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GdP Information

Norderstedter Polizeigebäude ist das zweite „Master of Desaster“ der GdP

Schülp/Norderstedt.

Die Dienstgebäude in der Landespolizei stehen weiterhin verstärkt im kritischen Blick der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Auch wenn in Teilen spürbare Fortschritte bei der Modernisierung der Liegenschaften zu registrieren sind, so gibt es jedoch verschiedene Polizeidienstgebäude, die nach wie vor Anlass zu erheblicher Kritik geben und sich häufig als „unendliche Geschichte“ erweisen.

Der GdP-Landesvorstand hat im vergangenen Jahr beschlossen, diese „Bausünden der Landespolizei“ in den besonderen Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken und quartalsmäßig den Titel „Master of Desaster“ zu vergeben. Nachdem bei der letzten Landesvorstandssitzung das marode Polizeihochhaus in Itzehoe als erstes Dienstgebäude mit dem wenig ruhmreichen Titel „gekürt“ worden und dadurch in die Negativ-Schlagzeilen geraten war, fiel die Auswahl dieses Mal auf das gemeinsame Dienstgebäude des Polizeireviers und der Kriminalpolizeistelle in Norderstedt (Foto).
          Dieses Dienstgebäude stammt wie der Bau in Itzehoe aus den 70-er Jahren. Es ist stark sanierungsbedürftig, weist Mängel in der Substanz auf. Auch die Eigensicherung für die dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei ist durch den Zustand des Gebäudes eingeschränkt. „Baumaßnahmen sind unter anderem an statischen Probleme gescheitert. Aktuell gibt es offenbar keine eigenen Statiker bei der GMSH“, berichtete der GdP-Regionalgruppenvorsitzende Sebastian Kratzert dem Landesvorstand.

          Der Neubau für die insgesamt rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei längst beschlossen, verzögere sich aber ständig, auch wegen der Wechsel in den Verantwortlichkeiten und durch Änderungen im Baurecht. Der geplante Neubau würde zudem auch keine Raumschießanlage berücksichtigen, da das vorhandene Grundstück zu klein sei. Eine von allen Dienstgebäuden abgesetzte Raumschießanlage führe zudem zu neue Herausforderungen, beispielsweise für die Sicherung.

          „Die Bedeutung angemessener Arbeitsbedingungen für die Reputation der Landespolizei und die Zufriedenheit bzw. das Selbstwertgefühl der Kolleginnen und Kollegen wird oft unterschätzt. Deshalb ist es überfällig, dass auch in Norderstedt endlich Fortschritte zu verzeichnen sind. Wir sehen Handlungsdruck und werden nicht müde werden, Defizite zu kritisieren“, stellte der GdP-Landesvorsitzende Torsten Jäger fest.

          Der Landesvorstand

Text: Thomas Gründemann
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