Kenntnis.

Bei etlichen angesprochenen Themen gab es eine inhaltliche Übereinstimmung, bei einigen Punkten wurden allerdings auch unterschiedliche Auffassungen deutlich, die laut Thümler oftmals ihren Hintergrund in der angespannten Haushaltslage hätten. Unterschiedliche Meinungen seien bei den unterschiedlichen Funktionen dabei durchaus normal; umso mehr war man sich einig, dass zwischen Politik und handelnden politisch Verantwortlichen eine konstruktive, an den Interessen der Inneren Sicherheit ausgerichtete Gesprächsbereitschaft mit der weitaus mitgliederstärksten Polizeigewerkschaft notwendig sei.

Wie in den bisher erfolgten Gesprächsrunden auch, wurde vereinbart, den Dialog fortzusetzen. Die von Dietmar Schilff ausgesprochene Einladung an Herrn Thümler, die nächste Gesprächsrunde in der GdP-Geschäftsstelle durchzuführen, wurde von ihm gerne angenommen.
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