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GdP fordert angepasstes Sicherheitstraining und technische Verbesserungen für Fahrten mit der „Sprinter“-Klasse

Hamburg.

Polizistinnen und Polizisten, die schnell zu einem Einsatzort kommen müssen, um Menschenleben zu retten, Straftäter festzunehmen oder Sachen von bedeutendem Wert zu schützen, sind bei Einsatzfahrten nicht unerheblich gefährdet und enorm beansprucht. Extreme Witterungsbedingungen und besondere Eigenschaften von Fahrzeugen, wie sie beim Verkehrsunfall am 25.12. in Niendorf vorzufinden waren, erschweren diese Situationen noch weiter. Dazu der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), André Bunkowsky:

"Äußerst bedauerlich ist, dass es dabei zu Verletzungen von Unbeteiligten gekommen ist – wir wünschen den Zwillingsschwestern Marlin und Fiona S. gute Besserung und hoffen, dass sie sich – ebenso wie meine beim Unfall beteiligten Kollegen - schnell von dem tragischen Unfall erholen können. Wir wünschen gute Besserung und hoffen, dass alle den Vorfall möglichst unbeschadet verarbeiten“.



GdP-Landesvorsitzender André Bunkowky

Der Polizeiberuf stellt auch in der Benutzung der Fahrzeuge enorme Ansprüche an die Polizisten und erfordert eine angemessene, qualitativ hochwertige Aus- und Fortbildung. Die aktuellen Einsatzsituationen erfordern es eben auch, dass Sonderfahrzeuge bzw. hier die „Sprinter“ für besondere Einsatzfahrten genutzt werden müssen.

Weiter der Landesvorsitzende: „Meine Kolleginnen und Kollegen leisten mit mehr als 17 Millionen gefahrenen Kilometern oftmals Schwerstarbeit am Steuer. Gerade Sonderrechtsfahrten werden unter erhöhtem Druck und Risiko mit hoher Verantwortung tagtäglich professionell wahrgenommen. Die Polizeiführung wird angemessen auf die Situation der vermehrten Unfälle mit „Sprintern“ reagieren müssen. Die schon jetzt angestrebten Maßnahmen unterstütze ich ausdrücklich.
Ich schlage vor, mit Unterstützung von Automoblivereinen auf geeignetem Terrain unsere Nutzer dieser Fahrzeuge mit einem speziellen Sicherheitstraining zu unterweisen. Darüber hinaus sollten zumindest Neufahrzeuge mit elektronischen Einrichtungen wie z.B. ESP ausgestattet werden.“

Einsatzfahrten – besonderes mit speziellen Fahrzeugen - müssen trainiert werden und dürfen nicht an Haushaltsmittel scheitern. Im Jahre 2004 gab es für die Hamburger Polizei über 460.000 Einsätze, es wurden über ½ Millionen Funkstreifenwagen eingesetzt, fast 56.000 mal gab es Einsatzfahrten mit so genannten Sonderrechten. Leider kommt es dann auch zu Unfällen. Aus- und Fortbildung kann in diesem Bereich sicher noch verbessert werden. Polizisten müssen insgesamt regelmäßig und nicht nur während der Ausbildung in diesem Bereich geschult werden. Vollbremsungen, Schleudern unter Einsatzbedingungen mit den gesamten Stressbelastungen, kurz das professionelle und sichere Führen von Kraftfahrzeugen in Stresssituationen, müssen immer wieder trainiert werden. Polizisten dürfen mit ihren Problemen, die durch enorme Anforderungen entstehen, nicht allein gelassen werden. Auch sie benötigen Hilfe und Unterstützung.
Die GdP erwartet, dass wie in der Vergangenheit auch allen Kollegen/Kolleginnen, die sich nicht ausreichend geschult oder sich unsicher fühlen, die Möglichkeit der Nachschulung gegeben wird und ein regelmäßiges Gefahrentraining durchgeführt wird. Darüber hinaus müssen im technischen Bereich alle Chancen genutzt werden, die ein sicheres und unfallvermeidendes Führen von Einsatzfahrzeugen gewährleisten.


André Bunkowsky
Landesvorsitzender GdP
Tel.: 0177-5281482
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