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Offener Brief zur Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder: Ausgrenzung von Pensionierten und Personen in Rente in Baden-Württemberg

Eberdingen.

Landesvorsitzender Gundram Lottmann und Vorsitzender der Landestarifkommission Hans-Georg Gloiber wenden sich in einem offenen Brief an Ministerpräsident Kretschmann. Sie appelieren hierbei an die Verantwortung des Ministerpräsidenten zur fairen Übertragung des Tarifergebnisses inkl. der Coronaprämie auch an die ehemaligen Landesbediensteten.



Staatsministerium Baden-Württemberg
z. H. Herrn Winfried Kretschmann
Ministerpräsident Baden-Württemberg
Richard-Wagner-Straße 15
70184 Stuttgart


Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kretschmann,

mit rund 200.000 Mitgliedern sind wir bundesweit die größte Gewerkschaft für alle Beschäftigte im Polizeidienst. Im Namen unserer Mitglieder in Baden-Württemberg wenden wir uns heute an Sie Herr Ministerpräsidenten mit einem „Notruf 2.0“!

Das Tarifergebnis der Länder liegt vor. Die Gewerkschaft der Polizei begrüßt die Entscheidung der Landesregierung das dieses Ergebnis für die Beamtenschaft und für die Personen in Rente übertragen wird.
Unsere Menschen in der Rente und Pension müssen nun enttäuscht feststellen, dass sie von der Corona-Sonderzahlung ausgeschlossen wurden. Somit erhalten sie bis zum 1. Dezember 2022 keinerlei Anhebung ihrer Rente und Pension.


Alle Beschäftigte die im aktiven Dienst beschäftigt sind und vom 1. Januar 2021 bis zum 29. November 2021 an mindestens einem Tag gearbeitet haben, erhalten diese Corona-Sonderzahlung.

Darüber zeigt sich die Gewerkschaft der Polizei - und der DGB Baden-Württemberg - bestürzt, da lediglich die vollständige Übertragung des Tarifergebnisses auf die Pensionierten und Personen in Rente, einen annähernden Ausgleich der derzeit hohen Inflationsrate darstellt.

All diese Menschen haben in ihrem langjährigen Berufsleben als Angehörige der Polizei unseres Landes einen großen Beitrag und eine hohe Arbeitsleistung für die Bürgerinnen und Bürger erbracht.

Als Gewerkschaft der Polizei, stellen wir uns ernsthaft die Frage, ob dies der Dank der Landesregierung für bereits geleistete Arbeit ist.
Die Antwort darauf muss ein klares Nein sein.

Ein solcher Umgang mit unseren Menschen im Ruhestand bereitet auch den akti-ven Kolleginnen und Kollegen Sorge. Es wird ebenfalls die Menschen zum Nach-denken bringen, die sich überlegen, ein Dienstverhältnis mit dem Land Baden-Württemberg einzugehen.

Daher möchten wir nochmals an Sie, sehr geehrter Herr Ministerpräsident Kre-tschmann, appellieren: „Nehmen Sie Ihre Verantwortung wahr und sorgen Sie für eine faire Übertragung des Tarifergebnisses an unsere ehemaligen Landesbedienstete - und vergessen Sie diejenigen nicht, die viele Jahre an Ihrer Seite gestanden haben“.

Mit freundlichen Grüßen

Gundram Lottmann
Landesvorsitzender

Hans-Georg Gloiber
Vorsitzender der Landestarifkommission


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