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Info 31/2015

Ausrüstung der Thüringer Polizei

Warum laufen wir rum wie die Flickschuster?

Erfrurt.

Die Ausstattung der Thüringer Polizei ist so schlecht, dass die Kollegen beginnen sich selber auszurüsten. Der Fisch fängt bekanntlich am Kopf an zu stinken und das ist bei der Thüringer Polizei die Grundausstattung. Im Zuge der Aufbereitung der Ereignisse in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Suhl hat der Thüringer Innenminister Herr Dr. Holger Poppenhäger in dem Sonderplenum am 24.08.2015 ein 5 Punkteprogramm vorgestellt.

Im dritten Punkt spricht das Programm unter anderem von der Verbesserung der Schutzausrüstung unserer Kollegen. Hier haben wir in Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern den ersten Teil von Verbesserungswünschen der Ausstattung formuliert. Beginnen wir bei der Grundausstattung. Die Qualität der „blauen“ Uniform wird seit ihrer Einführung bemängelt und seit dem wird auch versucht diese nachzubessern. Leider ohne Erfolg. Die Streifendiensthosen sind Dank innenliegender Taschen unfunktional und bekommen trotz Beachtung der Waschhinweise immer noch schnell den Charme einer alten DDR-Arbeitshose. Als erste Schicht der Oberbekleidung trägt der Thüringer Polizist gelegentlich ein Poloshirt von einer Qualität, die jede Hausfrau bei einer Katalogbestellung wieder zurückschicken würde. Danach schließt sich in den kühleren Abendstunden und im Herbst eine Strickjacke an. Aber halt - die darf ja nicht öffentlich getragen werden. Diese Jacke gehört durch eine gute Fleecejacke ersetzt! Die Softshelljacke verdient ein klares „geht so“. Der Winteranorak (für jüngere Kollegen der Winterparka) ist in Funktionalität und Gewicht zwingend zu optimieren.

Die Reflektionsflächen an der Streifendienstbekleidung werden aktuell in der Bekleidungskommission diskutiert. Ach so - der Winteranorak soll nach der Entfernung des Winterinnenfutters die Funktion einer Regenschutzbekleidung haben. Ich stelle mir gerade einen Kollegen vor, der mit Strickjacke, Softshelljacke darüber, sich jetzt bei einsetzendem Regen noch die Außenhülle des Winteranoraks anzieht. Dem Kollegen muss aufgeholfen werden, sollte er in diesem Aufzug stürzen. Die erhältlichen Handschuhe besitzen keinerlei Schutzfunktionen in Bezug auf Stich- oder Schnittschutz. Wozu brauchen unsere Kollegen die dann eigentlich?
Das leidige Thema Unterziehschutzweste könnte in einem Zug mit Einführung der Bodycam geregelt werden. Die Einführung der Überziehschutzweste ist angesagt und würde die Trageakzeptanz deutlich erhöhen. Die Ausstattung mit einer dienstlich beschafften Taschenlampe sollte doch bitte eine Selbstverständlichkeit sein.

Falls sich der Thüringer Dienstherr auf die Suche nach Lösungen für die oben beschriebenen Missstände begibt, ist die Lektüre von einschlägigen Outdoor-Katalogen und dem Katalog der Firma mit dem afrikanischen Laufvogel im Logo etc. möglicherweise behilflich.

Nicht zuletzt hat Suhl deutlich gemacht, dass die Dienststellen des Streifeneinzeldienstes mit einem Mindestmaß an Schutzbekleidung auszustatten sind! Wieder einmal hat ein Schutzengel verhindert, dass Kollegen schwer verletzt wurden. Hoffentlich nimmt er sich nie AZA! Ach Herr Minister, Spezialisten gibt es nicht nur in den Reihen der Kriminalpolizei, die gesamte Thüringer Polizei arbeitet auf einem sehr hohen Niveau!


Euer Landesvorsitzender
Kai Christ

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