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Sport- und Eventstadt Hamburg

„Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen!“

In einem Bericht des Hamburger Abendblattes vom 19.07.2011 spricht sich der Sport‐ und Innensenator für weitere Sportevent‐Veranstaltungen in Hamburg aus – eine erneute Olympiabewerbung werde nicht ausgeschlossen. „Wir können noch die eine oder andere hochkarätige Sportveranstaltung verkraften“, so Sportsenator Neumann wörtlich. „Wir“?! Die Polizei Hamburg eher nicht, so wie sich Personalsituation und Aufgabenverdichtung derzeit konträr entwickeln.

Dazu Uwe Koßel, Landesvorsitzender der GdP: „Hamburg ist bereits eine Event‐ und Sportstadt. Ob Motorradgottesdienst, Harley‐Treffen, Triathlon, Marathon, Halbmarathon, Radrennen etc. pp. – immer ist die Hamburger Polizei mit erheblichem Kräfteaufwand dabei.“ Uwe Koßel weiter: „Eingriffe in die Grundlast, Vernachlässigung originärer polizeilicher Aufgaben sowie die enormen Belastungen der Kolleginnen und Kollegen – wer merkt das schon, wen stört das noch?“

Großveranstaltungen gehören zu einer Metropole wie Hamburg. Natürlich bringt das Geld in die Stadt und sichert Arbeitsplätze.

Uwe Koßel macht deutlich: „Zu berücksichtigen ist aber, dass die personelle Ausstattung der Polizei alles andere als olympiareif ist, Herr Senator. Bevor man also in eine olympischen Gedankenwelt entschwindet und über weitere Veranstaltungen philosophiert, ist zu prüfen, welche zusätzlichen Aufgaben und Belastungen auf die Schultern der Polizei geladen werden. Es fehlen klar definierte Aufgabenabgrenzungen mit den diversen (auch kommerziellen) Veranstaltern, um so die zusätzlichen Personalbedarfe seriös berechnen zu können, die die Polizei in den Stand versetzen, einen derartigen Veranstaltungsmarathon zu bewältigen.“

Sein Fazit für die GdP: „Bereits jetzt hat die Polizei Hamburg die Belastungsgrenze erreicht. Die Erfüllung des originären polizeilichen Auftrags, nämlich die Sicherheit der Menschen in dieser Stadt, wird mehr und mehr zur „Nebensache“. Als Gewerkschaft der Polizei fordern wir ein hinreichendes personelles Konzept, um derartige operative Herausforderungen bewältigen zu können.“

Auch wenn das Fernziel der Olympischen Spiele eher ein Treffen von Amateuren ist, so ist hier ‐ im Gegensatz zur Posse um die „Liste der 100“ ‐ professionelles Management dringend nötig.

Bezahlt der Innensenator die Musik, die der Sportsenator bestellt hat?
Sport- und Innensenator Michael Neumann hat es buchstäblich in einer Hand.
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