Zum Inhalt wechseln

GdP aktuell

GdP zum Verkehrssicherheitsbericht 2021

Kiel.

Die Zahl der in Schleswig-Holstein im Straßenverkehr tödlich Verunglückten ist im vergangenen Jahr nicht nur deutlich gesunken, sondern auf dem tiefsten Wert seit Einführung der Unfallstatistik und folgt damit dem bundesweiten Trend. „77 Getötete sind jedoch immer noch zu viele, betrachtet man dabei nur, wie groß das Leid ist, welches bei Angehörigen und Freunden, aber auch auf Seiten von Helferinnen und Helfern und eingesetzten Kolleginnen und Kollegen durch solch tragische Ereignisse hervorgerufen wird“, so der GdP-Landesvorsitzende Torsten Jäger. Ziel müsse es nach Ansicht der Gewerkschaft der Polizei (GdP) weiterhin sein, an der sogenannten „Vision Zero“ - ein Straßenverkehr ohne Verletzte und Getötete -, festzuhalten.

Hierbei sei es wichtig, dass die Landespolizei neben anderen wichtigen aktuellen Schauplätzen die Verkehrsüberwachung nicht aus den Augen verliere. Insbesondere die Bekämpfung der Hauptunfallursachen „Geschwindigkeit“ auf Autobahnen bzw. „Abbiegen“ und „Vorfahrt“ auf den übrigen Straßenklassen sei nur dann möglich, wenn den einschlägigen Polizeidienststellen eine ausreichende Personaldecke zur Verfügung gestellt werde.

Darüber hinaus müssen aber auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein sicheres Arbeiten im Straßenverkehr geschaffen werden. Ablenkung im Straßenverkehr stellt nicht erst seit heute ein erhebliches Risiko für alle am Verkehr Teilnehmenden, aber auch für die im Straßenverkehr arbeitenden Kolleginnen und Kollegen dar. Die seit Anfang 2021 nun auch in der Unfallstatistik erfassten und dargestellten Zahlen geben jedoch nur ein sehr eingeschränktes Bild wieder.
So verweist der GdP-Verkehrsexperte Yannick Porepp auf internationale Studien, nach denen jeder 7. bis 10. Verkehrsunfall durch Ablenkung durch elektronische Geräte zurückzuführen sei. Wegen der erheblichen Gefahren, welche sich beispielsweise durch sekundenlange „Blindfahrten“ beim Eingeben von Textnachrichten ins Smartphone ergeben, fordert Porepp: „In diesem Bereich bedarf es schärferer Sanktionen, damit eine tatsächliche Abschreckungswirkung erzielt werden kann.“ Denn die Anzahl an durch die Kolleginnen und Kollegen im Jahr 2021 im ganzen Land festgestellten Ablenkungsverstößen hat trotz der sonst aufgrund der Corona-Pandemie tendenziell rückläufigen Unfallzahlen nach wie vor ein insgesamt über die letzten Jahre hinweg gleichbleibendes und mit 17.665 erschreckend hohes Niveau.

Der Landesvorstand
Nr. 009/2022 - Kiel, 16. März 2022
Zur Pressemitteilung als pdf-Datei
This link is for the Robots and should not be seen.