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GdP Information

425 Nachwuchspolizisten legten Amtseid ab

Imposanter Festakt in Büdelsfdorfer ACO-Messehalle

Büdelsdorf/Eutin.

Für 425 Nachwuchs-Polizistinnen und Polizisten war es Sonntag ein ganz besonderer Moment: Nachdem die jungen Frauen und Männer zuvor ein anspruchsvolles Auswahlverfahren gegen unzählige Mitbewerber erfolgreich bestanden und im Februar sowie August dieses Jahres ihre Ausbildung bei der Landespolizei aufgenommen hatten, legten sie bei einem Festakt in der ACO-Messehalle in Büdelsdorf ihren Amtseid ab.

Büdelsdorf/Eutin. Für 425 Nachwuchs-Polizistinnen und Polizisten war es Sonntag ein ganz besonderer Moment: Nachdem die jungen Frauen und Männer zuvor ein anspruchsvolles Auswahlverfahren gegen unzählige Mitbewerber erfolgreich bestanden und im Februar sowie August dieses Jahres ihre Ausbildung bei der Landespolizei aufgenommen hatten, legten sie bei einem Festakt in der ACO-Messehalle in Büdelsdorf ihren Amtseid ab.

          Maren Freyher begrüßte Anwärterinnen und Anwärter sowie Gäste

          Maren Freyher als Leiterin der PD AFB in Eutin war es vorbehalten, die angehenden Schutz-, Wasserschutz- und Kriminalpolizeibeamtinnen und -beamten sowie Gäste, darunter Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack, die die Vereidigungsansprache hielt, und Landespolizeidirektor Michael Wilksen zu begrüßen.
          Persönliche Worte fand Maren Freyher für die Angehörigen der Anwärterinnen und Anwärter, die aufgrund der Corona-Pandemie abermals nicht bei der Vereidigung dabei waren, jedoch den Festakt in Büdelsdorf erstmals per Livestream verfolgen konnten. Dann wandte sich Maren Freyher direkt an den Polizeinachwuchs: „Sie haben sich als Polizistinnen und Polizisten einen spannenden, aufregenden, teamorientierten und herausfordernden Beruf ausgesucht“, stellte Freyher fest. Für den gesellschaftlichen Anspruch bedürfe es persönlichen Engagements und einer fundierten Legitimation. „Beides drücken Sie heute durch Ihre Vereidigung aus; jeder Einzelne von Ihnen bekennt sich heute aktiv und persönlich durch den Eid zu einem Dienst für den Bürger und Bürgerin auf einer ethischen, demokratischen und verfassungsrechtlichen Grundlage“, betonte die Eutiner Direktionsleiterin. Polizeibeamte und Polizeibeamtinnen würden auch als ein Garant der Demokratie angesehen. Mit dieser Garantenstellung gehe für die Anwärterinnen und Anwärter einher, dass sie sich schon mit Beginn des Studiums und der Ausbildung und fortlaufend während Ihres beruflichen Lebensweges Ihrer Verantwortung und Ihrer Haltung bewusst machten und sich aktiv für die demokratischen Werte einsetzten.

          "Diese Möglichkeit wird Ihnen unter anderem während Ihrer Ausbildung und Ihres Studiums durch die Anteile, die Sie in der Fachinspektion für Aus- und Fortbildung absolvieren, eingeräumt. Denn die Fachinspektion für Aus- und Fortbildung trägt auch den Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“, gab Maren Freyher dem Nachwuchs mit auf den Weg. Dieser Titel stehe für die werteorientierte Ausrichtung und für die Erwartungshaltung der Landespolizei Schleswig-Holstein, auch Mut zu zeigen und aktiv gegen Rassismus einzutreten, so die Leiterin der PD AFB.

          Polizei ist das Rückgrat unserer Demokratie (Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack)
          Heute beginnt vermutlich der prägendste Abschnitt in Ihrem Leben“, machte Sabine Sütterlin-Waack deutlich.
          Die Innenministerin sprach von einem „besonderen Beruf“, für den sich die jungen Anwärterinnen und Anwärter entschieden hätten.
          Polizistinnen und Polizisten würden ein hohes Ansehen und Vertrauen genießen. Dieses Vertrauen sei durch maßvolles, verantwortungsbewusstes Handeln verbunden mit einem klaren Wertekanon hart erarbeitet worden.
          Natürlich wird die polizeiliche Arbeit auch mal kritisch beäugt oder hinterfragt. Das ist auch nichts Verwerfliches. „Mir ist es wichtig, dass Sie sich immer wieder bewusst machen, welche Verantwortung Sie gegenüber der Gemeinschaft haben. Sie sind das Rückgrat unserer Demokratie“, hielt Sütterlin-Waack dem Polizeinachwuchs vor Augen. Aus dieser besonderen Verantwortung erwachse auch die Null-Toleranz-Strategie der Landespolizei bei fremdenfeindlichen oder rechtsextremistischen Vorfällen. „Und die Landespolizei steht auch für eine ganz klare Haltung gegen Rassismus“, so die Ministerin weiter. Die CDU-Politikerin hob erneut die Rolle der Landespolizei als „Bürgerpolizei“ hervor, die ihrerseits Respekt verdient habe. „Gewalt gegen Polizistinnen und Polizisten, gegen Feuerwehrleute und Rettungskräfte ist verachtenswert“, ergänzte Sabine Sütterlin-Waack.

          Polizeinachwuchs wird bestmöglich vorbereitet
          Der tägliche Dienst als Polizistinnen und Polizisten sei aber auch mit persönlichen Herausforderungen verbunden. „Sie werden dort hinschauen müssen, wo sonst kaum einer aus unserer Gesellschaft einen Blick hinwirft. Sie werden schnelle Entscheidungen treffen müssen und dabei auch in Grundrechte von Bürgerinnen und Bürgern eingreifen müssen. Das ist mitunter kein leichter Job“, wusste die Ministerin zu berichten.
          Der Polizeinachwuchs werde jedoch sowohl in der PD AFB in Eutin als auch an der Fachhochschule in Altenholz sowie den Praxis-Dienststellen bestmöglich vorbereitet und von den Ausbilderinnen und Ausbildern mit dem notwendigen Handwerkszeug für den Berufsalltag ausgestattet.
          Mit Ihrer heutigen Vereidigung werden Sie Teil einer großen Familie. Seien Sie stolz auf sich, dass sie von nun an dazugehören. Als Polizistinnen und Polizisten übernehmen Sie Verantwortung für sich und für andere. Und vor allem für uns als Gesellschaft“, so die oberste Dienstherrin der Anwärter und Anwärterinnen.

          „Polizei ist in der zivilen Gesellschaft fest verwurzelt“ (Landespolizeidirektor Michael Wilksen)
          Nachdenkliche, aber auch aufmunternde Worte richtete Michael Wilksen an die Anwärterinnen und Anwärter. In seiner Rede hob der ranghöchste schleswig-holsteinische Polizist die Bedeutung einer funktionsfähigen und legitimierten Polizei für einen demokratischen Rechtsstaat als elementar hervor. Zuvor hatte Wilksen an eine dunkle Vergangenheit der Polizei erinnert. Es könne und dürfe niemandem gleichgültig sein, wie eine Polizei agiere, organisiert sei und geführt werde. Die heutige Landespolizei lebe und repräsentiere ohne jeden Zweifel eine werteorientierte und wertestabile Bürgerpolizei. Das umfasse die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Vorgesetzten und auch ihn als Landespolizeidirektor, machte Michael Wilksen deutlich.
          „Wir als Polizei sind fest in der zivilen Gesellschaft verwurzelt, mit einem Menschenbild und dem klaren Anspruch, die Werte, deren Schutz uns anvertraut ist, zu verinnerlichen, sich stets bewusst zu machen und vor allem anzuwenden. Diese Haltung prägt unseren Beruf, ist unsere Berufung. Damit sind wir zu einem Anker in unserer Demokratie geworden“, so der 61-Jährige.
          Er freue sich, dass die Polizeien der Länder und die Bundespolizei sich dem Aspekt der Führung aktuell zugewandt und auf Bundesebene eine ständige Arbeitsgemeinschaft Führung etabliert hätten.

          „Ausbildung in der Landespolizei ist sehr professionell und werteorientiert“
          Deshalb sei auch die Ausbildung in der Landespolizei richtigerweise sehr professionell und werteorientiert angelegt. Das Ziel seien Beamtinnen und Beamte, die optimal auf einen Dienst an den Werten, der Verfassung, an Demokratie, Rechtsstaat und Menschenwürde ausgebildet seien.
          Wilksen direkt zu den Anwärterinnen und Anwärtern: „Mit dem Polizeiberuf übernehmen Sie, eine besondere Verantwortung für die Freiheit und Sicherheit unserer Bevölkerung. Die Polizei steht dabei wie keine andere Organisation als Garant für die Sicherheit der Menschen ein und leistet Hilfe rund um die Uhr. Als Freund und Helfer sind wir für die Bürgerinnen und Bürger Ansprechpartner und Vertrauensperson zugleich und helfen, wo immer wir können“.

          Dem hohen Grad an Vertrauen würden Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte in ganz Schleswig-Holstein jeden Tag gerecht. Ein Anspruch, der nun auch an den Polizeinachwuchs gerichtet werde.
          „Ich weiß, welchen schweren und verantwortungsvollen Dienst die Kolleginnen und Kollegen im polizeilichen Einzeldienst leisten und Sie, bald leisten werden. Davor habe ich großen Respekt“, erklärte Wilksen. Zunächst stehe jedoch eine intensive und wichtige Ausbildungszeit an. „Auf Sie kommt es an: Sie sind die Zukunft - mit Ihrem Charakter, Ihrer Haltung, Ihrer Individualität, Ihrem Verantwortungsbewusstsein und der gewissenhaften Wahrnehmung Ihrer Aufgaben. Tun Sie es mit Verstand, mit Herz und mit Mut“, so Michael Wilksen abschließend.

          Grußwort von Pastor Christian Kiesbye
          Auch Pastor Christian Kiesbye sprach als Vertreter der evangelischen Polizeiseelsorge erstmals ein Grußwort.
          Maren Freyher würdige das Engagement des neuen Polizeiseelsorgers. Zusammen mit den Berufsethiklehrern und -lehrerinnen habe Kiesbye die Dienstanfänger und Dienstanfängerinnen auf die Vereidigung vorbereitet und den tieferen berufsethischen Sinn des Diensteides für die Polizei und damit einhergehend für die Gesellschaft vermittelt. Christian Kiesbye habe damit einen wesentlichen Beitrag zu einem ersten Impuls für eine reflexive demokratische und gesellschaftsorientierte Wertehaltung von jungen Polizeivollzugsbeamtinnen und -­beamten beigetragen, so Freyher.
          Vor seinen Grußworten an den Polizeinachwuchs waren es die vier Anwärterinnen und Anwärter Anna Hodzic (KKAin), Joana Riesel (POMAin), Enes Yildiz (PKA) und eine weitere Kollegin, die mit dem Polizeiseelsorger an der Seite den merklich beeindruckten Zuhörern ihre persönliche Eidesformel vortrugen. Christian Kiesbye riet den vielen jungen Polizistinnen und Polizisten in der Messehalle: „Erinnern Sie sich immer an das, was Sie in der Ausbildung lernen. Es wird aber immer Konflikte geben, die sich nicht lösen ließen. Ich wünsche Ihnen Geduld, Kraft und Besonnenheit“, so der Seelsorger.

          Prolog / Amtseid
          Nach dem Prolog, der von der Polizeiobermeisteranwärterin Lena Marie Hasch und dem Kriminalkommissarsanwärter Reinhard Nils Früchtenicht gesprochen wurde, war es dann soweit: Feierlich legten die Dienstanfängerinnen und Dienstanfänger vor Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack ihren Amtseid ab.

          Für die musikalische Begleitung der Vereidigung, die von Jens Borchardt moderiert wurde, sorgte die Polizei-Soulband Sachsen-Anhalt (Leitung von Jens Otto) mit der Sängerin Doreen Günther.

          „Nachwuchs ist die wichtigste Ressource der Landespolizei“ (Torsten Jäger, GdP Schleswig-Holstein):
          Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) war nach dem per Livestream übertragenen imposanten Festakt in Büdelsdorf beeindruckt. „Es ist eine beachtliche Zahl an jungen Menschen, die heute ihren Amtseid abgelegt hat. Darüber freuen wir uns. Schließlich ist der Nachwuchs die wichtigste Ressource der Landespolizei. Die jungen Kolleginnen und Kollegen haben sich für einen großartigen Beruf entschieden. Für ihren dienstlichen Werdegang wünschen wir allen viel Erfolg und Erfüllung. Die GdP wird ihnen bei den anstehenden Herausforderungen den Rücken stärken und die notwendige Unterstützung zukommen lassen“, sagte der GdP-Landesvorsitzende Torsten Jäger. Text/Fotos: Thomas Gründemann
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