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Personalsituation in der Polizeidirektion Itzehoe mehr als angespannt

„Wir gehen personell am Stock“

GdP-Regionalgruppe Steinburg-Dithmarschen fordert Unterstützung

Itzehoe/Brunsbüttel.

Die Personalsituation in der Polizeidirektion Itzehoe ist nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) der Polizei dramatisch: „Wir gehen personell am Stock“, stellte Andree Moisi (Foto), Vorsitzender der Regionalgruppe Steinburg-Dithmarschen, in einer Pressemitteilung fest. Aktuell zeige sich auch kein „Silberstreif am Horizont“. Es bestehe vielmehr die Gefahr, so die GdP-Regionalgruppe, dass sich die personelle Notlage der Polizei in den Kreisen Steinburg und Dithmarschen noch verschärfe.

„Wir steuern in diesem Jahr in der Polizeidirektion auf eine Unterdeckung zwischen Soll und Ist zu, die es in dieser Größenordnung noch nie gab“, stellt der Hauptkommissar fest. Am eigenen Schopf könne sich die Polizeidirektion nicht mehr aus dem Sumpf ziehen. „Wir hoffen nach wie vor, dass das Innenministerium unsere Not endlich erkennt und seinerseits mit zusätzlichen Stellen gegensteuert, und zwar zeitnah“, sagt Moisi. Mit den zuletzt neugeschaffenen Stellen, dem sog. 500-er-Paket, seien andere Schwerpunkte verstärkt worden, beispielsweise für Cybercrime und den Aufbau einer zweiten Einsatzhundertschaft. „Ohne Zweifel, notwendige Maßnahmen. Aber auch hier drückt der Schuh erheblich. Das ist im täglichen Dienst unmittelbar zu spüren“, erklärt der GdP-Vorsitzende die Personalforderung für die Dienststellen in der Polizeidirektion Itzehoe.
        Um der Personalmisere zu begegnen, sei Ende letzten Jahres entschieden worden, in der Polizeidirektion eine Präsenzstreife einzusparen. Eine aus der Not entstandene, aber nachvollziehbare und notwendige Entscheidung. Die zusätzliche Präsenzverstärkung sei vormals aber nicht ohne Grund eingerichtet worden, gibt Andree Moisi zu bedenken: „Es ging um kürzere Anfahrtszeiten für Bürger, die unsere Hilfe benötigen. Aber auch um die Sicherheit der Beamtinnen und Beamten, die so in kritischen Situationen auf eine schnellere Unterstützung zählen konnten“, so der Gewerkschafter.

        Punktuell bereite derzeit schon die alltägliche Dienstplanung erhebliche Probleme. Die notwendigen Präsenzen zu bestücken dürfte vor allem in der Urlaubszeit zu einer ständigen Herausforderung werden. „Bereits im letzten Sommer mussten viele Kolleginnen und Kollegen ihre eigenen Bedürfnisse an Freizeit und Familie zurückstellen, um den Dienstbetrieb in der Polizeidirektion Itzehoe zu gewährleisten. Die „Rahmendaten“ hätten sich nicht verändert, eine Besserung sei folglich nicht zu erwarten. Aktuell seien annähernd 50 Stellen unbesetzt. Der ganze Druck werde deshalb vom gegenwärtig zu knappen Personalbestand geschultert. „Das geht absehbar zu Lasten der Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen, die sich vom Dienstherrn im Stich gelassen fühlen“, stellt der Polizeigewerkschafter fest. Das werde die Gewerkschaft der Polizei so nicht hinnehmen. „Es bleibt dabei: Wir brauchen für die Dienststellen in der Polizeidirektion Itzehoe unbedingt Personalverstärkung von außen“, unterstreicht Andree Moisi die GdP-Forderung. Absehbar müssten alle vorhandenen Lücken geschlossen werden. Moisi verweist zudem auf die Forderung der Landes-GdP, die Personalstärke der gesamten Landespolizei um 700 Stellen zu erhöhen. Zusätzliche Stellen würden nach Angaben des GdP-Regionalgruppenvorsitzenden vor allem auch für die Polizeidirektion Itzehoe benötigt, um als "Bürgerpolizei" für die Menschen in der Region da sein zu können. "Das ist aus der Substanz des gegenwärtigen Personalbestandes nicht mehr möglich", so Andree Moisi.

Text/Foto: Thomas Gründemann
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